
Kapitän Dominik Bönnemann (l) ist beim SuS Merklinde einer der wenigen Merklinder Spieler der alten Saison, die auch in der Spielzeit 2022/23 zum Kader gehören. © Volker Engel
Kreisliga A: SuS Merklinde hat erfolgreich im Jungbrunnen nach Spielern gefischt
Fußball
Wenn sich der Spielerkader von einer zur nächsten Saison stark verändert, nennt sich das im Fußball „Umbruch“. Was beim SuS Merklinde passiert ist, dafür muss wohl erst noch ein Wort erfunden werden, das Umbruch übersteigt.
Die Kreisliga-A-Fußballer des SuS Merklinde war in der Saison 2021/22 personell wahrlich nicht auf Rosen gebettet mit einem sehr engen Spieler-Kader. Das ändert sich zahlenmäßig in der neuen Spielzeit extrem zum Guten.
Merklindes neues Trainerduo Klaudius Magiera und Darius Schatterny hat im Jungbrunnen gefischt und 13 Spieler, die gerade erst dem A-Junioren-Alter entwachsen sind, herausgeholt - elf von Wacker Obercastrop, zwei vom eigenen SuS-Nachwuchs.
Neue Mannschaft hat Durchschnittsalter von rund 20 Jahren
Dazu gesellen sich mit Tim Boeing und Marc Schatterny zwei Jungs von Wacker II, die ihr zweites Seniorenjahr bestreiten. „SuS Merklinde spielt in der neuen Saison in der Kreisliga mit einem Mannschafts-Durchschnittsalter von 20 Jahren“, sagt Magiera. Das dürfte wohl ein Allzeit-Rekord sein für diese Spielklasse. Mancher Auftakt-Gegner wird sich wie in einem A-Junioren-Film vorkommen, wenn das Merklinder Jungvolk aufläuft.
Diese Frischzellenkur haben die neuen Trainer dem SuS Merklinde verpasst. Erstmals seit gefühlten 20 Jahren musste sich „Mister Merklinde“ Martin Broll nicht großartig um die neue Kader-Planung kümmern. Die Trainer Magiera und Schatterny hatten zuletzt die A-Junioren von Wacker Obercastrop in die Bezirksliga geführt. Elf Spieler dieser Mannschaft folgten ihnen zum Fuchsweg.

Klaus Magiera (M) führte als Trainer jüngst die A-Junioren des SV Wacker Obercastrop zum Bezirksliga-Aufstieg. Jetzt ist er Senioren-Coach des SuS Merklinde in der Kreisliga A. © Volker Engel
Darunter sind die Langzeitverletzten Ahmad Ahmad (Kreuzbandriss im Oktober) und Trainer-Sohn Marcel Magiera (Kreuzband angerissen im Februar). Beide Spieler befinden sich aktuell noch in der Aufbauphase. Nicht zu vergessen ist der A-Junioren-Torwart Philipp Schlatter, der perspektivisch beim SuS mittrainiert.
Das Merklinder Keeper-Kontingent erhöht sich durch Schlatter, Max Moehrs und dem reaktivierten Finn Prosenc (zuletzt FC Frohlinde) auf drei Schnapper. „Wer davon im ersten Saisonspiel im Tor steht, entscheidet sich in der Vorbereitungsphase - alle drei haben die gleiche Chance“, so Magiera. Das gelte auch für alle Feldspieler.
Vom alten Kader sind SuS Merklinde nur Max Moehrs, Kevin Pögel, die Brüder Daniel und Dominik Bönnemann, Torben Broll sowie Serdar Spahija geblieben. Der Rest hat sich andere Vereine gesucht - oder hat aufgehört. Dass es nicht allein mit jungen Spielern geht in der Kreisliga A, war allerdings allen klar.
In Verteidiger Matthias Spiecker (Mengede 08/20), Stürmer Timo Detroy (Urania Dortmund) und dem reaktivierten Keeper Finn Prosenc stießen Jungs dazu, die zumindest etwas älter sind. Aktuell verfügt der SuS Merklinde über einen 25-Mann-Kader. Gibt es noch Wünsche? „Einen Platz halten wir frei. Wenn eine Granate kommt, wird dieser Spieler genommen“, so Magiera. Zu 99,9 Prozent sei der Kader aber aufgestellt.
Für Donnerstag, 7. Juli, um 19.30 Uhr hat das Trainerduo Magiera/Schatterny das erste Training auf dem Sportplatz Fuchsweg angesetzt. „Ich wollte eigentlich schon früher anfangen. Die A-Junioren von Wacker hatten am 22. Juni aber erst das letzte Aufstiegspiel - sie mussten erst einmal auf andere Gedanken kommen und Urlaub machen“, erzählt Magiera. Das erste Testspiel steigt schon am Sonntag, 10. Juli, um 15 Uhr am Fuchsweg gegen PSV Bochum.
Als Magiera mit dem Wacker-Nachwuchs zum Saison-Ende hin in der Aufstiegsrunde und bei der Stadtmeisterschaft vier Spiele in fünf Tagen bestreiten musste, erklärte er: „Ich habe genug vom Fußball.“ Und wie sieht das jetzt aus? „Ich habe mich gut erholt und vermisse Fußball schon wieder. Das geht immer schnell bei mir.“
Über 30 Jahre als Sportredakteur aktiv, bin ich nun im "Unruhestand" seit der Saison 2018/2019 als Freier Mitarbeiter für den Castroper Sport am Ball - eine neue, spannende Erfahrung. Meine journalistischen Fachgebiete sind alle Ballsportarten, die Leichtathletik und Golf. Mit den deutschen Spitzen-Fechtern war ich in den frühen 2000er-Jahren bei Welt- und Europameisterschaften in der "halben Welt" unterwegs.