Fünf Mädchen dürfen beim VfB Habinghorst jetzt mit C-Junioren-Jungen kicken

© Volker Engel

Fünf Mädchen dürfen beim VfB Habinghorst jetzt mit C-Junioren-Jungen kicken

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Seit Jahren ist es eine Entwicklung im Frauen- und Mädchenfußball: Die Zahlen der Teams und Spielerinnen gehen runter. Ein Trend, der bislang nicht durch Maßnahmen gestoppt werden konnte.

Habinghorst

, 17.08.2021, 12:05 Uhr / Lesedauer: 2 min

Dass Mädchen im D-Jugend-Alter in Jungen-Mannschaften spielen, ist seit Jahrzehnten Fußball-Alltag in Westfalen. Jetzt gibt es etwas Neues. Gerald Breitfelder, Koordinator Mädchen-Fußball im Fußballkreis Herne/Castrop-Rauxel, berichtet: Die Juniorinnen können auch im C- und B-Jugend-Alter (13 bis 16 Jahre) noch mit den Jungen kicken.

Götte: Kein Mädchen soll dem Fußball verloren gehen

„Um bei den C- und B-Junioren als Fußballerin eingesetzt werden zu können, muss nur vom Verein ein schriftlicher Antrag gestellt werden mit der Unterschrift der Eltern. Der wird dann auch genehmigt. Wir wollen ja, dass keine junge Fußballerin unserem Sport verloren geht“, erklärt Bernd Götte, der Vorsitzende des Kreis-Jugend-Ausschusses.

Diese neue Möglichkeit eines Einsatzes von C-Mädchen in der gleichaltrigen Jungen-Mannschaft nutzt für die neue Saison der VfB Habinghorst. Den Spielerinnen Antonia Fandis, Klea Dauti, Lavinia Siegmann, Lara Marie Hafemann und Mirja Marie Kobs dürfen in den beiden C-Junioren-Teams weiterhin mitkicken.

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„Bei den D-Junioren haben unsere Fußballerinnen schon länger problemlos mitgespielt. Eine komplette C-Juniorinnen-Mannschaft konnten wir nicht stellen. Daher ist es gut, dass unsere Mädels weiter bei den Jungen mitspielen dürfen“, so Habinghorsts Jugendleiter Sven Wesolowski. Westfalenauswahl-Spielerin Mirja Marie Kobs läuft sogar für die C1 der VfB-Jungen auf.

Dass nun auch C- und B-Juniorinnen weiter in Jungenteams spielen dürfen, ist zwar eine gute Entscheidung. Doch es täuscht nicht über den Besorgnis erregenden allgemeinen Abwärtstrend hinweg. Gerald Breitfelder erklärt: „Wir Mädchenfußball-Koordinatoren aus den sieben Ruhrgebiets-Fußballkreisen haben uns im Juli getroffen, um Staffeln zusammenzustellen.“

Dabei kam heraus, dass bei den B-, C- und D-Juniorinnen die Fußballkreise Herne/Castrop-Rauxel, Bochum, Gelsenkirchen und Recklinghausen zusammenarbeiten für gemeinsame Staffeln. „Nur mit dieser Lösung können wir überhaupt noch einen Spielbetrieb garantieren“, so Breitfelder.

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Castrop-Rauxel sehe bei der Gesamt-Entwicklung im Mädchenfußball des heimischen Fußballkreises sogar noch gut aus, wie Breitfelder sagt. Der FC Frohlinde habe ein B- und D-Juniorinnen-Team gemeldet - die SG SF Victoria Habinghorst/Dingen je eine Mädchen-Mannschaft für den Spielbetrieb im B- und C-Jugend-Bereich.

Ansonsten gebe es im Mädchenfußball des Fußballkreises nur noch zwei weitere Vereine, die komplette Juniorinnen-Teams stellen könnten, so Breitfelder. Nämlich Arminia Holsterhausen und der ASC Leone bei den C-Mädchen. „Trotz aller Maßnahmen zur Verbesserung der Mädchenfußball-Gesamtsituation, konnte der Aderlass an Mannschaften in Westfalen leider nicht gestoppt werden“, bedauert Gerald Breitfelder.

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