Ein Castrop-Rauxeler Team droht dem FLVW-Plan zum Opfer zu fallen

© Jens Lukas

Ein Castrop-Rauxeler Team droht dem FLVW-Plan zum Opfer zu fallen

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Eine Castrop-Rauxeler Mannschaft wird wohl der große Verlierer der 50-Prozent-Regel - wenn diese Saison nach diesem Wertungs-Kriterum des FLVW endet.

Castrop-Rauxel, Habinghorst

, 23.11.2020, 06:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Gedankenspiele über die Fortsetzung der Fußball-Saison 2020/21 nehmen während des Corona-Lockdowns Light der Politik im November und der Aussetzung der Meisterschaft durch den Westfälischen Fußball- und Leichtathletikverband (FLVW) auch im Dezember immer stärkere Fahrt auf.

Was ist fair? Welcher Verein ist bei welcher Regelung benachteiligt? Wie soll man diese Saison werten, wenn sie irgendwann doch abgebrochen werden muss? Sollte eine Halbserie als Kriterium für den Auf- und Abstieg ziehen - oder aber die Hälfte aller Spiele in einer Liga? Es bleibt schwierig. Und bei jeder Lösung wird es Gewinner und Verlierer geben.

Trainer und Vorsitzender von Victoria Habinghorst sind sich einig

Im Fall von Victoria Habinghorst sind sich der Vorsitzende Dirk Konisch und Trainer Danny Jordan einig in der Wertungs-Frage. Der Coach sagt: „Ideal wäre, die Saison würde voll durchgezogen. Wenn das wegen Corona nicht klappen sollte, muss der Fairness halber eine Halbserie als Wertung gelten, da dann jeder einmal gegen alle Gegner gespielt hat.“ Eine Liga nach 50 Prozent aller Partien des kompletten Spielplanes zu werten - auch wenn die Tabelle völlig schief ist - wäre eine schlechte Variante.

In der Kreisliga A haben die Habinghorster (14./4 Punkte) wegen Corona-Spielausfällen erst vier Partien ausgetragen, so wenige wie kein anderes Team in dieser Staffel. Spitzenreiter RWT Herne (21 Punkte) hatte bereits acht Einsätze.

Danny Jordan, Trainer von Victoria Habinghorst.

Danny Jordan, Trainer von Victoria Habinghorst. © Jens Lukas

Grundsätzlich merkt Dirk Konisch aber an: „Die Gesundheit von uns allen hat Vorrang. Daher ist es okay, dass auch im Dezember nicht gespielt. Wenn die Corona-Infektionslage es zulässt, spielen wir gerne wieder im Januar.“ Und wenn die Saison bis in den Sommer hineinlaufen sollte, sei das auch okay. Konisch: „Wir wussten alle, worauf wir uns einlassen. Es wurden klare Regeln gesetzt - die kann man jetzt nicht willkürlich ändern.“

Auch Trainer Jordan hat kein Problem damit, dass im Dezember nicht mehr gespielt wird. „Auf unserem Platz wären im Dezember wegen der Wetterlage ohnehin Spiele ausgefallen. Wir hatten schon überlegt, ob wir das Heimrecht in diesem Monat nicht tauschen sollten. Bei einer möglichen Wertung nur einer Halbserie wäre das aber nicht in Frage gekommen, da die Gegner auf unserem Sportplatz schwer zurecht kommen - was unser Vorteil ist.“

Gegen einen Wiedeinstieg im Januar oder Anfang Februar hätte Jordan nichts einzuwenden, sollte die Politik diesen zulassen. Und auch in der Verlängerung der Spielzeit bis Ende Juni sieht der Victoria-Coach keine Probleme: „Ich denke, dass es die Mallorca-Abschlussfahrten wie in den letzten Jahre ohnehin nicht geben wird.“

Dirk Konisch, Vorsitzender von Victoria Habinghorst.

Dirk Konisch, Vorsitzender von Victoria Habinghorst. © Jochen Affeldt

Eine Annullierung der bisherigen Spiele - wie es im Volleyball mit einem Neueinstieg bei Null im Raum steht - befürwortet Jordan im Fußball nicht: „Ich sehe da die Mannschaft von Wacker Obercastrop II, die bis jetzt viele Punkte geholt hat, die ihr bei einem Neustart bei Null keiner garantieren kann. Wacker diese Punkte zu nehmen, wäre unfair.“

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Aber jede Medaille habe zwei Seiten. So kann sich Jordan durchaus vorstellen, dass sein Liga-Rivale VfB Habinghorst nichts gegen eine Annullierung der bisherigen Spiele hätte. Denn der VfB habe bislang überwiegend gegen die Spitzen-Mannschaft gespielt und verloren. Jordan: „Und auch unsere vier Punkt aus vier Spielen wären dann weg - ohne jede Garantie, dass wir diese noch einmal holen.“

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