TSV Ahaus entlässt Trainer Serkan Dayan Topspieler geht aus Solidarität gleich mit

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Sportlich sieht es für die erste Mannschaft des TSV Ahaus eigentlich sehr positiv aus. Doch hinter den Kulissen brodelt es in diesen Tagen. Vor dem vergangenen Spieltag hatte der Klub seine Zweitvertretung vom Spielbetrieb abgemeldet, kurz darauf entließ der Vorstand den Spielercoach der Ersten, Serkan Dayan.

„Ich wurde am Sonntag freigestellt“, teilte Serkan Dayan am Donnerstagmorgen mit. „Die Gründe dafür möchte ich nicht in der Öffentlichkeit teilen.“ Dayan habe in den Verein seine ganze Energie gesteckt, sei nun aber mit der Führung des Klubs „nicht auf der gleichen Wellenlänge“ gewesen.

Auch der Vereinsvorsitzende Yalcin Semer wollte auf Nachfrage unserer Redaktion nicht ins Detail über die Gründe gehen. Sportliche seien es jedenfalls nicht, immerhin steht der TSV mit drei Zählern hinter Tabellenführer Eintracht Ahaus III gut da im Aufstiegsrennen der Kreisliga C1. „Wir konnten uns in einigen Punkten nicht einigen und haben dann beschlossen, die Zusammenarbeit zu beenden“, so Yalcin Semer. „Das kommt im Fußball schon mal vor, wir sind trotzdem noch Freunde.“

Auch Serkan Dayan zeigt sich trotz aller Enttäuschung versöhnlich: „Ich verabschiede mich mit reinem Gewissen und wünsche der Mannschaft eine erfolgreiche Saison.“ Neben dem bisherigen Trainer hat auch dessen Bruder und spielender Co-Trainer Esad Dayan, mit seiner Landesliga-Erfahrung sicher einer der besten Spieler, die Mannschaft verlassen. „Er konnte die Entscheidung nicht nachvollziehen und hat sich solidarisch zurückgezogen“, erklärt Serkan Dayan.

Ali Günes übernimmt

Der entlassene Cheftrainer war in den vergangenen Jahren eine prägende Figur beim TSV. Bereits 2009 trat der heute 44-Jährige seine erste Station als Spielertrainer beim TSV an. Es folgten Etappen bei Eintracht Ahaus II (ab 2011) und bei Germania Asbeck (ab 2015), ehe Dayan zur Saison 2018/19 wieder das Traineramt beim TSV übernahm. Mit der Mannschaft feierte er viele Erfolge, unter anderem den Aufstieg in die Kreisliga A im Jahr 2011.

„Ich habe in jeder Saison, egal was ich an Personal zur Verfügung gehabt habe, immer um die Meisterschaft gespielt“, blickt Dayan nicht ohne Stolz auf die vergangenen vier Spielzeiten zurück. „Deshalb sehe ich das als eine sportlich erfolgreiche Zeit an.“

Aus Solidarität mit seinem Bruder hat auch Esad Dayan (r.) den TSV Ahaus verlassen.
Aus Solidarität mit seinem Bruder hat auch Esad Dayan (r.) den TSV Ahaus verlassen. © Sascha Keirat

An Dayans Stelle tritt nun erst einmal der Sportliche Leiter Ali Günes, früher lange Spieler der ersten Mannschaft und zuletzt verantwortlich für die A-Junioren und die zweite Mannschaft. Unterstützen soll ihn mit Hüseyin Baltaci, der Mannschaftskapitän. „Zu diesem Zeitpunkt einen neuen Trainer zu finden, ist natürlich schwer, deshalb setzen wir erst mal auf diese Lösung“, so Yalcin Semer.

Der Klubchef glaube trotz des Weggangs der Dayan-Brüder weiterhin an die Qualität der Mannschaft. „Ich denke, dass wir unser Ziel, den Aufstieg in die Kreisliga B, immer noch erreichen können.“

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