Bereits seit einer ganzen Weile steht fest, dass Bernd Buß nach der laufenden Saison nicht mehr als Trainer der SpVgg Vreden zur Verfügung steht. Für ihn übernimmt im Sommer ein Stadtlohner den Posten an der Seitenlinie. Und der kennt Mannschaft sowie Liga bereits bestens.
Klaus Weßels von der DJK Stadtlohn ist der neue Mann bei den Blau-Gelben in der Landesliga. Bedingt dadurch, dass seine Tochter Nike Weßels seit Anfang 2023 für Vreden aufläuft, ist er regelmäßig am Platz und verfolgt die Spiele. „In dieser Saison habe ich jedes Heimspiel gesehen und war auch oft auswärts dabei“, erzählt Klaus Weßels.
Doch nicht nur die Rolle als Stamm-Zuschauer qualifiziert ihn in den Augen der SpVgg-Verantwortlichen für den Posten an der Seitenlinie. „Wir haben schon jemanden gesucht, der einiges an Erfahrung mitbringt“, so der 1. Vorsitzende Christoph Kondring, der in der vergangenen Woche die Einigung mit dem Buß-Nachfolger erzielt hat.
Zuvor seien die SpVgg-Spielerinnen selbst mit dem Vorschlag zur Verpflichtung von Klaus Weßels an den Vorstand herangetreten. „Ich hatte vorher schon ein Gespräch mit dem Mannschaftsrat, um zu sehen, ob sich die Vorstellungen decken“, so der neue Coach. „Und dabei sind wir ziemlich schnell auf einen Nenner gekommen.“
Wichtig war es den Klubverantwortlichen auch, dass die Konstellation mit Vater an der Seitenlinie und Tochter auf dem Platz keine Probleme mit sich bringt. Aber diese Sorge habe man schnell ausräumen können, wie Klaus Weßels erklärt. Schließlich haben beide etwa schon beim TuS Wüllen als Coach und Spielerin erfolgreich zusammengearbeitet.
Klaus Weßels mit viel Trainererfahrung
Der TuS Wüllen war für Klaus Weßels bereits die zweite Station im Frauenfußball, vorher war er schon in seinem Heimatverein DJK Eintracht Stadtlohn tätig, ehe sich das Team wieder auflöste. Auch bei weiblichen Jugendteams der Rot-Weißen war er als Coach im Einsatz, trainierte die C- sowie die B-Juniorinnen.
„Davor habe ich fast 30 Jahre lang alle möglichen Junioren-Mannschaften trainiert, von Minikickern bis A-Jugend“, erzählt der Stadtlohner. Als Spieler war Klaus Weßels immer seinem Heimatverein treu, von 1978 an spielte er in verschiedenen Jugend- und Männerteams, erst als Linksverteidiger, später als Stürmer. „Ein paar Spiele habe ich dann auch in der ersten Mannschaft gemacht.“ Heute schnürt sein Sohn Mico die Schuhe für die Erstvertretung der DJK.
Die Frauen-Landesliga, in der die Spvgg Vreden auch in der kommenden Saison antreten wird, ist für Klaus Weßels dann die bisher höchste Spielklasse. „In der Mannschaft steckt viel Potenzial, das hat sie vor allem in der vergangenen Saison gezeigt, als sie sogar oben angeklopft hat. Dieses Jahr hatte sie viel Verletzungspech, daher ging es zwischendurch etwas weiter nach unten“, so der künftige Coach.
Er kennt die Landesliga also schon gut und hat passenderweise jetzt auch einen Kollegen aus dieser Spielklasse in der Nachbarschaft: „Jochen Kloster von Union Wessum wohnt drei Häuser weiter, damit ist die Landesliga also gleich doppelt in unserer Straße vertreten“, freut sich Weßels und schickt gleich eine kleine Spitze gegen den Union-Coach hinterher: „Nur die grüne Wäsche in seinem Garten stört ein bisschen.“
