Die Spvg Schwerin kann auch Corona-Training

© Jürgen Weiß

Die Spvg Schwerin kann auch Corona-Training

rnFußball-Bezirksliga

Mit den gelockerten Kontakt-Beschränkungen ist während der Corona-Krise wieder Fußball-Training bei der Spvg Schwerin möglich. Wir haben bei der Premiere zugeschaut.

Schwerin

, 01.09.2020, 17:15 Uhr / Lesedauer: 2 min

Kreuz und quer. Das gibt es nicht mehr am Grafweg auf Schwerin. Die Bezirksliga-Fußballer der Spvg Schwerin haben am Freitag (15. Mai) nach der monatelangen Corona-Zwangspause wieder die ersten Schritte auf ihrem Kunstrasenplatz unternommen. Es war fast so, als wären sie nie weg gewesen. Aber irgendwie war doch alles anders. Schon beim Passieren des Kassenhäuschens war die erste Veränderung zu sehen. Ein Bauzaun unterteilte den Bereich mit grünen Pfeilen versehen als Eingang. Die Retoure gab es von der Rückseite des Vereinshauses mit Pfeilen mit violetter Farbe.

Mit viel Abstand zueinander liefen sich die Schweriner Fußballer warm.

Mit viel Abstand zueinander liefen sich die Schweriner Fußballer warm. © Jürgen Weiß

Spieler tragen ihre Daten in eine Liste ein

Schwerins Geschäftsführer Peter Wach hatte zusammen mit dem aktuellen Vereinskassierer Rainer Struckmeyer und seiner wohl baldigen Nachfolgerin Cornelia Scheffel die ganze Vorarbeit nach den Corona-Hygiene-Bestimmungen geleistet. Dazu gehörte: die Richtungspfeile kleben, die rustikalen Sitzmöbel auf der Klubhaus-Terrasse mit Bändern verschnüren, damit sie nicht zur Rast einladen. Die Duschräume blieben verschlossen, die wenigen Toiletten hätten dann schon Sorgen machen können. Aber ein Spieler sah das ganz pragmatisch: „Hier oben auf dem Berg ist ja für den Fall der Fälle genug Grün rundherum.“

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Damit nicht genug. Schon eine halbe Stunde vor Trainingsbeginn (19.30 Uhr) werkelte im Materialcontainer Trainer Dennis Hasecke, der die Trainings-Utensilien wie Bälle, Hütchen und Stangen, heraussuchte und desinfizierte. Währenddessen sorgte sich der zweite Coach, Marco Taschke, darum, dass sich auch alle Spieler mit ihren Daten in die Anwesenheitsliste eintrugen.

20 Kicker bekommen „Bonbon“

Den Akteuren merkte man den Spaß direkt an, endlich mal wieder über den Rasen zu flitzen. Coach Hasecke ließ die 20 Akteure über den ganzen Platz verteilt laufen und hatte noch ein Bonbon für jeden Kicker in seinen Aussagen: „Nachher gibt es auch etwas mit dem Ball zu tun.“ Die beiden Torhüter Marius Brödner und Cedric Niemeyer sollten sich „schonmal warmhalten“. Marco Taschke stand derweil mit großem Abstand hinter einem Tor und rief: „Wenn ich das sehe, wie das endlich losgeht, dann könnten mir die Tränen kommen.“

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Peter Wach war als Aufpasser („Die Stadt hat uns viel vorgegeben“) mit der ganzen Trainingsaktion zufrieden: „Alle haben sich an die Vorgaben gehalten, sonst hätten wir auch das Training abgebrochen.“ Beim Training dabei waren auch sechs neue Spieler, die Hasecke eingeladen hatte. Nicht alle trainierten mit. In Angelo Sänger indes war ein Spieler auf dem Platz dabei, der zwar im Sommer zum VfB Habinghorst wechselt, der aber Haseckes Wunsch nachgekommen ist, sich noch so zu verabschieden. Es war übrigens der einzige Akteur, der den Schweriner Berg verlässt. Auch hierzu hatte Wach am Freitag eine Meinung: „Das ist alles eine Charakterfrage.“

Schwerins Trainer Dennis Hasecke musste vor dem Gebrauch alle Trainingsmittel desinfizieren.

Schwerins Trainer Dennis Hasecke musste vor dem Gebrauch alle Trainingsmittel desinfizieren. © Jürgen Weiß

Nach dem Training am Freitag, das länger als geplant um 21 Uhr den Schlusspfiff erlebte, wird es noch vor Saisonschluss am kommenden Freitag, 22. Mai, auf Schwerin ein Training geben. Da hätte dann der eine oder andere noch die Möglichkeit, seinen Kollegen und Trainern „Tschüss!“ zu sagen. Denn danach wird es eine längere Pause geben. Peter Wach, der auch Staffelleiter der Kreisligen B2 und C2 ist, glaubt: „Das wird erst Anfang oder Mitte September weitergehen.“ Und weiter: „Aber wer weiß das jetzt schon?“

Bei der SG Castrop ist der Eingang weit entfernt vom Ausgang

Am Montag, 18. Mai, versucht sich auch Schwerins Lokalrivale SG Castrop am Training mit Corona-Regeln. SG-Trainer Dennis Dannemann berichtete vor der Übungsstunde im Stadion an der Bahnhofstraße: „Auch wir teilen unseren Kader in zwei Gruppen. Die zweite davon ist am Mittwoch dran.“ Während auf Schwerin ein Bauzaun den Ein- und Ausgang regelt, wird dieser in Castrop aufgrund der Infrastruktur nicht benötigt. Dannemann: „Wir haben den Haupteingang und zudem die Tür hinten aus dem Clubheim 20 Meter weiter dafür - gut getrennt.“

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