Verärgerte Twente-Fans stoppen Teambus und stellen Verantwortliche zur Rede

Fußball

Die 0:2-Pleite im Nachholspiel am Dienstagabend in Emmen wollten die Fans des FC Twente nicht einfach so hinnehmen. Sie verliehen ihrem Ärger Ausdruck und stoppten den Mannschaftsbus.

Enschede

von Daniel Buse

, 12.02.2020, 11:33 Uhr / Lesedauer: 2 min
Bei ihren Anhängern bedankten sich die Twente-Spieler nach der Partie in Emmen. Die waren trotzdem sauer.

Bei ihren Anhängern bedankten sich die Twente-Spieler nach der Partie in Emmen. Die waren trotzdem sauer. © fctwentemedia

Um ihrer Unzufriedenheit Ausdruck zu verleihen, greifen die niederländischen Fußball-Fans gerne zu einem in Deutschland unbekannten Mittel: Sie warten nach Auswärtsspielen auf die Rückkehr des Teambusses zum Trainingsgelände, hindern ihn an der Weiterfahrt und fordern die Verantwortlichen zu einem Krisengespräch auf. So auch geschehen nach der 0:2 (0:1)-Niederlage des FC Twente aus Enschede beim FC Emmen in der Fußball-Ehrendivision.

Die Leistung der Enscheder war dermaßen schlecht, dass für rund 50 Twente-Fans das Maß voll war. Am Trainingszentrum in Hengelo protestierten sie – und durften danach rund eine halbe Stunde lang mit den sportlich Verantwortlichen reden. Der Hauptschuldige für die schwachen Leistungen ist aus Sicht der Anhänger Trainer Gonzalo Garcia, der seit Wochen Kapitän Wout Brama aus unbekannten Gründen nicht in den Kader beruft.

Transparent: „Wout ist Twente“

Die Nicht-Berücksichtigung der Identifikationsfigur war auch in Emmen Thema, wo die Twente-Fans ein Transparent mit der Aufschrift „Wout ist Twente“ auf der Tribüne hochhielten. Ein routinierter Mittelfeldspieler, wie Brama es mit seinen 33 Jahren ist, der Ruhe und Übersicht mitbringt, hätte den Gästen in Emmen gutgetan.

Denn die Hausherren dominierten von Beginn an die Begegnung und erspielten sich im ersten Durchgang beste Gelegenheiten bei einem Schuss von Marko Kolar (15.) und einem Freistoß von Glenn Bijl, der an die Unterkante der Latte ging (29.). Die hochverdiente Emmen-Führung erzielte schließlich Kerim Frei mit einem Flachschuss aus 17 Metern (40.). „Wir waren nicht im Spiel“, gestand Twente-Trainer Garcia.

Spannung bis in die Nachspielzeit

Emmen hätte in der zweiten Halbzeit ein zweites Tor nachlegen müssen, als Sergio Pena aus vier Metern freistehend an Enschedes Keeper Joel Drommel scheiterte (56.). Danach fingen sich die Gäste etwas und hielten besser mit; echte Torchancen erspielten sie sich jedoch nicht. Spannend blieb es bis in die Nachspielzeit, ehe der eingewechselte Anco Jansen mit einem Tor nach einem Konter für die Entscheidung sorgte (90.+3).

Durch die Niederlage bleibt der FC Twente in der Tabelle nur knapp vor den Abstiegsrängen. „Da war heute nicht gut“, sagte Trainer Garcia kurz nach dem Abpfiff. Und auch beim Gespräch mit den eigenen Fans in Hengelo dürfte ihm das einige Zeit später noch einmal verdeutlicht worden sein.

FC Emmen: Telgenkamp – Bijl, Araujo, Heylen, Burnet (77. Veendorp) – Ben Moussa, Chacon – Frei, Pena (76. Arias), Kolar (72. Jansen) – de Leeuw.
FC Twente: Drommel – Troupee, Pleguezuelo, Schenk (61. Zekhnini), Bijen, Verdonk – Espinosa, Selahi (52. Aburjania), Busquets (82. Nakamura) – Lang, Vuckic.
Tore: 1:0 Frei (40.), 2:0 Jansen (90.+3).

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