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Kreis stellt zu hohe Hürden auf: Vereine sagen Kindertraining ab
Juniorenfußball
Nichts geht mehr für die Castrop-Rauxeler Nachwuchsfußballer mit Training auf den Sportplätzen. Der Kreis Recklinghausen stellt eine Bedingung, die kaum zu erfüllen ist.
Anfang März war die Freude groß, als die Juniorenfußballer bis zu einem Alter von 14 Jahren wieder auf die Sportplätze zum Training durften. Von der Möglichkeit machten die Castrop-Rauxeler Klubs regen Gebrauch. Ende März ist allerdings in der Europastadt alles wieder dahin, während es in einer Nachbarstadt weitergeht.
Kurznachrichten mit Absagen
Bei den Vereinen FC Frohlinde, TuS Henrichenburg, VfB Habinghorst und Arminia Ickern wurden am Montag (29. März) Kurznachrichten an Nachwuchskicker und ihre Familien verschickt. Ausgerechnet am ersten Tag der Osterferien kam der Knockout für das Training.
Isabelle Weber vom Bereich Bürgerbeteiligung, Sport und Stärkung des Ehrenamts im Rathaus schickte am Montag zur Mittagsstunde den Fußballvereinen eine E-Mail, durch die das Aus kam: Darin stand, dass die 20 Kinder und ihre Trainer nur Sport treiben dürfen, wenn „die Kinder und die Aufsichts-/Ausbildungspersonen ein tagesaktuelles bestätigtes negatives Testergebnis vorlegen“.
Das geht aus der Allgemeinverfügung des Kreises Recklinghausen hervor, die festlegt, wie der Kreis die NRW-Coronaschutzverordnung auf ihrer Ebene anwendet - in Absprache mit der Landesregierung. Anders als der Kreis Recklinghausen zieht die kreisfreie Stadt Herne für den Sport den Paragraphen 16 der Schutzverordnung, der mit der sogenannten Handbremse mit kleinerer Einschränkung etwas möglich macht.
Rüdiger Döring, stellvertretender Fachbereichsleiter Sport in Herne, berichtet: „Bei uns dürfen Kinder in 10er-Gruppen ohne Test trainieren. Das stand in unserem Krisenstab nicht lange zur Diskussion.“
Während also zum Beispiel beim SV Wacker Obercastrop nicht trainiert werden darf, geht es wenige Meter hinter der Herner Stadtgrenze beim VfB Börnig rund. Dort haben sich sogar schon Klubs gemeldet, die morgens mit den Übungsstunden beginnen möchten. Die Ferien machen es möglich.
Rüdiger Döring: „Das können die Vereine gerne tun. Damit entzerren sie das Geschehen. Sie sollen allerdings die festen 10er-Gruppen nicht in den kommenden Tagen und Wochen mischen.“
Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute (dieses Prinzip ist auch das Motto des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises).
