Polizei und Rettungswagen mussten im Oktober 2020 zu einem Castrop-Rauxeler Sportplatz ausrücken, weil dort ein Torwart einen am Boden liegenden Spieler getreten hatte. © picture alliance / dpa
Fußball
Nach Kopftritt im Kreisliga-Spiel: Torwart muss vierstellige Summe zahlen
Im Oktober 2020 hat ein Kreisliga-A-Torwart auf einem Castrop-Rauxeler Sportplatz einem am Boden liegenden Fußballer vor den Kopf getreten. Jetzt musste er sich dafür vor einem Strafgericht verantworten.
Der Fall der im Oktober 2020 abgebrochenen Kreisliga-A-Partie zwischen VfB Habinghorst und Zonguldakspor Bickern mit dem Kopftritt gegen einen am Boden liegenden Fußballer kommt nicht zur Ruhe. Das nächste Gericht hat sich 14 Monate danach mit dem Spiel der Kreisliga Herne befassen müssen. Jetzt hat auch das Amtsgericht Castrop-Rauxel sein Urteil gesprochen.
Sportgericht hatte mit drei Jahren Sperre geurteilt
Vom Sportgericht des Fußballkreises Herne/Castrop-Rauxel hatte Erkan Öztürk, Keeper von Bickern eine Sperre von drei Jahren auferlegt bekommen. Für einen Kreisliga-Kicker ist das eine spürbare Strafe.
Beim Amtsgericht an der Bahnhofstraße in Castrop-Rauxel wurde das Verfahren gegen Öztürk am Ende eingestellt. Für seine Tat einstehen muss der Herner dennoch. Ihm wurde zur Auflage gemacht, 1800 Euro Geldbuße (nicht zu verwechseln mit einer Geldstrafe) an eine gemeinnützige Einrichtung zu zahlen.
Wie die Richterin erklärte, habe sie zwei Zeugen zu dem Fall gehört. Ausschlaggebend für die Einstellung des Verfahrens sein gewesen, dass sich Erkan Öztürk einsichtig gezeigt habe und sich im Gerichtssaal beim Geschädigten, Habinghorsts Thomas Bragin, entschuldigt habe.
Die Richterin betonte, dass das Vergehen keineswegs geringfügig sei. Sie wolle dem Angeklagten allerdings nicht mit einem Eintrag in das Vorstrafenregister das Leben verbauen und eine Chance geben: „Er ist hoffentlich geläutert.“
Am 18. Oktober 2020 war Folgendes passiert: Beim Stand von 2:2 zwischen dem VfB und Zonguldakspor pfiff der Schiedsrichter einen Elfmeter für die Habinghorster. Thomas Bragin wurde laut seinem Trainer Marc Olschewski brutal im Strafraum gefoult. Doch es kam noch schlimmer: „Mit voller Wucht und Absicht“ sei Bragin gegen den Hinterkopf getreten worden, befand der Coach im Gespräch mit unserer Redaktion.
Der Schiedsrichter ahndete die Aktion mit einer Roten Karte gegen einen Herner Spieler, laut Olschewski jedoch gegen den falschen. In der Folge kam es nach Angaben des VfB-Trainers zu chaotischen Zuständen: Es bildeten sich Rudel, Habinghorster Ordner versuchten, die Szenerie zu beruhigen. Schließlich wurde die Polizei gerufen, die mit zwei Mannschaftswagen anrückte.
Bragin, der unter starken Schmerzen im Kopf- und Nackenbereich litt, wurde mit dem Krankenwagen abtransportiert. Abgebrochen wurde die Partie dann, weil Bickern sich laut Olschewski „ungerecht behandelt“ fühlte und das Spielfeld verließ.
Damals stand sofort fest: Die Partie werde in jeglicher Hinsicht Nachspiele haben. Es wurden Strafanzeigen auf beiden Seiten gestellt. So auch gegen Marc Olschewski selbst, aufgrund von Beleidigungen. Das bestritt Olschewski allerdings mit Nachdruck.
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