Handball
Handball: Die Bezirksliga-Saison ist gestoppt
Vor dem ersten Spieltag der Saison 2020/21 hat der Handballkreis Industrie die Ligen unter seiner direkten Regie gestoppt. Zwei Tage später hat das Pausieren eine weitere Ebene erreicht.
Für Ralf Utech (r) und seine Bezirksliga-Handballer des TuS Ickern geht die Saison zunächst nicht weiter. © Volker Engel
Die Bezirksliga-Handballerinnen und -Handballer des TuS Ickern haben bereits zwei Spieltage der Saison 2020/21 absolviert. Jetzt bekommen sie plötzlich ein Stoppschild vor die Nase gehalten - wegen der wieder stärker werdenden Corona-Pandemie. Die Vereinsvertreter des Kreises Industrie hatten sich per Abstimmung für eine Pause in der Kreisliga- und Kreisklassen-Spielzeit kurz vor dem ersten Spieltag ausgesprochen und so entschieden. Der nächste Schritt folgte am abschließenden Oktober-Wochenende.
Ende November soll wieder beraten werden
Die Kreisvorsitzenden der Vertragsgemeinschaft für den Spielbetrieb der Bezirksliga-Handballerinnen und -Handballer hat am Samstag (24. Oktober) mehrheitlich beschlossen, die Saison in dieser Klasse mit sofortiger Wirkung auszusetzen. Zunächst einmal bis Ende November. Dann soll erneut beraten werden.
Ralf Utech, der Trainer der in die Bezirksliga aufgestiegenen Handballer des TuS Ickern, sagt: „Solange der kommunale Kreis Recklinghausen unsere Halle offen lässt - und der Vorstand generell kein Stopp verordnet - trainieren wir unter Anwendung unseres Hygiene-Konzeptes weiter. Ich kann aber natürlich keinen meiner Spieler dazu zwingen, zu kommen.“ Utech betont, dass er und seine Schützlinge ja Amateure seien - und eine Sorge „Wenn wir jetzt stoppen und in fünf Wochen wieder spielen sollen, ist die Verletzungsgefahr riesig.“
Ickernerinnen setzen mit dem Training aus
Fabian Wolf, der Trainer der Bezirksliga-Frauen des TuS Ickern, meint: „Dass der Spielbetrieb unterbrochen wurde, ist die einzig richtige Entscheidung. Wir werden jetzt mit dem Training pausieren und beobachten, wie sich alles weiterentwickelt. Ich kann mir aber nur schwer vorstellen, dass in diesem Jahr nochmal gespielt wird.“
Als nächster Dominostein wird wohl bald die Landesliga angestoßen und umfallen. So sieht es Sebastian Clausen, der Trainer der HSG Rauxel-Schwerin, die dort beheimatet ist. Auch seine Saison werde wohl bald gestoppt. Clausen: „Ich denke, der Westfälische Verband kann nicht mehr lange seine Haltung aufrecht halten. Einige Verbände - wie etwa der Niederrhein - sind da ja schon einen Schritt weiter.“ Und: In Bochum und Witten werden ab Montag, 26. Oktober, alle Sportstätten gesperrt. Und da es in diesen beiden Städten nicht wenige überkreislich spielende Teams gibt, sei es nur eine Frage der Zeit, bis die Handball-Funktionäre handeln werden.
„Nicht zu Niklaus wieder anfangen“
Clausen: „Ich persönlich bin auch für das Aussetzen der Saison. Allerdings bitte nicht mit einem halbgaren neuen Restart-Termin wie dem Nikolaus-Wochenende, weniger als drei Wochen vor Weihnachten. Was passiert dann im privaten Bereich, wenn man durch die Spiele in 14-tägige Quarantäne muss?“
So schön Handball als Hobby auch sei. Die gesellschaftliche, gesundheitliche und auch wirtschaftliche Verantwortung sei wichtiger, so Sebastian Clausen.