André Bienek erfüllt sich seinen Traum von der vierten Paralympics-Teilnahme

Rollstuhlbasketball

Der Habinghorster André Bienek fährt zu den Paralympics 2020 nach Japan. Nach der geschafften Qualifikation lief es bei der Europameisterschaft der Rollstuhlbasketballer aber nicht mehr.

Castrop-Rauxel

, 12.09.2019, 15:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
André Bienek (l.), hier im Gruppenspiel gegen Österreich, darf im kommenden Jahr an den Paralympics in Tokio teilnehmen. Gegen Österreich gewann Deutschland mit 75:19.

André Bienek (l.), hier im Gruppenspiel gegen Österreich, darf im kommenden Jahr an den Paralympics in Tokio teilnehmen. Gegen Österreich gewann Deutschland mit 75:19. © imago images / Beautiful Sports

Vor dem Viertelfinale gegen die Niederlande bei der Rollstuhlbasketball-Europameisterschaft hatte der Castrop-Rauxeler André Bienek gesagt: „Wir müssen aufpassen und die Niederländer nicht unterschätzen. Wir werden uns gut vorbereiten.“

Das haben die Deutschen getan. Bienek steuerte 13 Punkte zum 72:63-Erfolg gegen die Niederlande für die deutsche Nationalmannschaft bei. Damit zogen Bienek und Co. ins Halbfinale der Europameisterschaft ein - und qualifizierten sich somit für die Paralympics.

André Bienek bekam nach dem Abpfiff der Begegnung sein Grinsen nicht mehr weg. „Wir waren optimistisch, da wir uns auch weiterentwickelt hatten“, sagte Bienek.

André Bienek feierte in den letzten beiden Spielen keinen Sieg mehr

Wer in die Runde der letzten Vier bei einem großen Turnier kommt, träumt natürlich auch vom Titel. Doch der war den Deutschen nicht vergönnt. „Leider war uns danach kein Sieg mehr vergönnt gewesen. Wir mussten uns sehr starken Spaniern und Türken geschlagen geben“, so André Bienek.

Gegen Spanien verlor Deutschland mit 60:70, Bienek steuerte lediglich zwei Punkte bei. Im Spiel um Platz drei unterlagen die Deutschen mit 65:76 gegen die Türkei. Bienek war hier kein Zähler vergönnt.

Das Fazit von Bienek nach der Europameisterschaft: „Die EM war ein Auf und Ab für uns. Wir wussten, dass die Mannschaften in Europa an Qualität dazugewonnen haben. Deshalb war uns klar, dass die Qualifikation für die Paralympics noch nie so schwer war wie in diesem Jahr.“

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Zwölf Jahre nach einer „unbeschreiblichen Möglichkeit“ darf André Bienek somit an seinen vierten Paralympics, den Olympischen Spielen der Behindertensportler, teilnehmen.

Im Jahr 2008 reiste der Habinghorster nach Peking und kehrte mit dem fünften Platz von den Wettkämpfen der Rollstuhlbasketballer zurück. „Peking ist für mich das Event, an das ich immer noch am liebsten zurückdenke“, so Bienek.

2012 in London wurde er Sechster mit dem deutschen Team, 2016 in Rio de Janeiro scheiterten Bienek und Co. im Viertelfinale.

Auch Bieneks Bruder Patrick Gebauer reist nach Asien

Nun geht es im Sommer 2020 nach Tokio in Japan. Die Sommerspiele finden vom 25. August bis 6. September statt. Und André Bienek reist nicht als einziger Castrop-Rauxeler nach Asien.

Sein Bruder Patrick Gebauer, der auch unter anderem 2008 in Peking dabei war, möchte ebenfalls nach Tokio reisen. Am Rande eines Fußballspiels der SG Castrop II, bei der er seit kurzem wieder Trainer ist, erzählte Bienek, dass er bereits für das große Event im kommenden Jahr spare.

Das muss Bienek wiederum nicht tun, obwohl es sich beim Rollstuhlbasketball auch eher um eine Randsportart in Deutschland handelt. Bienek sagte: „Sparen muss ich zum Glück nicht. Unser Verband übernimmt die Kosten der Reise und Verpflegung sowie Übernachtung zu 100 Prozent.“

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