Seit Mai 2018 ist der Sport in Castrop-Rauxel Chefsache und liegt in den Händen von Bürgermeister Rajko Kravanja.

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Bürgermeister-Büro legt Sportplatz-Lösung für den VfR Rauxel fest

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Das ist wahrlich keine Liebesbeziehung zwischen zwei Fußball-Klubs, die ab Dienstag (3. August) auf einem Sportplatz trainieren und spielen. Eher so etwas wie eine vom Sportamt verordnete Zwangs-Ehe.

Rauxel

, 03.08.2021, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die SG Castrop kickte bislang allein im Stadion auf dem Sportplatz an der Bahnhofstraße. Ab sofort hat allerdings auch der VfR Rauxel dort seine Heimat gefunden.

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Finales Gespräch am 22. Juli

Der Hintergrund: Der Pachtvertrag für das Gelände des Waldstadions an der Vördestraße ist Anfang Juli 2021 ausgelaufen. Die Stadt Castrop-Rauxel hat diesen Pachtvertrag nicht verlängert, sodass für den VfR ein anderer Sportplatz gefunden werden musste. Die Wahl der Stadtverwaltung fiel auf das Stadion an der Bahnhofstraße.

Es wurde länger gefeilscht um den Standort. Am 22. Juli fiel in einem finalen Gespräch im Rathaus die Entscheidung „Pro Sportplatz Bahnhofstraße“. Mit dabei von der Stadtverwaltung waren Bürgermeister Rajko Kravanja (leitet seit 2018 die Stabstelle Sport im Rathaus) und Dhana Stannek (zuständig für Bürgerbeteiligung, Sport und Stärkung des Ehrenamts). Die SG Castrop war vertreten durch den Vorsitzenden Björn Klieve und den Sportlichen Leiter Marc Dittloff. Vom VfR Rauxel war der Vorsitzende Uwe Esser vor Ort.

„Im Grunde wurde uns nur verkündet, dass es so kommt, wie es jetzt eben ist. Einen Plan B gab es nicht“, ist Marc Dittloff noch jetzt enttäuscht vom Gesprächs-Verlauf. Ein Argument der Verwaltung sei die Nähe zur alten Heimstätte des VfR Rauxel gewesen. „Wir mussten in den sauren Apfel beißen“, so Dittloff.

Das Stadion an der Bahnhofstraße ist nunmehr das Domizil der SG Castrop und des VfR Rauxel.

Das Stadion an der Bahnhofstraße ist nunmehr das Domizil der SG Castrop und des VfR Rauxel. © Jens Lukas

Für den Sportlichen Leiter der SG Castrop würde es in Castrop-Rauxel andere Sportplätze geben, die ebenso geeignet wären, den VfR Rauxel aufzunehmen - oder sogar besser geeignet. Zumal: „Im Moment mag das bei uns passen. Wir wollen aber wieder eine A-Jugend aufbauen - auch eine zweite Frauenfußball-Mannschaft ist im Gespräch. Dann wird es mit den Trainingszeiten verdammt eng“, zeichnet Dittloff ein Zukunftsbild. Ähnliches gelte auch für den VfR Rauxel, wenn dieser Verein eventuell eine zweite Mannschaft installieren möchte.

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Die Gesamtsituation scheint auf Dauer jedenfalls nicht unbedingt final gelöst zu sein. Rauxels Vorsitzender Uwe Esser sieht alles allerdings entspannter: „Das werden wir schon hinkriegen.“ Wenngleich auch für ihn eine Menge Wehmut im Spiel ist: „Wir werden unserer alten Platzanlage ganz sicher nachtrauern. Besonders das Vereinsheim mit seinem schönen Büro in der ersten Etage wird uns fehlen.“ Esser selbst ist auf dem Sportplatz, den der VfR Rauxel nun räumen muss, vor 52 Jahren angefangen mit Fußball spielen als kleiner Knirps.


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Ein Verkaufs-Container werde zunächst aufgestellt für den VfR Rauxel. „Wo wir unsere Geräte unterbringen können, muss noch geklärt werden mit der Stadt. Ansonsten sind ja Kabinen vorhanden“, so Esser, der hofft: „Das irgendwann alles zusammenwächst, was nun zusammengebracht wurde.“

Grundsätzlich ist der VfR-Vorsitzende der Meinung: „Zwischen den Castrop-Rauxeler Fußball-Vereinen darf es 90 Minuten auf dem Platz eine Rivalität geben. Danach müssen wir aber alle zusammenhalten.“

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