Es hat ein wenig Anlauf gebraucht, ehe der SC Ahle in der B-Liga-Saison 2023/24 Fuß gefasst hat. In den ersten drei Duellen gegen den SV Heek II (2:3), den SC Südlohn II (2:3) und den FC Vreden II (0:1) gingen die Ahler jeweils leer aus.
Die Wende leitete das Team um den im Sommer aus Ottenstein gekommenen Trainer Kai Egbringhoff und seinen Co Heijo Elsbernd am 3. September mit dem Heimsieg gegen Turo d‘Izlo Gronau ein (3:2). Seitdem ist die Mannschaft mit fünf Siegen aus sechs Partien auf Rang sieben geklettert. Eine Position, mit der sie an der Wittenbergstraße auch am Saisonende sehr gut leben könnten.
„Wir lernen uns ja immer noch kennen“, hält Kai Egbringhoff fest. „Bis das alles so funktioniert, wie wir es uns vorstellen, dauert es eben seine Zeit.“ Allerdings hält der Coach auch fest, dass die drei Niederlagen zum Start nicht aus schlechten Leistungen resultierten. „Alle drei Spiele haben wir erst in den letzten zehn Minuten verloren. Verdient war das Ergebnis eigentlich nur gegen den FC Vreden.“
Auf der anderen Seite habe der SCA auch den ein oder anderen glücklichen Sieg eingefahren, sodass der aktuelle Platz sieben im Tabellenmittelfeld durchaus den gezeigten Leistungen entspreche.
Einen Tacken defensiver
Egbringhoff und Elsbernd seien mit der Idee angetreten, vor allem offensiven Fußball spielen zu lassen, hätten nach dem punktlosen Saisonstart dann aber noch einmal umgedacht. „Ich liebe es, offensiv zu spielen“, so der bisherige Coach der Ottensteiner A-Junioren. „Aber im Seniorenbereich geht es nun mal in erster Linie um Punkte. Deshalb haben wir das Ganze ein bisschen angepasst und einen Tacken defensiver gedacht.“
Mit Erfolg, schließlich stimmen seither – mit Ausnahme der 1:4-Niederlage gegen Spitzenreiter TSV Ahaus – die Resultate. Kurios übrigens, dass ganze sechs der bisherigen neun Ahler Ligaspiele mit einem 3:2 zu Ende gegangen sind. Überhaupt waren alle Ergebnisse sehr eng. „Ich weiß nicht, ob unsere Nerven das so bis zum Saisonende durchhalten“, sagt Kai Egbringhoff lachend.

Auf das bisher Erreichte seien die Trainer und auch das Umfeld der Mannschaft nach den vielen Wochen des Abstiegskampfs in der Vorsaison durchaus stolz. Wohlwissend, dass es bei noch kommenden Gegnern wie dem TuS Wüllen oder schon an diesem Freitag RW Nienborg im Derby durchaus auch wieder anders laufen könne.
Doch mit seiner Entscheidung, im Sommer den Schritt zum SC Ahle gegangen zu sein, zeigt sich Ur-Ottensteiner Egbringhoff schon jetzt glücklich: „Es macht wirklich mega Spaß hier. Die Mannschaft hat einen super Zusammenhalt, nimmt alles an und will zusammen Erfolg haben. Beim Training haben wir immer 15 oder 16 Mann, das ist schon top.“ Dabei suche das Trainerteam auch regelmäßig den Austausch mit Routinier Peter Ruminski, der seit dieser Saison vor allem im Jugendbereich des Vereins anpackt.
Noch kein konkretes Ziel
In der Mannschaft selbst können sich die Coaches auf eine Achse aus den beiden in etwa gleichstarken Torhütern Christian Amshoff und Andre Leusing, den Defensivspielern Stefan Schücker, Andre Wenning oder auch Louis Könning, Jens Amshoff, Simon Göcke und den bislang erfolgreichsten Torschützen Steffen Schlinge (5 Treffer) verlassen. Letzterer fehlt zwar aktuell verletzt, dafür sprang zuletzt aber direkt Thomas Büter in die Bresche, der beim jüngsten 3:2-Erfolg gegen den VfB Alstätte II alle drei SC-Tore erzielte.
Auch wenn es bislang rund läuft, will sich Kai Egbringhoff noch nicht auf ein Saisonziel festlegen: „Es kann noch so viel passieren. Wir sind sicherlich kein Kandidat für ganz oben, aber den Abstiegskampf wollen auf jeden Fall vermeiden. Ein konkretes Ziel werden wir gemeinsam mit den Spielern erst in der Winterpause festlegen.“