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Merklinder Ikone schließt Rückkehr zum Fuchsweg komplett aus
Fußball
Beim SuS Merklinde wird viel Wert auf Zusammenhalt im Team und im Verein gelegt. Dennoch musste der SuS vor dem Saisonbeginn einen langjährigen Stammspieler ziehen lassen. Dieser nennt die Gründe.
Der SuS Merklinde ist seit sechs Jahren in der Fußball-Kreisliga A beheimatet. In den Jahrzehnten davor hielt sich das Team vom Fuchsweg mit Ausnahme der Saison 2007/08 über Jahrzehnte in der Bezirksliga und darüber auf. Der Sportliche Leiter Martin Broll betont stets, dass es familiär in seinem Club zugeht. Ein Familienmitglied hat sich im Sommer allerdings ausgeklinkt.
Dessen Einstieg beim SuS Merklinde im Jahr 2013 als gelungen zu bezeichnen, wäre wohl falsch. Der damals in der Bezirksliga 9 spielende SuS Merklinde stieg am Saisonende mit Lars Blank ab.
Trotz dieses Abstiegs in seiner ersten Saison nach seiner Ankunft 2013, ist Lars Blank beim SuS Merklinde geblieben. Bis zur wegen der Corona-Pandemie abgebrochenen Spielzeit 2019/2020. Der Offensivspieler wurde sogar Kapitän. Aktuell spielt er beim A-Kreisligisten SuS Wilhelmshöhe in Bochum-Langendreer. Für ihn schließt sich dadurch ein Kreis.

Lars Blank (l.) kam 2013 aus Bochum zum SuS Merklinde an den Fuchsweg. Vor der Saison 2020/21 verabschiedete er sich in Richtung SuS Wilhelmshöhe. © Jens Lukas
Lars Blank kam im Paket mit dem neuen Merklinder Trainer
Von dort ist Lars Blank vor sieben Jahren mit Trainer Dirk Boenig zum SuS Merklinde gestoßen. „Der Trainer war nach einem halben Jahr wieder weg, da es sportlich nicht rund lief. Ich habe mich dann gefragt, was mich eigentlich in Merklinde hält?“, so Blank im Rückblick.
Trotz des Abstiegs waren es der gute Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft und im Verein, weshalb Blank viele Jahre blieb. Und das auch nicht bereut hat: „Wir haben lange als Mannschaft fast unverändert zusammengespielt, was den sozialen Kontakten untereinander gut getan hat.“
Dass der inzwischen 32-Jährige („Meine Form ist trotz des Alters stabil auf einem guten Niveau“) nun doch zum SuS Wilhelmshöhe heimkehrte, hatte mehrere Gründe. Da war zunächst Merklindes Trainer Marco Gruszka, der nicht mehr auf ihn als Spieler gesetzt hat.
„Dann ist Gruszka kurze Zeit später auch gegangen. Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich vielleicht jetzt noch in Merklinde“, so der Fußballer. Die neuen Trainer Björn Brinkmann und Dietmar Gaida haben sogar noch versucht, ihn umzustimmen. Vergeblich.
Kurzer Weg zum Training in Bochum
Zumal es für Blank weitere gute Gründe gab, zum Wohnort Bochum zurückzukehren. Da wären zunächst der kurze Weg zum Training. Das Hauptargument sind aber Familie und Beruf. „Ich bin inzwischen zweifacher Vater und beruflich stark eingespannt, sodass der Fußball nicht mehr meine erste Priorität ist“, erklärt Blank, der zudem als Papa im Fußball gefragt ist: „Mein ältester Sohn spielt bei den Minikickern von Langendreer 04.“
Sein langes Bleiben in Merklinde hat Blank nie bereut: „Wir gehörten vor jeder neuen Kreisliga-Saison zu den Mitfavoriten, letztlich waren andere doch etwas besser“, so Blank, der in dieser Liga immer fünf bis sechs Klubs gesehen hat, die guten Fußball gespielt haben. „Und manchmal kam noch ein Überflieger um die Ecke, den keiner auf dem Schirm hatte.“

Lars Blank (r.) spielte in der (Abstiegs-)Saison 2013/14 mit dem SuS Merklinde in der Bezirksliga - wie hier gegen den BSV Schüren. © Jens Lukas
Dass es beim SuS Wilhelmshöhe sportlich nicht rund gelaufen ist bis zum November-Lockdown mit einem Sieg, drei Unentschieden und drei Niederlagen findet Lars Blank nicht prickelnd. Eine Rückkehr zum SuS Merklinde, der aktuell ein ähnliches sportliches Schicksal erleidet, steht nicht auf Blanks Agenda: „Ich bin aber mit Wilhelmshöhes Sportlichem Leiter in Gesprächen, da bei mir und meiner Familie eventuell ein Wohnungswechsel ansteht.“
Dass eine Blank-Rückholaktion kaum erfolgreich sein würde, denkt auch Merklindes Sportlicher Leiter Martin Broll: „Lars ist familiär und beruflich zu sehr eingespannt.“
Über 30 Jahre als Sportredakteur aktiv, bin ich nun im "Unruhestand" seit der Saison 2018/2019 als Freier Mitarbeiter für den Castroper Sport am Ball - eine neue, spannende Erfahrung. Meine journalistischen Fachgebiete sind alle Ballsportarten, die Leichtathletik und Golf. Mit den deutschen Spitzen-Fechtern war ich in den frühen 2000er-Jahren bei Welt- und Europameisterschaften in der "halben Welt" unterwegs.