
Der SV Wacker Obercastrop um Gianluca Zentler (r.) musste gegen den RSV Meinerzhagen einen ganz späten Gegentreffer zur 1:2-Niederlage hinnehmen. © VOLKER ENGEL
Mit Interims-Trainer Steffen Golob: SV Wacker Obercastrop muss späten Schock verkraften
Fußball-Westfalenliga
Dramatik pur beim SV Wacker Obercastrop in der Westfalenliga. Der Tabellendritte RSV Meinerzhagen war zu Gast und bis in die Nachspielzeit war nicht zu erkennen, wer denn nun Tabellenletzter oder Spitzenteam ist.
Die Fußballer des SV Wacker Obercastrop (18.) hatten den RSV Meinerzhagen (3.) am Rande einer Niederlage. Der Unterschied zwischen den Männern aus der Erin-Kampfbahn und dem Oberliga-Absteiger und vermeintlichen Favoriten aus dem Sauerland, war nicht zu erkennen. Die Zuschauer sahen einen packenden Kampf, den die Heimischen erst in der Nachspielzeit mit 1:2 (0:0) verloren.
Wacker Obercastrop hat Meinerzhagen unter Kontrolle
Es hätte alles passieren können. Die trainerlosen Wackeraner, die an der Linie von den Co-Coaches Jürgen Duah, David Menke und Steffen Golob angetrieben wurden, hatten nach einer kurzen Anlaufzeit die Gäste unter Kontrolle. Die begannen mit dem Verständnis eines Favoriten. Torwart Frederic Westerling musste schon früh auf der Hut sein. Einen starken Fallrückzieher von Triantafilos Vlachos parierte er mit Bravour. Von da an war die Wacker-Formation hellwach. Torwarttrainer David Menke sagte in der Halbzeit: „Von da an kamen wir immer besser ins Spiel.“
Zum Beispiel als Robin Franke nach einem Steilpass von Mert Sahin alleine auf das gegnerische Tor loszog, aber zu weit nach außen abdriftete und so Torwart Mike Wroblewski die Gelegenheit zur einer leichteren Parade ermöglichte. Auf der anderen Seite war es wieder Westergerling, der seine Mannschaft im Spiel hielt. Und was für ein Spiel. Der Letzte gegen den Dritten? Von wegen. Mehr Gleichwertigkeit gibt es schon nicht. Meinerzhagens Trainer Mutlu Demir, der in der hektischen Schlussphase die Rote Karte wegen Meckerns erhielt, wurde immer nervöser in seiner Coachingzone. Die Wacker-Formation lieferte einen besonderen Kampf. Das sah auch VfL Bochum-Profi Michael Esser so, der in der Pause seinen alten Verein lobte.
Wacker-Stürmer Kevin Holz muss die Schuhe wechseln
Eine Geschichte amüsierte noch am Rande, weil Torjäger Kevin Holz schon in der 39. Minute seine Schuhe verschlissen hatte. Der verletzte Julian Ucles Martinez, der nach dem Aus von Trainer Christian Mengert unter der Woche auch die Truppe mittrainierte, sorgte mit sechs verschiedenen Schuhen für richtigen Ersatz.
Kurze Zeit später leitete Holz dann mit den neuen Tretern einen guten Angriff ein. Über dem emsigen Bakir Basic und Marin Vrancic landete die Kugel indes nicht im Netz. Noch nicht.
In der 56. Minute holte der Torjäger das mit dem 1:0 (56.) nach. Gianluca Zentler hatte den Ball im Mittelfeld behauptet und Holz traf aus spitzem rechten Winkel flach ins lange Eck. Der war nicht einfach zu machen. Obercastrop war am Drücker und Holz hätte dann für eine Vorentscheidung sorgen können. Drei Minuten nach seinem Treffer lief er ganz alleine auf das Gegnertor zu, signalisierte dann aber mit der Seite des neuen Schuhs wohin der Ball ins Tor sollte. Der Keeper konnte das deshalb schon optisch ahnen und wehrte die Kugel ab.
Und dann ging es bergab. Ein Freistoß durch Nik Kunkel aus 25 Metern zum 1:1 holte die Heimischen aus allen Siegträumen. Und es kam noch bitterer. Der wieselflinke Miguel Toure entkam Nico Brehm und traf zum 1:2 (90.+2). Nach dem Motto „alle Mann nach vorne“ verpasste Wacker durch einen Kopfball durch Nick Jünnemann das Remis.
Geboren und wohnhaft in Castrop-Rauxel, bin ich über den Billardsport (Karambolage) als freier Mitarbeiter in der Castrop-Rauxeler Lokalredaktion angefangen. Da ich neben dem französischen Billard noch Fußball, Handball, Tischtennis und Tennis in Vereinen aktiv ausführte bot es sich förmlich an, darüber ebenfalls zu berichten.