Der Vorsitzende des FC Frohlinde, Robert Janßen, hat sich mit deutlichen Worten an den Staffelleiter gewendet.

© Volker Engel (Archiv)

Frohlinde-Vorsitzender appelliert an Staffelleiter: „Vereine sind überfordert“

rnFußball-Landesliga

Trotz hoher Corona-Fallzahlen wird der Spielbetrieb im Fußballkreis Herne/Castrop-Rauxel fortgesetzt. Für den Vorsitzenden des FC Frohlinde ist das nicht nachvollziehbar. Er fordert umzudenken.

Frohlinde

, 17.10.2020, 04:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Drei für das Wochenende geplante Spiele sind in der Landesliga 3 bislang abgesetzt (Stand: Freitag, 15 Uhr). Für den FC Frohlinde steht am Sonntag indes das schwere Spiel gegen Türkspor Dortmund auf dem Programm. Schon aus sportlicher Sicht keine leichte Aufgabe. Doch die aktuelle Corona-Situation lässt den Fußball in den Hintergrund treten.

Freizeitaktivitäten sollen eingeschränkt werden

Alle Spiele von Mannschaften aus dem Kreis Unna sind rigoros abgesagt worden. Für den Fußballkreis Herne/Castrop-Rauxel fehlt eine einheitliche Regelung allerdings nach wie vor.

Aus diesem Grund hat sich der Vorsitzende des FC Frohlinde, Robert Janßen, nun an den Staffelleiter Klaus Overwien gewandt. In einer ausführlichen Mail, die dieser Redaktion vorliegt, appelliert der Frohlinde-Vorsitzende eindringlich an den Verband.

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Angesichts der aktuellen Situation müsse man „Freizeitaktivitäten zwingend einschränken“, so Janßen. Man könne beim Trainings- und Spielbetrieb den Körperkontakt zwischen den Spielern nicht vollständig verhindern.

Aktuelles Handeln ist „grob fahrlässig“

„Auch das Abstandhalten in den Umkleidekabinen ist nur theoretisch möglich. Wir als Amateurvereine sind personell und finanziell total überfordert und können die Vorschriften gar nicht zu 100 Prozent umsetzen und kontrollieren“, betont Janßen.

Beim FC Frohlinde überlege man daher, die heimische Anlage an der Brandheide für den Sportbetrieb vorerst wieder vollständig zu sperren. Die vom Verband befürwortete Fortsetzung des Spielbetriebs sei laut Janßen „grob fahrlässig“: „Das hat aus meiner Sicht mit verantwortlichem Handeln in einer Pandemie nichts zu tun. Ich liebe den Fußball und das Vereinsleben, aber in einer solchen Situation ist es doch nur eine schöne Nebensache.“

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Schlussendlich fordere er den Staffelleiter und seine Verbandskollegen dazu auf, die derzeitige Vorgehensweise noch einmal genau zu überprüfen. Man könne nicht einfach ohne Weiteres so weitermachen wie zuvor.

Unterdessen ist sich Staffelleiter Klaus Overwien der Problematik der steigenden Spielausfälle durch Corona absolut bewusst, sagt aber auch: „Diese Spielausfälle betreffen hauptsächlich das Ruhrgebiet.“

Drei Spiele in Landesliga abgesagt

Es gebe Regionen in Westfalen, die sich bei einer mehrwöchigen Unterbrechung der Saison fragen würden: „Warum das denn?“ In einem Telefonat am Donnerstag habe der Staffelleiter mit FLVW-Vizepräsident Manfred Schnieders noch einmal über diese Thematik gesprochen.

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Das Fazit: Die Spielabsagen bewegten sich bis zum 11. Oktober in einem überschaubaren Rahmen, nun müsse aber über eventuell neue Maßnahmen nachgedacht werden. Overwien selbst handelt in seinen drei Staffeln mit großer Vorsicht: „Bei jedem kleinen Corona-Verdacht setze ich die Spiele ab.“

Für den FC Frohlinde geht es am Sonntag gegen Türkspor Dortmund unterdessen zunächst darum, den schlechten Saisonstart vergessen zu machen. Dann heißt es zumindest für 90 Minuten volle Konzentration auf den Sport.