FC 96-Spieler Marko Onucka bereut Wacker-Abgang nicht Wehmütiger Blick auf Dortmunder HSM

Ex-Wackeraner strebt Aufstieg mit FC Recklinghausen 96 an: „Vermisse Dortmunder Hallen-Event“
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Marko Onucka hat in seiner langen Amateurfußball-Karriere bereits vieles erlebt. Zur Saison 2024/25 wagte der mittlerweile 36-Jährige den Schritt in die Bezirksliga und schloss sich dem FC 96 Recklinghausen an. Dort möchte der routinierte Offensivspieler aber nicht seine fußballerische Laufbahn ausklingen lassen, sondern ehrgeizig mit seiner neuen Mannschaft um den Aufstieg mitspielen.

Nach Stationen in der U19-Bundesliga, Ober- und Westfalenliga, unter anderem beim TuS Bövinghausen und SV Wacker Obercastrop, entschied sich Onucka für einen Rückzug aus den höheren Spielklassen. „In Castrop letzte Saison hatte ich Gespräche mit dem Verein, die wollten auch verlängern. Aber ich habe gesagt, ich bin nicht mehr bereit, den hohen Aufwand zu betreiben“, erklärt Onucka. „Auswärtsfahrten und die gesamte Zeit, die für den Fußball draufgeht, sind für mich beruflich und privat nicht mehr machbar.“

Marko Onucka und Kevin Großkreutz klatschen sich ab.
Marko Onucka (r.) und Kumpel Kevin Großkreutz stiegen beide bereits mit dem TuS Bövinghausen in der Saison 2021/22 in die Oberliga Westfalen auf. © Stephan Schuetze

Aufstieg für den FC 96 Recklinghausen zum Greifen nahe

Sein Wechsel zum FC 96 Recklinghausen war dennoch alles andere als ein Abschied vom ambitionierten Amateurfußball. „Aufhören konnte ich nicht, weil ich verletzungsfrei bin und einfach noch Lust auf Fußball habe“, betont Onucka.

Der Kontakt kam durch ehemalige Weggefährten zustande, die ihn überzeugten: „Ich habe mit Spielern wie Milko Trisic, Philipp Rößler oder Alex Gjorgjievski früher zusammengespielt. Das war für mich der Hauptausschlag, zum FC Recklinghausen 96 zu wechseln. Zudem passt das Konzept des Vereins zu meinen Zielen.“

In der laufenden Saison hat sich Onucka nahtlos in seine neue Rolle eingefügt und zählt zu den Leistungsträgern. „Ich konnte meinen Teil mit elf Toren beitragen. Es macht mir Spaß und ich freue mich auf die Rückrunde“, sagt er. Dabei ist der sportliche Ehrgeiz ein zentraler Bestandteil seiner Philosophie: „Wenn ich etwas mache, dann zu 100 Prozent. Das gilt auch in der Bezirksliga. Es geht nicht nur darum, die Laufbahn auslaufen zu lassen.“

Milko Trisic im Regen an der Trainerbank des FC 96 Recklinghausen.
Über Trainer Milko Trisic kam der Kontakt zu Marko Onucka zustande. © Jochen Börger

Mit einem Punktestand gleichauf mit dem Tabellenführer geht der FC 96 in die Winterpause – für Onucka ist klar, dass der Aufstieg ein realistisches Ziel ist: „Wir stehen an zweiter Stelle, punktgleich mit dem Ersten. Alle anderen Ziele als der Aufstieg wären nicht plausibel. Aufstiege sind immer etwas Besonderes, und ich werde alles dafür tun, dass wir unser Ziel erreichen. Dementsprechend bin ich sehr gut in Recklinghausen angekommen und bereue den Schritt aus der Westfalenliga nicht.“

Marko Onucka noch im Kontakt mit Kevin Großkreutz

Auch wenn er mittlerweile in Recklinghausen spielt, bleibt Onucka seinem ehemaligen Verein Wacker Obercastrop sowie alten Weggefährten verbunden. „Ich habe noch Kontakt zu Spielern wie Steffen Golob, Elvis Shala oder Kevin Großkreutz, mit dem ich große Erfolge gefeiert habe. Es war eine schöne Zeit, die ich nicht vergessen werde“, erzählt er. Für einen Stadionbesuch bei Wacker bleibt allerdings selten Zeit, da beide Teams sonntags ihre Spiele austragen. „Doch wenn sich die Gelegenheit mal ergibt, komme ich auf jeden Fall mal zum Zuschauen“, sagt Onucka.

Besonders wehmütig wird der 36-Jährige bei den Dortmunder Hallenstadtmeisterschaften, die er in seiner Karriere rund zweimal erleben durfte: „Es gibt kein vergleichbares Event im Amateur-Hallenfußball. Was die Stadt Dortmund da aufzieht, ist einmalig. Ich bin jedes Jahr ein wenig wehleidig, wenn ich höre, dass die Meisterschaften anstehen, und ich nicht mehr dabei sein kann.“

Der besondere Reiz des Turniers liegt für Onucka in der professionellen Organisation und der großen Resonanz: „Das Finale in der Helmut-Körnig-Halle, die Live-Spiele und Interviews – das ist schon Wahnsinn. Da können sich andere Städte eine Scheibe abschneiden.“

Marko Onucka lobt Trainer Milko Trisic

Onucka wohnt nach wie vor in Essen und arbeitet dort im Vertrieb. Die vielen Fahrten zu seinen früheren Vereinen in der Region sind für ihn zur Routine geworden. „Entfernungen machen mir nichts aus. Ich bin es gewohnt, viel unterwegs zu sein“, sagt er.

Der Wechsel nach Recklinghausen fiel ihm entsprechend leicht – auch wegen des familiären Umfelds im Verein: „Hier zieht jeder an einem Strang. Vom Vorstand über die Putzhilfen bis hin zur Mannschaft. Das macht den großen Unterschied und sorgt für Spaß, der wiederum der Hauptindikator für Erfolg ist.“

Mit Trainer Milko Trisic, den er bereits aus gemeinsamen Spielerzeiten kennt, harmoniert Onucka bestens: „Seine erste Trainerstation läuft bereits über Bezirksliganiveau hinaus. Er motiviert die Mannschaft und sorgt für ein hohes Trainingspensum. Da kann man nur den Hut ziehen.“

Für die zweite Saisonhälfte ist Onucka weiterhin zuversichtlich und bleibt seinem Prinzip treu, sich voll und ganz zu engagieren: „Ich bringe meine Sachen immer zu Ende. Und definitiv bleibe ich auch in der Rückrunde beim FC Recklinghausen 96.“