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Castrop-Rauxeler (26) durchlebte Corona: „Ist gefährlich und macht richtig krank!“
Fußball
Seit März 2020 sorgt die Corona-Pandemie für gesundheitliche Gefahr. Wie schlecht es einem Covid-19-Infizierten geht, hat ein Castrop-Rauxeler Fußballer erfahren.
Bei der Krankheit Covid-19 leiden manche Infizierten mehr als andere. Manche Menschen spüren nur ein leichtes Kratzen im Hals, wähnen sich allenfalls erkältet, einige merken nicht einmal, dass sie sich ein Virus eingefangen haben. Andere hingegen erkranken schwer, fühlen sich elend schwach, haben Hustenanfälle, bekommen Atemnot – manche so stark, dass sie in der Klinik behandelt werden müssen.
Nach Corona-Erkrankung kosten Anstrengungen unglaublich viel Kraft
Justin Burkhardt spielt Fußball in der Kreisliga A bei Victoria Habinghorst und hat Covid-19 durchlebt. Er ist inzwischen aber wieder gesund. Seit einer Woche ist er nicht mehr Corona-positiv, darf wieder an die frische Luft gehen. Der Habinghorster sagt aber: „Ich habe längst nicht wieder die frühere Leistungsfähigkeit erreicht. Jede größere Anstrengung kostet unglaublich viel Kraft.“

Einen schweren Corona-Krankheitsverlauf machte Justin Burkhardt (l.) von Victoria Habinghorst durch. © Jens Lukas
So hat der 26-Jährige bei einem Spaziergang mit seinem Hund versucht, leicht zu joggen, musste nach nur wenigen hundert Metern aber abbremsen: „Ich hatte nach kurzer Zeit schon das Gefühl, einen Marathon gelaufen zu sein.“
Nach der zweiwöchigen Quarantäne sei er weit davon entfernt, wieder topfit zu sein. Erstmals ist Justin Burkhardt, der laut medizinischen Werten gesund ist, in dieser Woche wieder arbeiten gegangen und hat festgestellt: „Auch die Arbeit fällt momentan schwerer als vor Corona.“
Am 7. Oktober fing alles an. „Ich fühlte mich schlapp, hatte leichten Schnupfen, da aber noch an eine Grippe geglaubt“, erklärt der Fußballer. Am Wochenende darauf sei alles schlimmer geworden mit Gliederschmerzen und Reizhusten. In der Woche zuvor hatte er Kontakt mit seinem Bruder Marcel, der am Montag die Nachricht erhielt, corona-positiv zu sein. „Als Marcel und ich uns getroffen hatten, fühlten wir uns beide absolut gesund“, so Burkhardt.
Der eigene Hausarzt ist krank
Als sein Bruder dann aber das positive Corona-Testergebnis erhalten hatte und er sich selbst krank fühlte, hat Justin Burkhardt sofort bei seinem Arbeitgeber angerufen und dann versucht, per Telefon mit seinem Arzt und dem Gesundheitsamt Kontakt aufzunehmen, was sich schwierig gestaltete.
„Mein Arzt war selbst krank, und beim Gesundheitsamt war das Telefon ständig besetzt. Schließlich habe ich bei einem Vertretungsarzt einen Corona-Schnelltest bekommen, der positiv ausgefallen ist. Daraufhin habe ich mich sofort in häusliche Quarantäne begeben.“
Wenig später war auch Burkhardts Freundin Corona-positiv – aber auch sie ist inzwischen wieder gesund. Die ersten Krankheits-Tage beschreibt der Fußballer so: „Ich hatte extreme Lungenschmerzen, war so schlapp und kaputt, dass ich 20 Stunden am Stück geschlafen habe, weil mir einfach die Kraft fehlte.“
Es seien teilweise so heftige Lungenschmerzen gewesen, dass Burkhardt sogar ins Krankenhaus wollte, es dann aber doch bei häuslicher Quarantäne beließ. Und dieser schwerere Covid-19-Verlauf bei einem trainierten 26-jährigen Sportler ohne jede Vorerkrankung. Daher rät Burkhardt allen: „Seid vorsichtig, Corona ist gefährlich und macht richtig krank!“
Justin Burkhardt möchte wieder trainieren
Gespannt ist Justin Burkhardt nun darauf, wie es im Fußball bei ihm weitergeht, ob seine Ausdauerwerte wieder so werden, wie sie vor Corona waren. Nach dem November-Lockdown möchte er wieder trainieren.
„Als Innenverteidiger muss ich ja nicht ganz so viel laufen, dort sind Auge und Stellungsspiel gefragt“, hat der 26-Jährige trotz allem den Humor nicht verloren.
Im Kader der ersten Mannschaft von Victoria Habinghorst ist Justin Burkhardt einer von zwei Spielern, die an Covid-19 erkrankt waren. Der Victoria-Vorsitzende Dirk Konisch erklärt: „In unseren beiden Senioren-Mannschaften hatten wir bislang fünf Corona-positiv getestete Spieler.“
Über 30 Jahre als Sportredakteur aktiv, bin ich nun im "Unruhestand" seit der Saison 2018/2019 als Freier Mitarbeiter für den Castroper Sport am Ball - eine neue, spannende Erfahrung. Meine journalistischen Fachgebiete sind alle Ballsportarten, die Leichtathletik und Golf. Mit den deutschen Spitzen-Fechtern war ich in den frühen 2000er-Jahren bei Welt- und Europameisterschaften in der "halben Welt" unterwegs.