
Bereits vor dem Spielabbruch war die Partie zwischen der Spvg Schwerin (gelb) und dem TuS Hattingen umkämpft, wie beide Trainer bestätigten. © VOLKER ENGEL
Abbruch auf Schwerin mit Polizeieinsatz: Spieler blutet aus dem Mund und stellt Strafanzeige
Fußball-Bezirksliga 10
Die Partie der Fußball-Bezirksliga 10 zwischen der Spvg Schwerin und dem TuS Hattingen wurde vorzeitig abgebrochen. Ein Spieler lag blutend auf dem Platz - die Polizei rückte an.
Normalerweise ist ein Fußballspiel nach 90 Minuten beendet. Nicht so das auf dem Sportplatz Grafweg zwischen der Spvg Schwerin und dem TuS Hattingen. Beim Stand von 4:0 für den Gastgeber wurde die Partie in der 85. Minute von Schiedsrichter Kristoffer Klug abgebrochen.
Nach Foul an Spieler von Spvg Schwerin eskaliert die Situation
Der Grund: Hattingen wollte nach Tumulten, an deren Ende ein Hattinger Spieler blutend auf dem Boden lag, nicht mehr weiterspielen. Nach einem rüden Foul gegen Schwerins Nico Chrobok an der Außenlinie, begann das ganze Theater. Schwerins Trainer Dennis Hasecke erzählt: „Nach diesem Foul an Nico Chrobok kam es zu Tumulten. Plötzlich lief der Hattinger Linienrichter mit der Fahne wie ein Wilder auf den Platz und mischte tatkräftig mit.“
Ein Hattinger Spieler habe schließlich auf dem Boden gelegen und aus dem Mund geblutet. „Wie es dazu kam, hat keiner wirklich gesehen. Das Ganze hatte sich hochgeschaukelt“, so Hasecke, der nicht unerwähnt ließ, dass das Spiel ohnehin sehr körperbetont verlaufen sei. Als der TuS Hattingen nicht mehr weiterspielen wollte, blieb Schiedsrichter Klug keine andere Wahl, als die Partie in der 85. Minute abzupfeifen.
Der Trainer des TuS Hattingen, Dirk Sörries, erklärt auf Nachfrage, er habe das Einschreiten des Hattinger Linienrichters „nicht so aggressiv wie Dennis Hasecke“ gesehen. Er bestätigte ebenfalls, dass das Spiel umkämpft war, bis zu der Situation aber alles im Rahmen gewesen sei.
Strafanzeige wegen Körperverletzung gegen Spieler der Spvg Schwerin
Der Hattinger Linienrichter sei nach Entstehen der Rudelbildung, wie Sörries mitbekommen habe, nur zum Schlichten auf den Platz gerannt. „Nach dem Foul an der Außenlinie wurden unsere Spieler aggressiv angegangen“, berichtet Sörries und ergänzt: „Es gab ein Gerangel und abseits lag dann unser Spieler blutend auf dem Boden. Sowas hat nichts auf dem Sportplatz zu suchen.“
Hattinger Spieler und Zuschauer hätten laut Sörries wohl gesehen, wie ein Schweriner Spieler den Hattinger Serkan Aydin geschlagen haben soll. Dieser habe dann aus dem Mund geblutet. Nach Angaben von Hattingen-Trainer Sörries habe der Kiefer von Aydin schief gestanden. Im Anschluss wurde die Polizei verständigt.
Andreas Wilming-Weber von der Pressestelle der Polizei Recklinghausen bestätigte auf Nachfrage den Einsatz an der Sportanlage Grafweg. „Es wurde zudem eine Strafanzeige wegen Körperverletzung gegen einen Schweriner Spieler gestellt“, so Wilming-Weber.
Vor dem unrühmlichen Ende hatte die Spvg Schwerin durch Tore von Nico Chrobok (11.), Kevin Wagener (56., 58. FE) und Mohammed El Marsi bereits mit 4:0 geführt.
Über 30 Jahre als Sportredakteur aktiv, bin ich nun im "Unruhestand" seit der Saison 2018/2019 als Freier Mitarbeiter für den Castroper Sport am Ball - eine neue, spannende Erfahrung. Meine journalistischen Fachgebiete sind alle Ballsportarten, die Leichtathletik und Golf. Mit den deutschen Spitzen-Fechtern war ich in den frühen 2000er-Jahren bei Welt- und Europameisterschaften in der "halben Welt" unterwegs.
Kommt gebürtig aus dem beschaulichen Forchheim in Bayern, lebt aber mittlerweile seit über 20 Jahren glücklich im „Pott“. Nach der Bankausbildung in den Journalismus gewechselt und an der Ruhr-Uni Germanistik und Medienwissenschaft studiert. Hat eine besondere Leidenschaft für den Fußball, sei es auf dem realen oder auf dem virtuellen Rasen.