Nach Siegen dröhnt diese Mucke durch die Kabinen der Castrop-Rauxeler Kicker

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Nach Siegen dröhnt diese Mucke durch die Kabinen der Castrop-Rauxeler Kicker

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Was ist bei Fußballern nach dem Training und den Spielen in der Kabine los? Lassen sie ohrenbetäubende laute Musik aus dem Ghettoblaster dröhnen? Immer denselben Hit? Oder ist es mäuschenstill?

Castrop-Rauxel

, 20.07.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es gibt Fragen, die die Welt nicht braucht. Aber auch solche, bei denen man die Antwort gerne wüsste. Eine davon ist: Haben Fußballer ein bestimmtes Lied, das sie nach jedem Spiel und Training in der Kabine in voller Lautstärke rauf und runter orgeln? Wird sogar mitgesungen? Die Sportredaktion hat bei Castrop-Rauxeler Klubs nachgehakt.

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Bei Westfalenligist SV Wacker Obercastrop ist Robin Franke der Discjockey. Das aktuelle Lieblingslied sei „Señorita“, sagt der DJ. „Da singen je nach Stimmungslage alle mit.“ Zuletzt auch im holländischen Trainingslager. Textzeilen in diesem Gassenhauer lauten: „Señorita, sei meine Adriana Lima. Du machst süchtig, so wie FIFA - Viva la vida loca, mamacita...“

Übers Handy würde ansonsten angesagte Musik quer durch die Charts heruntergedudelt. „Bei mir dürfen Musik-Wünsche geäußert werden - aber nicht alle werden erfüllt“, scherzt Franke, der Mann an Wackers „Mischpult“. Nach einem schönen Sieg sind Gute-Laune-Musik und fetzige Schlagermucke die Favoriten in der Kabine der Wacker-Spieler.

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Kevin Brewko ist langjähriger Stürmer bei Landesligist FC Frohlinde, und kennt daher die dort gefragteste Kabinen-Musik aus dem Effeff. „Ein bestimmtes Lied gibt es bei uns nicht - wir dudeln die Chats rauf und runter nach dem Training und den Spielen“, sagt Brewko. Nach einem tollen Sieg dürfe es auch etwas Lustiges sein.

„Wenn, wie zuletzt häufig verloren wurde, bleibt die Musik aus. Dann ist unsere Stimmung ganz weit unten und wir wollen nichts hören und sehen“, erklärt Brewko. Für die neue Saison haben die Frohlinder Spieler zusammengeschmissen und sich einen neuen Ghettoblaster gekauft. Marel Herder hat die „Musikbox“ bestellt. „Nach dem Training haben wir das Gerät sofort angeworfen.“

Jetzt fehlt in Frohlinde nur noch ein DJ, der für einen tollen Schlager-Mix sorgt. „Den müssen wir erst finden, Das wird klappen - die Saison fängt ja gerade erst an“, hat Brewko keine Bedenken, dass der neue Ghettoblaster in der Kabine nicht mit der gewünschten Musik aufheulen wird.

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Bei Bezirksligist SG Castrop wird der Ghettoblaster zwar angeworfen in der Kabine, das eine Lied als Favoriten in einer Endlosschleife gebe es nicht, sagt Trainer Tino Westphal. „Unsere Jungs stellen vor jeder Saison eine individuelle Play-Liste mit vielen Titeln zusammen. Die wird kreuz und quer ohne bestimmte Reihenfolge herunter gedudelt in der Kabine.“ Dabei sei es egal, ob gewonnen oder verloren wurde. Einen Topfavoriten in ihrer Hitparade hätten seine Jungs nicht, weiß der SG-Trainer.

„Bei uns läuft Musik je nach unserer Gemütslage. Bei einem Sieg natürlich fröhlicher und lauter als nach einer Niederlage“, erklärt Kevin Wagener, Kapitän bei Bezirksligist Spvg Schwerin. Nico Bothe ist in der Kabine auf dem Schweriner Berg der zuständige Mann für die Mucke.

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„Nico erstellt vor der Saison eine Play-Liste mit den Wünschen aller Spieler. Bei uns geht es sehr flexibel zu in der Musik-Auswahl“, versichert Wagener. In Schwerin ertönt die Mucke über eine neue JBL-Box, die kürzlich erst angeschafft wurde. Über Bluethooth wird die urzerhand mit Bothes Handy verbunden.

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