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Castrop-Rauxeler Fünf-Tore-Goalgetter kann die Hattrick-Treffer selbst auswählen
Fußball-Kreisliga B
Dass in der Kreisliga B ein Castrop-Rauxeler Fußballspiel mit 6:0 endet, ist nicht ungewöhnlich. Dass ein Spieler dabei fünf Tore schießt, fällt eher in die Kategorie „Seltenheitswert“. Wer ist dieser Torjäger?
Das Fußball-Lexikon weist unter dem Begriff „Hattrick“ aus, dass ein Torschütze sich diesen anheften kann, der in einer Partie drei Treffer in Folge markiert - ohne dass ein anderer Goalgetter dazwischenfunkt. Das ist jetzt einem Castrop-Rauxeler Stürmer gelungen - der sogar fünffach einnetzte.
Kapitän war der sechste Treffer vorbehalten
Am ersten März-Wochenende empfing VfR Rauxel im Stadion an der Bahnhofstraße das Kellerkind Eintracht Ickern II zum Kreisliga-B-Duell - und gewann mit 6:0. Das ist ein in der Kreisliga B auch in dieser Höhe nicht ungewöhnliches Ergebnis. Wenn jedoch ein Spieler fünf dieser sechs Tore schießt, genießt das einen besonderen Stellenwert.
VfR-Stürmer Dennis Marusczyk erwischte einen Sahnetag in diesem Derby. Die Tore vom 1:0 bis 5:0 schoss er quasi im Alleingang - erst beim 6:0 durfte Kapitän Christoph Lammers den Ball einnetzen. Dass er fünf Tore beim 6:0 erzielt hat, lässt Marusczyk nicht ausflippen. Er bleibt bescheiden und sagt: „Die anderen Jungs haben mir halt gute Vorlagen gegeben.“
Da er alle fünf Treffer in Serie eingenetzt hat, kann sich der 29-Jährige rein theoretisch sogar aussuchen, welche seine persönlichen Hattrick-Tore sein sollen. „Darüber habe ich mir überhaupt noch keine Gedanken gemacht“, lacht der Torjäger, der in 17 Spielen davor nur achtmal getroffen hatte.
Welches das schönste Tor war, wusste der VfR-Rauxel-Stürmer allerdings spontan: „Das 3:0 war richtig cool. Da habe ich den Ball mit links im Netz versenkt. Das haben wir im Training genau so geübt.“ Wieviele Tore er in dieser Saison seinen nun 13 folgen lassen möchte? Darüber macht sich Dennis Marusczyk keinen Kopf: „Ich nehme es, wie es kommt - ein Ziel, wieviele Tore es noch werden sollen, gibt es nicht.“

Dennis Marusczyk (r.) vom VfR Rauxel gelangen fünf Tore beim 6:0-Sieg gegen Eintracht Ickern II. © Volker Engel
Trotz dieser überragenden fünf Treffer in einem Spiel („So etwas ist mir das letzte Mal in der Jugend gelungen“) lautet die Überschrift zu Marusczyks Fußball-Karriere: „Einmal Kreisliga - immer Kreisliga“ - wie auch, abgesehen von zwei kurzen Intermezzi bei der SG Castrop und Victoria Habinghorst: „Einmal VfR Rauxel - immer VfR Rauxel“.
In der F-Jugend stieg der nun 29-Jährige beim VfR Rauxel ein. Als der Klub in der A-Jugend keine Mannschaft mehr stellen konnte, rückte er auf in die erste Mannschaft. „Damals sind wir in meinem zweiten Jahr abgestiegen in die Kreisliga C“, erinnert sich Dennis Marusczyk. Alle Spieler hätten sich nach diesem Abstieg vorgenommen, sofort wieder aufzusteigen, was aber nicht geklappt habe.
Nach den schönsten Erlebnissen im Fußball gefragt, muss der Torjäger nicht lange überlegen: „Die Jugendfußball-Jahre beim VfR Rauxel waren cool. Wir haben damals viele schöne Dinge neben dem Fußball erlebt.“ In der neueren Zeit sei der Aufstieg mit dem VfR Rauxel von der Kreisliga C in die B in der Saison 2019/20 ebenfalls ein Highlight gewesen.
Seit dieser Saison kickt der VfR Rauxel nicht mehr im zugeschlossenen Waldstadion an der Vördestraße. Das neue Domizil ist das Stadion an der Bahnhofstraße. Wie es sich in dieser Umgebung anfühlt, kann ein Rauxeler Urgestein wie Dennis Marusczyk bestens beurteilen: „Unser Rasenplatz an der Vördestraße hatte wie das dortige Vereinsheim schon einen gewissen Charme.“
Vom neuen Gemeinschafts-Partner SG Castrop sei man aber sehr gut aufgenommen worden. „Auf dem Kunstrasen dort lässt es sich besser spielen als auf unserer ehemaligen Holperwiese.“ Vielleicht ist das ja auch mit ein Grund, warum Dennis Marusczyk das Kunststück von fünf Toren beim 6:0-Sieg des VfR Rauxel gegen Eintracht Ickern II geglückt ist.
Über 30 Jahre als Sportredakteur aktiv, bin ich nun im "Unruhestand" seit der Saison 2018/2019 als Freier Mitarbeiter für den Castroper Sport am Ball - eine neue, spannende Erfahrung. Meine journalistischen Fachgebiete sind alle Ballsportarten, die Leichtathletik und Golf. Mit den deutschen Spitzen-Fechtern war ich in den frühen 2000er-Jahren bei Welt- und Europameisterschaften in der "halben Welt" unterwegs.