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Kreispokal: Drei Castrop-Rauxeler Teams laufen als Favoriten auf, nur eins kommt weiter
Fußball
Landesligist FC Frohlinde, Bezirksligist FC Castrop-Rauxel und der VfB Habinghorst (Kreisliga A) hatten zeitgleich bei unterklassigen Teams die Chance auf den Einzug in die dritte Kreispokalrunde. Nur ein Team nutzte die Gelegenheit.
Die Gelegenheit war eigentlich günstig: Auf einen Schlag hätten am Dienstagabend (28. September) drei Castrop-Rauxeler Mannschaften die dritte Pokalrunde des Fußballkreises Herne erreichen können. Denn ihre Gegner kicken eine oder gar mehr Spielklassen tiefer. Aber Pustekuchen. Nur ein Team kam durch.
Frohlinder Trainer zahlt 25 Euro in die Mannschaftskasse
Der Landesligist FC Frohlinde trat beim drei Ligen tiefer beheimateten RSV Holthausen (Kreisliga B) an - und unterlag überraschend mit 0:4 (0:1). Neben Justin Knasiak (2) erzielten zwei in Castrop-Rauxel bekannte Herner die Tore: Christopher Rupieper und Timo Springwald, die auch schon in der Bezirksliga für die Spvg Schwerin und die SG Castrop gekickt haben.
Den einzigen Gewinn hatte an dem Pokal-Abend die Frohlinder Mannschaftskasse. FCF-Trainer Jimmy Thimm berichtete: „Ich muss 25 Euro wegen Meckerns zahlen, ich hatte ein Streitgespräch mit dem Schiedsrichter.“
An den Unparteiischen habe es aber nicht gelegen, dass die Frohlinder verloren. Diese kamen nicht mit der kompakten Defensive und dem immens schnellen Umschaltspiel der Holthausener klar, die vorn stark besetzt waren.
Frohlinde hatte mit zwei Ausnahmen, Abdul Kader Abduglel und Fatih Aldibas, die Start-Elf vom 1:0-Landesliga-Sieg gegen den SV Hilbeck aufgeboten. Beim 0:1 (6.) sah Verteidiger Yassine Tamouh (20 Jahre) nicht gut aus, weil er sich mit einem einfachen Trick überrumpeln ließ und Knasiak die Innenbahn zum Tor eröffnete.
Jimmy Thimm: „Das hat Holthausen in die Karten gespielt. Danach haben die 150 Zuschauer so richtig Stimmung gemacht.“ Pech hatte der FCF, dass kurz vor der Pause ein gekonnter Schuss von Mehmet Ayaz auf der Torlinie geklärt wurde. Thimm: „Leider haben wir in der Halbzeitpause alles in der Kabine gelassen, was man für solch einen Pokalabend braucht. Wir haben den Willen und einen klaren Kopf vermissen lassen.“ Die Tugenden hätten die Holthausener von der ersten bis zur 90. Minute gehabt.
Der VfB Habinghorst (Kreisliga A) zog beim Spitzenreiter der Kreisliga B2, DJK Falkenhorst, mit 2:3 (2:0) den Kürzeren. Dennis Both gelang das 1:0 (23.) im Nachsetzen bei einem Rückpass zum Torwart. Das 2:0 (43.) ging durch einen Kopfball auf das Konto von Luce Schneider.
VfB-Trainer Marc Olschewski erklärte: „Falkenhorst hat uns in der ersten Halbzeit gewähren lassen. Wir hatten gefühlt zu 95 Prozent den Ball. Meine Mannschaft hat leider mit Beginn der zweiten Halbzeit das Spielen überwiegend eingestellt und die Mannschaft von Falkenhorst wurde durch ihre Zuschauer nach vorne gepeitscht.“
Die Folge: Drei Gegentore binnen sieben Minuten zum 2:3 (57./59./64.). Olschewski, der selbst einen Freistoß gegen das Lattenkreuz schoss, berichtete: „Wir hatten aber selbst noch genügend Chancen, um zu gewinnen.“ Ilias Homann und Schneider hatten Gelegenheiten. Mehr als einmal kamen sie nur um einen Schritt zu spät.
Olschewski meinte: „Ich bin seit fünf Jahren Trainer beim VfB. Noch nie haben wir die dritte Runde erreicht. Das wäre die Gelegenheit gewesen. Wir sind äußerst doof ausgeschieden.“
Einziger heimischer Sieger des Pokal-Abends war der FC Castrop-Rauxel. Dieser hielt sich beim B-Kreisligisten Arminia Holsterhausen mit 3:0 (1:0) schadlos. Alan Alic (2) und Vedat Öz sorgten für ein frühes und zwei späte Tore.
Noch ihre Pokal-Chancen nutzen können die Spvg Schwerin (am Mittwoch gegen Westfalia Herne), Eintracht Ickern (Mittwoch bei Pantringshof) und Arminia Ickern (am Donnerstag gegen Spvg Horsthausen).
Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute (dieses Prinzip ist auch das Motto des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises).
