In der Winterpause Trainer können Kader ausmisten

In der Winterpause: Trainer können Kader ausmisten
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Zugegeben: Weil die Ablösesummen – anders als im Sommer – nicht feststehen, sondern frei verhandelbar sind, ist es leichter gesagt als getan. Aber: Die heimischen Fußball-Vereine haben in der Winterpause die Gelegenheit, ihre Kader auszumisten.

Denn zuletzt war von einigen Trainern zu hören, dass die vollmundigen Versprechungen nicht weniger Kicker, sich richtig reinzuhauen, nur Gerede war. Mancherorts wird von miserablen Trainingsbeteiligungen berichtet. Oder auch die Einstellung, sich richtig reinzuknien beim Training oder sonntäglichen Spiel, war ein Lippenbekenntnis.

Schwerins Coach Dennis Hasecke hatte jüngst öffentlich betont, dass sein Team bei einem Spiel mit nur kleinem Kader ihn überzeugt habe. An dem Tag waren alle faulen Äpfel nicht mit dabei. Und können getrost daheim bleiben - und sich neue Vereine suchen.

Kicker der Spezies „Klubheim-Touristen“

Unter den faulen Äpfeln sind auch einige Kicker der Spezies „Klubheim-Touristen“. Jene Sorte Amateurfußballer, die sich jedes Jahr oder sogar alle sechs Monate mit Funktionären und Trainern anderer Teams treffen, um die Möglichkeit eines Vereinswechsels auszuloten.

Die Coaches erzählten in der Vergangenheit, dass einige Kandidaten vor allem mit Forderungen und Ansprüchen das Gespräch eröffneten. Und prahlten nicht selten damit, was sie bei ihrer Klubhaus-Rundreise bereits von anderen Vereinen versprochen bekommen haben. Etwa Fußballschuhe, die nicht nur 100 Euro, sondern 200 Euro kosten würden.

Bei ihrer Prahlerei unterschätzen die wechselwilligen Kicker ganz eindeutig die Intelligenz von Funktionären und Trainern. Denn diese sind recht gut untereinander vernetzt. Und wissen daher nicht selten von den Gesprächen des Spielers X mit einem anderen Klub – und kennen den Wahrheitsgehalt so mancher Aussage.

Es gibt Amateurfußballer, die jedes Jahr bei mehreren Klubs vorstellig werden, um auszuloten, ob ein Vereinswechsel für sie lukrativ ist.
Es gibt Amateurfußballer, die jedes Jahr bei mehreren Klubs vorstellig werden, um auszuloten, ob ein Vereinswechsel für sie lukrativ ist. © Jens Lukas

Traurig bei der ganzen Sache ist, dass sich durch derlei Kicker auch der Amateurfußball zu einem kommerziellen Markt mit enormer Preissteigerung entwickeln. Einem Markt, wie er von vielen wegen der hohen Summen, die im Umlauf sind, beim Profifußball vom Otto-Normal-Fan verteufelt werden.

Bleibt nur zu hoffen, dass die Amateurvereine sich in Zukunft immer weniger auf die als Söldner auftretenden Kicker in ihren Klubheimen einlassen.

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