
Aytac Uzunoglu ist seit dieser Saison nicht mehr Trainer vom SV Wacker Obercastrop. © Engel
Aytac Uzunoglu nach Wacker-Abschied: „Heißt nicht, dass es dauerhafte Entscheidung bleibt“
Fußball
Aytac Uzunoglu ist seit dieser Saison nicht mehr Trainer des SV Wacker Obercastrop. Im Gespräch mit der Redaktion verrät er, ob er sich schon einen neuen Trainer-Posten vorstellen kann.
Nach fünf Jahren endete im Sommer die Amtszeit von Aytac Uzunoglu beim Westfalenligisten SV Wacker Obercastrop - auf eigenen Wunsch hin. Der 38-Jährige hatte die Wackeraner zuvor von der Bezirksliga bis in die Westfalenliga geführt. Christian Mengert übernahm für ihn das Zepter in der Erin-Kampfbahn.
Aytac Uzunoglu ist ohne neuen Trainerjob seit Abschied von Wacker Obercastrop
Seit seinem Rücktritt ist es ruhig um den Ex-Wacker-Coach Uzunoglu geworden. Genau das also, was er mit seinem Abschied bezwecken wollte, wie er im Gespräch mit der Redaktion bestätigt: „Bis zum Tag heute war es die richtige Entscheidung. Ich habe den Beschluss gefasst, pausieren zu wollen und mal privat für mich unterwegs zu sein. Das tat mir auch gut.“ Die letzte Saison bei Wacker sei für Uzunoglu die 15. Saison als Trainer gewesen.
Einen anderen Trainerjob hat er seitdem nicht angenommen. Es habe sogar, so Uzunoglu, nicht einmal ernsthafte Gespräche mit anderen Klubs gegeben, weil es nicht „authentisch“ gewesen wäre, nachdem er dem Wacker-Vorsitzenden Martin Janicki in einem ehrlichen und harmonischen Gespräch um eine Beendigung der Zusammenarbeit nach dem Ende der Spielzeit gebeten hatte. Er wollte eben bewusst eine Pause einlegen, wie er sagt. Konkrete Angebote anderer Klubs habe er sich gar nicht erst angehört, es habe lediglich „lose Gespräche“ gegeben.

Im Gespräch mit der Redaktion verrät Aytac Uzunoglu, ob er sich einen neuen Trainer-Posten vorstellen kann. © Jens Lukas
Uzunoglu habe in der Zwischenzeit, wie er berichtet, die Prioritäten auf andere Dinge abseits des Fußballs gelegt. „Es war gut, dass ich Zeit für Familie und Freunde hatte“, erklärt er und betont, dass kurzfristig auch alles so bleiben solle wie es ist. Er habe stattdessen jeden Sonntag etwas anderes unternommen, sodass er in der laufenden Saison noch nicht mal ein Spiel seines Ex-Klubs live verfolgen konnte. „Das erste Ergebnis, was ich am Abend nachschaue, ist aber das von Wacker“, gesteht Uzunoglu.
Aber so ganz ausgeschlossen scheint ein neuer Trainer-Posten in näherer Zukunft nicht, auch wenn es für Uzunoglu zum jetzigen Zeitpunkt nicht in Frage kommt „Das heißt nicht, dass es eine dauerhafte Entscheidung bleibt“, erklärt Uzunoglu und ergänzt bezüglich eines neuen Trainer-Jobs: „Ein gewisser Spannungsbogen ist immer da. Kurzfristig sage ich nein, aber mittelfristig zum Winter oder zur neuen Saison würde ich mir eher was anhören.“
Aytac Uzunoglu äußert sich zur aktuellen Situation von Wacker Obercastrop
Aktuell ist der 38-jährige Ex-Wacker-Trainer zunächst einmal auf der Suche nach einem passenden Kurs, um die B-Lizenz zu erlangen. Das würde aber wohl erst zum Anfang des neuen Jahres hinhauen, wie er berichtet. Mit einem Engagement als Trainer sei das jedoch ohne Probleme vereinbar.
Zur aktuellen Situation von Wacker Obercastrop äußert sich Uzunoglu - aufgrund dessen, dass er selbst noch kein Wacker-Spiel verfolgen konnte - eher verhalten. „Ich kann es auch nur von außen beurteilen. Die Ambitionen sind aber da, die hat man ja auch recht offensiv formuliert.
Nichtdestotrotz sei die „Tendenz, dass man den Start verhauen hat, natürlich da“, wie Uzunoglu ergänzt. Gleichzeitig verweist er jedoch darauf, dass die Saison noch jung sei und es „einfach mal ein Erfolgserlebnis braucht.“ Wacker Obercastrop steht derzeit mit zwei Punkten nach fünf Spielen auf dem letzten Platz der Westfalenliga 2.
Einmal in der Woche kickt Uzunoglu noch für die Altherren-Mannschaft von Wacker, wo er sich häufig mit dem Vorsitzenden Martin Janicki unterhält - mit ihm ist Uzunoglu befreundet. „Wir tauschen uns aus, was den Verein betrifft, das sind aber Gespräche zwischen Kumpels, die über den Verein und über alles andere sprechen.“ Vielleicht ja auch über die Zukunft von Uzunoglu. Doch dahingehend soll, wie er abschließend noch einmal betont, „kurzfristig alles so bleiben, wie es ist.“
Kommt gebürtig aus dem beschaulichen Forchheim in Bayern, lebt aber mittlerweile seit über 20 Jahren glücklich im „Pott“. Nach der Bankausbildung in den Journalismus gewechselt und an der Ruhr-Uni Germanistik und Medienwissenschaft studiert. Hat eine besondere Leidenschaft für den Fußball, sei es auf dem realen oder auf dem virtuellen Rasen.