Ein Trainer und sein Kapitän wollen nach Lockdown einen neuen Spielplan

© Jens Lukas

Ein Trainer und sein Kapitän wollen nach Lockdown einen neuen Spielplan

rnFußball

In Castrop-Rauxel gibt es einen Fußballverein, der sportlich in den letzten beiden Jahren nicht auf Rosen gebettet war. Er ist trotz des drittletzten Platzes nicht in Abstiegsgefahr geraten - und setzt sich für eine eiskalte Saisonforsetzung ein.

Castrop-Rauxel, Ickern

, 25.11.2020, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

In der Saison 2020/21 haben die Castrop-Rauxeler Fußball-Mannschaften in der Kreisliga A nichts mit dem Aufstiegsrennen zu tun. Der FC Frohlinde II (9.), VfB Habinghorst (11.), Eintracht Ickern (13.), Victoria Habinghorst (14.) und der SuS Merklinde (15.) haben sogar Abstiegssorgen.

Nur eine Castrop-Rauxeler Mannschaft ist nicht in Abstiegsgefahr

Nur der SC Arminia Ickern hat fährt derzeit als Tabellensechster in ruhigem Fahrwasser. Die Arminen haben aber bereits sieben Punkte Rückstand auf Spitzenreiter RWT Herne. In der Corona-Abbruch-Spielzeit 2019/20 sah es für Arminia Ickern zwar deutlich schlechter aus. Doch vor Anpfiff der Saison standen die beiden potenziellen Absteiger allerdings bereits fest: Arminia Holsterhausen und Fortuna Herne hatten sich abgemeldet.

Ickerns Trainer Kim Weber mag die 50-Prozent-Regel im Falle eines Saisonabbruches nicht anwenden.

Ickerns Trainer Kim Weber mag die 50-Prozent-Regel im Falle eines Saisonabbruches nicht anwenden. © Jens Lukas

Jetzt lesen

Wir haben bei Ickerns Trainer Kim Weber und Kapitän Fatih Kantarci nachgefragt, wie sie die nahe Zukunft im Amateurfußball im Allgemeinen sowie für Arminia Ickern im Speziellen sehen. Wie sehr schmerzt es, dass auch im Dezember kein Spiel und kein Training mehr stattfinden werden? Dazu mein Coach Weber: „Da wir am 20. Dezember spielfrei gehabt hätten, standen bei uns in dem Monat nur zwei Spiele im Kalender. Deshalb ist die verlängerte Pause für uns okay. Was schmerzt, ist das fehlende Training.“ Kapitän Kantarci meint: „Leider bleibt die Ungewissheit, wann es überhaupt wieder losgeht.“

In der Diskussion ist, die Spielpläne umzubauen und bereits im Januar die Saison fortzusetzen. Kim Weber sagt dazu: „Wenn die Politik es erlaubt, was ich persönlich nicht glaube, würde ich Fußball ab Januar begrüßen, da alle Spiele darauf brennen. Ich bin der Meinung, dass Sport wichtig für die körperliche und mentale Gesundheit ist. Wichtig sind aber klare Hygiene-Regeln, die für alle Vereine gültig sind, und nicht von Stadt zu Stadt variieren.“

Jetzt lesen

Fatih Kantarci (vorne rechts) ist in der laufenden Saison Kapitän beim SC Arminia Ickern.

Fatih Kantarci (vorne rechts) ist in der laufenden Saison Kapitän beim SC Arminia Ickern. © Jens Lukas

Was wäre, wenn diese Saison erst im Juli endet - und welche 50-Prozent-Regel zur Wertung der Saison wäre fair bei einem eventuell Saison-Abbruch? Coach Weber erklärt: „Wenn die Saison abgebrochen werden muss, wäre eine Wertung nur dann in Ordnung, wenn jede Mannschaft zumindest einmal gegen jedes Team gespielt hat. Die bisherigen Spiele dürfen nicht annulliert werden. Warum soll bis dahin Erreichtes weggeworfen werden? Eine Wertung nach 50-Prozent-Regel ist für mich keine gute Lösung. Arminia Ickern könnte dann 20 Spiele gemacht haben, Victoria Habinghorst aber erst zwölf. Was dann?“

Jetzt lesen

Lesen Sie jetzt