
© Hermann Klingsieck
FC Frohlinde: Schlüsselspieler bleibt - ein Kapitän möchte in Winterpause weg
Fußball-Landesliga
Aus bekannten Gründen fiel das Silvester-Feuerwerk der Corona-Pandemie geschuldet fast aus. Dennoch hatte es am letzten Tag des Jahres 2021 im Vereins-Briefkasten des FC Frohlinde geknallt.
Beim FC Frohlinde hat eine Postkarte zum Jahresende 2021 im Vereins-Briefkasten für den Knaller gesorgt. Wobei es sich nicht um einen Feuerwerkskörper zum vorzeitigen Neujahrs-Empfang handelte. Die Abmeldung eines Stammspielers des Fußball-Landesligisten hat an der Brandheide mächtig für Aufsehen gesorgt.
Westfalenligist SV Sodingen hat Interesse
Durch die Abmeldung fiel sogar die Nachricht des Sportlichen Leiters Sphend („Siggi“) Morina über die Weiterverpflichtung von Mehmet Ayaz über den Sommer 2022 hinweg ins Hintertreffen. Morina teilte dazu dem Reporter unserer Redaktion mit: „Kevin Brewko hat sich bei uns abgemeldet.“
Enttäuschung war angesagt bei den FCF-Verantwortlichen. Der seit der Spielzeit 2017/18 an der Brandheide kickende Brewko ist stellvertretender Kapitän. Das Entsetzen der Abmeldung war bei Morina in dem Gespräch förmlich hörbar. Da konnte auch nicht die Verlängerung von Mehmet Ayaz trösten, von der Morina sagte: „Das soll ein Ansporn für alle andere Spieler aus dem Kader sein.“ Für die positive Stimmung kommt die Abmeldung von Führungsspieler Kevin Brewko nicht wirklich gelegen.

Im abschließenden Landesliga-Spiel des Jahres 2021 führte Kevin Brewko (am Ball) als Kapitän den FC Frohlinde zum 1:0-Sieg gegen Viktoria Resse. © Volker Engel
Trainer Thimm will Kevin Brewko halten
Enttäuscht und nach eigenen Worten förmlich „aus allen Wolken gefallen“ ist auch FCF- Trainer Jimmy Thimm nach dieser Nachricht. Mittlerweile hat der Coach, der seit dem 22. Dezember frisch gebackener Vater seines dritten Kindes ist, ein ganz „offenes Gespräch“ mit seinem Vize-Kapitän geführt. Thimm erläuterte: „Ich wünsche mir, dass Kevin bei uns bleibt, Ich müsste ja einen Nagel im Kopf haben, ihn jetzt in der Winterpause abzugeben.“
Abgeben heißt: zum Westfalenligisten SV Sodingen. Dort hat die Sportliche Leitung den Kontakt mit Frohlinde aufgenommen. Kevin Brewko kennt die Verantwortlichen in Sodingen aus seiner Zeit bei Mengede 08/20. Der 27-Jährige, der als Physiotherapeut im Castrop-Rauxeler EVK arbeitet, sagt: „Ich wollte ja eigentlich schon im Sommer dorthin, habe mich aber für den FC Frohlinde entschieden, weil ich mich dort sehr wohl fühle.“
Doch dieser Wohlfühl-Faktor scheint wohl einen Riss bekommen zu haben, obwohl der im Dorf Rauxel lebende Kicker nicht explizit darauf eingehen wollte. Aber es klang doch im Gespräch durch, dass es sich um die Geschichte der Suspendierung von Eren Ayaz (Brewko: „Das hatten wir als Mannschaft schon aus der Welt geschafft“) und dem Weggang von Mario Djordic gehen würde. Einen Grund zum angekündigten Wechsel sei aber auch, dass ihn die höhere Westfalenliga lockt, so Kevin Brewko.
Wenn es nach Trainer Thimm geht, würde er Kevin Brewko im Sommer ein „Alles Gute!“ mit auf den Weg nach Sodingen geben: „Jetzt aber nicht.“ Brewko selbst sieht den Wechsel als 50:50-Situation. Wenn sich die Vereine nicht einigen, würde der sympathische Fußballer seine ganze Energie im Abstiegskampf des FC Frohlinde in der Landesliga einbringen. Das wird sicherlich auch die anderen Spieler aus dem Kader zum Weitermachen beflügeln, wenn „Siggi“ Morina demnächst weitere Gespräche über ein „Pro Frohlinde“ führen wird.
Geboren und wohnhaft in Castrop-Rauxel, bin ich über den Billardsport (Karambolage) als freier Mitarbeiter in der Castrop-Rauxeler Lokalredaktion angefangen. Da ich neben dem französischen Billard noch Fußball, Handball, Tischtennis und Tennis in Vereinen aktiv ausführte bot es sich förmlich an, darüber ebenfalls zu berichten.