
© Stephan Schütze
Kann Wacker Obercastrop dem TuS Bövinghausen gefährlich werden, Baris Özbek?
Fußball
Baris Özbek dürfte Wacker Obercastrop besser kennen als alle anderen bei seinem Klub TuS Bövinghausen. Denn sein Bruder trainiert die dritte Mannschaft - und er spionierte am Sonntag dort höchstpersönlich.
Der TuS Bövinghausen hatte am Samstag spielfrei. Samstag, weil der Klub alle seine Spiele versucht, auf diesen Tag zu verschieben. Spielfrei, weil der Gegner, SC Neheim Coronafälle hatte. Der ehemalige Profifußballer Baris Özbek nutzte die Gelegenheit, um bei einem der kommenden Gegner, Wacker Obercastrop, vorbeizuschauen. Um seinem Bruder Sencer zuzusehen oder um den Gegner auszuspionieren?
Baris Özbek muss lachen. „Nein, meinem Bruder habe ich nicht zugeguckt.“ Der ist im Trainerstab bei der dritten Mannschaft der Wackeraner in der Kreisliga C. Die interessiert Özbek dann doch weniger. Wichtiger war ihm das Spiel der Westfalenliga-Mannschaft der Obercastroper. Denn gegen die spielt der TuS Bövinghausen in zwei Wochen am Samstagabend (18. September, 19 Uhr).
Wacker Obercastrop spielte gegen den SV Sodingen, gewann deutlich und verdient mit 4:0. Nach zwei Spieltagen führt der Klub mit 6:0 Toren die Tabellen in der Westfalenliga an. Beeindruckt war Özbek aber nicht von dem, was er sah. „Ich habe nicht viele fußballerische Akzente gesehen. Wacker spielt mit viel Kick-and-Rush und vielen langen Bällen. Die kommen eher vom Teamgeist.“

Baris Özbek als Spion - hier schaut er das Spiel zwischen Wacker Obercastrop und dem SV Sodingen. © Jens Lukas
Eine „eingeschweißte Truppe“, die habe er gesehen. Aber fußballerisch habe er doch ein wenig mehr erwartet. „Mein Bruder hat mir mehr versprochen“, so der 34-Jährige.
Auf die leichte Schulter nehmen werde er Obercastrop aber nicht. Und er rät seinen Mitspielern beim TuS Bövinghausen, das ebenfalls nicht zu tun. „Jede Mannschaft der Liga kann gefährlich werden. Wir haben Respekt vor jedem Team, auch wenn wir eine sehr gute Truppe haben“, erklärt er.
Dazu kommt: „Wacker wird sicherlich oben in der Tabelle dabei sein. Nicht wegen dem Fußballerischen, aber wegen dem Kämpferischen und dem Teamgeist. Wenn da elf Spieler sind, die sich reinhauen und kämpfen, ist es immer schwierig, gegen so eine Truppe zu spielen.“
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