
In der Erin-Kampfbahn (r) in Obercastrop ist nicht mehr genügend Platz und Zeit für alle Wacker-Teams, um zu trainieren. © Jens Lukas
Kapazitätsgrenze erreicht: Obercastroper Nachwuchs muss in anderem Stadtteil trainieren
Fußball
Der SV Wacker Obercastrop ist durch gute Arbeit deutlich gewachsen. Der Verein stößt aber mit der Planung von Trainingszeiten in der Erin-Kampfbahn mit zwei Kabinen an Kapazitätsgrenzen - und musste jetzt handeln.
Nach jahrelanger guter Arbeit mit einhergehendem Wachstum hat der SV Wacker Obercastrop in der Erin-Kampfbahn nicht mehr genügend Platz und Zeiten, damit alle seine Teams trainieren können. Mittlerweile üben Obercastroper Teams auch auf dem Kunstrasen eines anderen Vereins.
Auslagerung von Trainingseinheiten soll beim SV Wacker Obercastrop keine Dauerlösung sein
Drei Senioren-Teams, eine Altherren-Truppe sowie 13 Nachwuchs-Mannschaften lassen die Erin-Kampfbahn bei den Trainingseinheiten aus allen Nähten platzen. Das ging soweit, dass die überkreislich spielenden B- und C-Junioren für jeweils eine Trainingseinheit pro Woche auswandern müssen - zum SuS Merklinde auf den Platz am Fuchsweg. Die C1-Junioren montags - die B1-Junioren am Mittwoch.
„Mit dem SuS Merklinde arbeiten wir gut zusammen. Die Auslagerung von Trainingseinheiten dorthin kann trotzdem keine Dauerlösung des Problems sein“, sagt Brahim Amghar, Sportlicher Leiter der Wacker-Jugend. Zumal es viele weitere Anfragen von Eltern gibt, die ihre Kinder bei Wacker Obercastrop zum Fußball anmelden möchten.
„Wir hätten 15 Jugendteams melden können in dieser Saison - mit unseren 13 überschreiten wir jetzt schon alle Möglichkeiten, die in der Erin-Kampfbahn auf einem Sportplatz fürs Training zu bieten hat“, so Amghar. Rein rechnerisch seien fürs Training auf einem Sportplatz zehn Nachwuchsmannschaften die Obergrenze.
Der sportliche Aufschwung mit den in den Bezirksliga kickenden A-, B- und C-Junioren erschwere die Trainings-Situation weiter. „Diese Jungs trainieren dreimal pro Woche - die Trainer und Spieler benötigen dafür mehr als ein Viertel des Sportplatzes.“ Amghar als Coach der A-Junioren, muss nicht nach Merlinde ausweichen. Das liegt allein daran, dass diese Altersklasse einmal pro Woche nach 19.30 Uhr mit den Senioren trainieren darf.
Überspitzt ausgedrückt hat den Fußball bei Wacker Obercastrop so etwas wie ein „Fluch der guten Tat“ erwischt. Ein zusätzlicher, kleiner Trainingsplatz an der Karlstraße würde die prekäre Trainingssituation entzerren. Amghar weiß aber: „Ein Trainingsplatz wie etwa bei der Spvg Schwerin ist bei uns in der Erin-Kampfbahn noch reine Zukunftsmusik.“ Ohne Visionen hätte man aber schon verloren.
Wackers Hauptvorstand und Wirtschaftsrat arbeiteten an Lösungen, bei denen die Stadtverwaltung natürlich ein gewichtiges Wort mitzureden hätte, weiß Amghar. Auf die Erweiterung des Kabinentrakts liege derzeit der Hauptfokus. „Wenn samstags viele unserer Jugendteams Heimspiele haben, sind zwei Kabinen einfach zu wenig“, so der Sportliche Leiter der Wacker-Jugend.
Theoretisch gibt es zwei Freiflächen für den dringend erforderlichen kleinen Trainingsplatz in der Erin-Kampfbahn. Eine nahe des Einganges - direkt hinter der Verpflegungs-Station- Eine weitereauf einer Wiese jenseits des Zaun des entfernten Tores in der Kampfbahn. Dort müsste zur Begradigung allerdings viel Erde abgetragen. Brahim Amghar ist sich im Klaren darüber: „Mehr Kabinen und ein kleiner Trainingsplatz sind kein Wunschkonzert - die Stadt Castrop-Rauxel hat dabei ein wichtiges Wort mitzureden.“
Dennoch bleibt dem Außenstehenden als Fazit wohl nur: Die Infrastruktur in der Erin-Kampfbahn ist komplett an Grenzen gestoßen. Numerisches und sportliches Wachstum ist auf einem Sportplatz mit zwei Kabinen - speziell im Nachwuchsbereich von Wacker Obercastrop - nicht mehr möglich.
Über 30 Jahre als Sportredakteur aktiv, bin ich nun im "Unruhestand" seit der Saison 2018/2019 als Freier Mitarbeiter für den Castroper Sport am Ball - eine neue, spannende Erfahrung. Meine journalistischen Fachgebiete sind alle Ballsportarten, die Leichtathletik und Golf. Mit den deutschen Spitzen-Fechtern war ich in den frühen 2000er-Jahren bei Welt- und Europameisterschaften in der "halben Welt" unterwegs.