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VfL Bochum: Castrop-Rauxeler sucht beim ersten Training von Michael Esser ein Guckloch
Fußball
Der Castrop-Rauxeler Profi-Keeper Michael Esser ist wieder in der Heimat angekommen. Am Montag (28. Juni) lief er zum Auftakttraining seines neuen Vereins VfL Bochum auf. Ein Zuschauer versuchte vergeblich, etwas zu sehen.
Den Willkommens-Applaus von 150 Fans genoss Michael Esser sichtbar. Mit seinem Auftritt beim Auftakttraining des Bundesliga-Aufsteigers VfL Bochum war der Castrop-Rauxeler Torhüter am Montag (28. Juni) endgültig wieder bei dem Klub angekommen, bei dem im Jahr 2010 seine Profi-Karriere begonnen hatte.
Neue Übungen - auf allen Vieren
Große Augen machte Esser zu Beginn des Trainings. Denn der neue VfL-Athletiktrainer Lucas Kern hatte beim Aufwärmprogramm des gesamten Kaders offenbar einige Übungen parat, die viele der Kicker noch nicht kannten. Und auch Esser staunte nicht schlecht, welche Bewegungsabläufe aufgegeben wurden - wie etwa auf allen Vieren, aber rücklings und rückwärts.
Anschließend stand wieder Gewohntes für Michael Esser auf dem Programm: Torwart-Training mit Coach Peter Greiber und den weiteren Keepern: Manuel Riemann sowie den Youngstern Paul Grave und Tjark Ernst.
Zu diesem Zeitpunkt funkte ein anderer Castrop-Rauxeler SOS: Marc Kruska. Der ehemalige BVB-Profi und aktuelle Co-Trainer der Bochumer U19 hatte eigentlich gehofft, etwas vom Esser-Training sehen zu können. Kruska war wegen eines Meetings des Talentwerks in der obersten Etage der dem Trainingsplatz benachbarten VfL-Geschäftsstelle und suchte ein Fenster als Guckloch. Vergebens. Marc Kruska berichtete: „Überall sind die Bäume davor - ich kann so gut wie nichts sehen.“

Wie auch die weiteren Spieler des VfL Bochum wurde Michael Esser mit Applaus vor dem Auftakttraining von den Zuschauern begrüßt. © Jens Lukas
Vielleicht konnte Kruska aber Michael Esser hören. Denn dieser dirigierte beim Abschluss-Spiel sein Team lautstark. Zum Großteil sprach er seine neuen Mitspieler bereits mit Namen an. Ein Gegentor kassierte Esser nicht. Sein geschultes Auge half ihm dabei. Dieses setzte er auch ein, als er als einziger der Profis einen der Journalisten weithin sichtbar und hörbar begrüßte, jenen unserer Redaktion. Auf die Frage „Du erkennst mich auch mit Maske?“ rief Esser als Antwort: „Natürlich. Immer doch.“
Bochums Trainer Thomas Reis sagte direkt nach dem Training gegenüber den Journalisten- auf Michael Esser angesprochen: „Ich bin froh, dass wir uns bei den Torhütern so gut verstärken konnten, dass auch da ein echter Konkurrenzkampf herrscht. Wir spielen in der Bundesliga. Daher müssen wir auf dieser Position sehr, sehr gut sein. Wir haben zwei erfahrene und zwei junge Keeper. Die Jungen können hier viel lernen.“
Reis sagte aber auch, dass er der bisherigen Nummer Eins, Manuel Riemann, als Spieler der Aufstiegsmannschaft einen Vorrang geben möchte - wenn er nach seinem Handbruch wiede voll belastbar ist.
Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute (dieses Prinzip ist auch das Motto des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises).
