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Marc Kruska und Andreas Kluy spielen gemeinsam für einen Bundesligisten
Fußball
Ex-Profi Marc Kruska und der auch in Dortmund bekannte Andreas Kluy haben ihre aktiven Laufbahnen eigentlich stillgelegt. Für einen Bundesligisten haben sie sich „wiederbelebt“ und spielen um Punkte.
Vor sieben Jahren lief letztmals eine zweite Mannschaft des VfL Bochum ein. Nach dem letzten Auftritt in der Regionalliga am 21. Mai 2015 – beim 1:3 beim SC Verl - wurde die U23 aufgelöst. Das Abschieds-Tor erzielte Norman Jakubowski mit dem 1:1.
Kruska und Kluy haben sich in Kaderliste eingetragen
Jetzt meldet der VfL Bochum eine neue Mannschaft. Mit der U23 von damals hat diese aber nichts zu tun. Die neue Mannschaft des VfL läuft in der Kreisliga C auf - als Betriebssportmannschaft, berichtete der Ex-Profi Marc Kruska (u.a. Borussia Dortmund), der Co-Trainer der U19 des VfL ist, und sich in die Kaderliste eingetragen hat.
Sportliche Ambitionen verfolgt das Team allerdings nicht. Fortwährend war unter den VfL-Angestellten die Idee gereift, selbst am Ball aktiv zu werden. Nun wurde sie aus der Belegschaft heraus endgültig konkretisiert und umgesetzt. Als Trainer und Team-Verantwortlicher fungiert Talentwerk-Mitarbeiter Michael Böttcher.
Der Kader könnte aus mindestens 30 Spielern bestehen. Das erklärte Andreas Kluy, der in der Sponsoring-Abteilung des VfL für das Partnermanagement verantwortlich ist und gerne mitspielen möchte. Kluy kickte bis zum Lockdown im November 2020 noch selbst in der Landesliga für den FC Frohlinde – 2019 in einem Team mit Kruska.

Mit dem FC Frohlinde bezwang Andreas Kluy (am Ball) zu Beginn der Saison 2019/20 des TuS Bövinghausen. © Jens Lukas
Dass Vereine aus der 1. oder 2. Bundesliga Betriebssportmannschaften stellen, ist nichts Neues. Das Besondere beim VfL ist: Das Team tritt anstatt in der Betriebssportliga in der Kreisliga an. Das ist logisch. Denn die Mannschaft wird ausnahmslos aus Mitarbeitern des Klubs – also auch Trainern und Staffmitgliedern des Talentwerks - bestehen. Die Betriebssportliga spielt wochentags, während der Arbeitszeit der VfL-Kicker.
Die Gegner stehen mittlerweile fest. Der VfL ist in die Kreisliga C4 eingruppiert worden und trifft hier untere anderen auf SW Wattenscheid 08 III, den FC Höntrop, RW Leithe III, die SG Wattenscheid 09 II und SW Eppendorf III. Die Heimspiele sollen grundsätzlich sonntags um 17 Uhr am VfL-Nachwuchsleistungszentrum stattfinden. Immer dann, wenn sich Anstoßzeiten mit jenen der Profis überschneiden, möchte man versuchen, auf Ausweichtermine zurückgreifen.

Auch Ex-BVB-Profi Marc Kruska hat sich in die Kader-Liste der neuen Mannschaft des VfL Bochum eingetragen. © Volker Engel
Das neue Team werde in dem Trikot-Modell auflaufen wird, das auch die Bundesliga-Profis tragen. Das berichtete Marvin Renner, Medienbeauftragter des Talentwerks. Renner selbst möchte auch mitspielen – und trug sich in die Kader-Liste ein: „Da waren die ersten beiden Seiten schnell voll, so dass ich die Nummer 29 bekommen habe. Bei den Profis ist das die Nummer von Maxim Leitsch, der aus dem Talentwerk stammt. Das passt für mich recht gut.“
Andreas Kluy (38 Jahre) meint zur sportlichen Einordnung der neuen VfL-Betriebsmannschaft: „Wir sind einfach froh, uns als Kollegen aus sämtlichen Abteilungen zusammen bei dem Sport, den wir alle lieben, zu bewegen. Für uns geht es darum, die Gemeinschaft beim VfL noch weiter zu stärken und gemeinsam Spaß zu haben.“ Das Thema „Aufsteigen“ steht bei der Mannschaft nicht im Fokus.
Kluy selbst hatte seine aktive Laufbahn beendet, um Zeit als Trainer der E-Junioren des FC Neuruhrort und seines Sohnes zu haben. Er sagt zudem: „Ich werde mich mit Augenmaß einbringen. Ich verzichte gerne auch auf einen Einsatz, wenn ein anderer spielen möchte.“
Eine gewisse Eingespieltheit hat die neue Mannschaft womöglich bereits: Andreas Kluy berichtet: „In den vergangenen Jahren haben wir von der Geschäftsstelle ein ums andere Mal freitags am Nachmittag zusammen gekickt. Zudem gibt es einmal pro Jahr das Sponsoren-Turnier mit unseren Partnern, bei dem wir spielen.“
Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute (dieses Prinzip ist auch das Motto des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises).
