Neuzugang will bei Wacker Obercastrop „großer Bruder" sein und für immer bleiben

Bilal Abdallah wechselt zum SV Wacker Obercastrop

Erst im Januar war Bilal Abdallah vom Lüner SV, bei dem er ebenfalls nur ein halbes Jahr lang spielte, zu Westfalia Herne in die Oberliga gewechselt. Diesen Schritt begründet er wie folgt: „Es war die Chance, nochmals höher zu spielen und der Platz ist 500 Meter von meinem Wohnort entfernt." Nur ein halbes Jahr später ist aber auch in Herne schon wieder Schluss.

„Nach einer Roten Karte Ende März standen die Herner nicht hinter mir und haben mich fallengelassen. Das ist schade, ich habe mich eigentlich wohlgefühlt", sagt Abdallah. Bei einer deutlichen Niederlage im März habe er kurz vor Ende des Spiels gegen den TuS Ennepetal ein Wortgefecht mit einem Mitspieler, dessen Name Abdallah nicht nennen wollte, gehabt. Daraufhin habe der Schiedsrichter beiden Spielern die Rote Karte gezeigt.

„Zwei, drei Tage später wurde mir gekündigt, dem anderen Spieler nicht. Mit der Begründung: Schlechte Außendarstellung. Westfalia Herne hat mehr daraus gemacht, als es eigentlich war", berichtet Abdallah, der seitdem kein Spiel mehr für Herne machte und „kaum Kontakt" zur Westfalia habe. Jetzt will Abdallah aber nach vorne gucken: „Der SV Wacker hat sich dann recht schnell gemeldet und mein Bauchgefühl hat sofort gesagt: ‚Das passt!'", betont der 26-Jährige.

Bilal Abdallah kennt Wacker Obercastrops Trainer Christian Megert schon lange

Viele Gründe seien für seinen Wechsel zusammengekommen: „Es ist ein familiäres Ambiente, die Jugendarbeit gefällt mir sehr, es ist direkt vor meiner Haustür, Christian Mengert wird Trainer", zählt Abdallah auf. Trainer Mengert kennt der Offensivspieler schon lange. Als er noch in der A-Jugend der DJK TuS Hordel spielte hospitierte Mengert dort „für ein paar Wochen" als Trainer. Als Abdallah dann zu den U19-Junioren des VfL Bochum wechselte, war Mengert Spieler und Kapitän der Bochumer U23. „Zu solchen Leuten schaut man dann auf", sagt Abdallah, „seitdem haben wir uns immer sehr gut verstanden."

Und auch in der Mannschaft findet Abdallah einige Bekannte wieder: "Elvis Shala kenne ich, mit Frederic Westergerling habe ich in Hamm gespielt, mit Mert Sahin in Ahlen, Nico Brehm ist Herner Junge wie ich. Die Harmonie stimmt." Abdallah jedenfalls ist „euphorisiert, ich habe Bock auf die neue Saison." Und er glaubt, dass Wacker in dieser eine gute Rolle in der Westfalenliga spielen könne. Zumindest stehe für ihn der Erfolg der Mannschaft klar im Vordergrund.

„Ich will auf direktem Weg hoch", gibt sich Abdallah forsch. Er habe „keine Lust, um die goldene Ananas zu spielen." Trotzdem gibt er sich motiviert, auch seine persönliche Leistung ins Bestmögliche zu bringen, gerade weil sich gegebenenfalls Abdallahs Ex-Vereine in der gleichen Liga wie Wacker befinden werden. „Ich will mir selber nochmal was beweisen, sodass sich der ein oder andere Klub vielleicht in den Po beißt", sagt Abdallah schmunzelnd.

Bilal Abdallah will möglichst lange bei Wacker Obercastrop bleiben

Gleichzeitig habe er aber auch das persönliche Ziel, nun länger bei ein und demselben Verein zu bleiben, als zuletzt. „Ich will so lange wie möglich bei Wacker bleiben", betont Abdallah, „wenn ich mich wohlfühle, dann am liebsten hoch gehen und eigentlich nicht mehr weg."

Als Spieler, der bereits unter anderem für den Wuppertaler SV und in der Jugend für RW Essen und eben den VfL Bochum spielte, wolle Abdallah „die Erfahrung mit den jungen Spielern teilen und mit guten Leistungen bestätigen." Er wolle vor allem den jungen Spielern vermitteln, „dass sie auf den großen Bruder zählen können." Und auch der SV Wacker soll das machen können. Am besten über mehrere Jahre.