
© Volker Engel (Archiv)
Castrop-Rauxeler Verein trotzt Corona mit einem Fußball-Camp für Kinder
Juniorenfußball
Sportcamps für Kinder zu Ostern oder im Sommer liegen im Trend. Nicht so sehr in Corona-Zeiten. Reihenweise hagelt es Absagen. Ein Castrop-Rauxeler Verein stellt eins auf die Beine.
Professionelles Fußballtraining für Jedermann mit Nachwuchstrainern sowie mit erfahrenen Ex-Profis. Dazu konnten Castrop-Rauxeler Vereine in den vergangenen zwei Jahrzehnten ein ums andere Mal einladen. Dadurch hatten Stars wie Klaus Fischer, Marcel Raducanu, Charly Körbel und Ingo Anderbrügge Auftritte in der Europastadt. Durch die Corona-Pandemie wurden diese Events abgesagt.
Nicht nur in Castrop-Rauxel gibt es ein Oster-Camp
Der FC Frohlinde möchte dennoch Kindern etwas bieten und lädt zu einem Oster-Camp vom 6. bis 10. April täglich von 11 bis 13 Uhr auf den Sportplatz Brandheide ein. Und zwar in Zusammenarbeit mit der Dortmunder Football Academy, die bundesweit sieben Standorte unterhält. Das Camp-Angebot richtet sich an Mädchen und Jungen im Alter von sieben bis zwölf Jahren.

In der Vergangenheit gastierte Ingo Anderbrügge regelmäßig mit seiner Fußballfabrik in Castrop-Rauxel. © Jens Lukas
Hellhörig macht, dass auf der Homepage der Football Academy Germany nur das Frohlinder Event verzeichnet ist. Andrei Raducanu von der Football Academy versichert aber: „In Dortmund ist ein weiteres Ostercamp geplant.“ Und auch die Fußballfabrik Anderbrügge bietet Eintages- oder Wochen-Camps vor und in der Osterzeit im Dutzend an.
Trotzdem muss bei Oster-Camps in Corona-Zeiten die Frage erlaubt sein: Ist das mutig oder ein großes Risiko? „Nein“, sagt Frohlindes 2. Jugendleiter Dirk Werdelmann: „Wir handeln bei unserem Camp allein im Sinne des Kindswohls.“
Die vom Land NRW vorgegebene Corona-Schutzverordnung für das Fußball-Training von Kindern bis zu 14 Jahren werde penibel eingehalten. Soll heißen: In Frohlinde trainieren auf jeder Platzhälfte 20 Kinder plus zwei Trainer - die Gruppen werden nicht gemischt.

Im März 2002 trainierte Klaus Fischer beim SuS Merklinde am Fuchsweg.
Aber geht der FC Frohlinde nicht trotz aller Hygiene-Maßnahmen doch ein unnötiges Risiko ein? „Erfahrungen aus dem ersten Lockdown haben gezeigt, dass Kinder an der frischen Luft kaum Gefahr laufen, sich mit Corona zu infizieren. Wir hatten damals vier Verdachtsfälle, die sich alle als negativ herausstellten“, sagt Werdelmann, der anfügt: „Es ist uns wichtig, die Kinder in Bewegung zu bringen, damit sie Spaß haben. Kinder müssen raus an die frische Luft. Das geringe Corona-Risiko nehmen wir im Sinne des Kindeswohls gerne in Kauf.“ Zumal die meisten Kinder auch in diesen Osterferien wohl nicht in Urlaub fahren würden.
Auch von den Eltern habe der FC Frohlinde ein vielfaches positives Feedback erhalten zum Oster-Camp. Werdelmann betont: „Wir gehen verantwortungsvoll und unter Einhaltung aller Corona-Maßnahmen vor. Steigen die Inzidenz-Zahlen, würde unser Camp abgesagt.“
Wer mehr zur Anmeldung und den Corona-Hygienemaßnahmen auf dem Frohlinder Sportplatz erfahren möchte, kann sich auf der Homepage des FCF sowie der Football Academy informieren.
Über 30 Jahre als Sportredakteur aktiv, bin ich nun im "Unruhestand" seit der Saison 2018/2019 als Freier Mitarbeiter für den Castroper Sport am Ball - eine neue, spannende Erfahrung. Meine journalistischen Fachgebiete sind alle Ballsportarten, die Leichtathletik und Golf. Mit den deutschen Spitzen-Fechtern war ich in den frühen 2000er-Jahren bei Welt- und Europameisterschaften in der "halben Welt" unterwegs.