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Kulttrainer Christian Knappmann hat eine neue Aufgabe - in der 3. Liga
Fußball
Christian Knappmann ist seit Anfang Oktober nicht mehr Trainer beim SC Westfalia Herne. Der 40-jährige Kultcoach hat nun eine neue Aufgabe gefunden - in der 3. Liga.
Die Nachricht schlug Anfang Oktober ein wie eine Bombe: Christian Knappmann und der Fußball-Oberligist Westfalia Herne gehen fortan getrennte Wege. Insgesamt sechs Jahre arbeitete der 40-Jährige bei der Westfalia als Coach, feierte in der Zeit unter anderem den Oberliga-Aufstieg mit den Hernern. Wie es für Knappmann weitergehen soll, stand im Oktober noch nicht fest. Nun jedoch hat der Kulttrainer ein neues Aufgabenfeld gefunden.
„Knappi“ (Spitzname Christian Knappmann, Anm. d. Red.) ist wieder da. Der A-Lizenz-Inhaber hat einen neuen Job im Fußballgeschäft gefunden - in der 3. Liga, das war im Oktober übrigens Knappmanns großer Wunsch. Doch als Coach wird Knappmann erstmal nicht aktiv, noch nicht.
Christian Knappmann ist seit einigen Wochen beim Drittliga-Klub Türkgücü München beschäftigt - als Scout. Wie kam das nun zustande? „Nach meinem Rücktritt in Herne habe ich bei Facebook ein paar Abschiedsworte gewählt. Daraufhin hat sich Peter Hyballa (derzeit Trainer bei Türkgücü München, Anm. d. Red.) bei mir gemeldet. Wir kennen uns ewig lange, hatten zuletzt aber nicht soviel Kontakt. Jetzt haben wir hin- und hergeschrieben und nun ist es so, dass ich im Westen für Türkgücü München unterwegs bin“, sagt Knappmann.
Der Ex-Herner kümmert sich jedoch nicht um die Analyse der Gegner, sondern scoutet potenzielle neue Spieler für die Münchner. „Ich schaue nach interessanten Spielern, habe gewisse Vorgaben bekommen“, sagt Knappmann. Fällt ihm ein spannender Spieler auf, dann setzt sich Knappmann mit dem Sportlichen Leiter der Münchner, Roman Plesche, in Verbindung. Die aktuelle Aufgabe sei allerdings kein Vollzeitjob für Knappmann, wie er selbst zugibt. „Der Job behindert mich auch nicht in meinem Trainerdasein“, so der Coach.
Zuletzt war Knappmann vermehrt in der Regionalliga West unterwegs, hat Spieler von RW Essen, von der U23 des 1. FC Köln, vom Wuppertaler SV und von Alemannia Aachen beobachtet. „Ein paar interessante Spieler waren dabei“, sagt der Trainer. Zunächst einmal bis zum Ende der Saison wird Knappmann diese Aufgabe wahrnehmen. Solange gilt die mündliche Vereinbarung. Sein großer Wunsch bleibt weiterhin: ein Co-Trainer-Amt in der 3. Liga.
Ist das Thema Amateurfußball für Knappmann damit erst einmal passé? Bei Weitem nicht. „Ich habe zwar Ziele, Wünsche und Hoffnungen, bleibe aber trotzdem Realist und weiß, dass so etwas auch schnell in die Hose gehen kann - vor allem in Corona-Zeiten. Den Amateurfußball habe ich deshalb auf keinen Fall abgeschrieben. Es muss aber Schnittmengen geben. Wenn eine Mannschaft zum Beispiel nur zwei oder drei Mal die Woche trainiert, würde ich sie nicht übernehmen“, so der A-Lizenz-Inhaber, der sich auch ein hauptamtliches Engagement in einem Nachwuchsleistungszentrum vorstellen könne.
Es gibt also noch das ein oder andere Fragezeichen um die Zukunft von Christian Knappmann. Eines ist aber klar: Den Ex-Herner sieht man jetzt wohl häufiger auf den Sportplätzen in Westfalen.
Ist bereits seit Kindesbeinen an von Ballsportarten – insbesondere Fußball – fasziniert. Stets neugierig auf der Suche nach Geschichten, auch abseits des Ballsports. Die Liebe zum Journalismus entdeckte er über sein großes Hobby: Fotografie.
