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Nach erfolgreichem FIFA-Turnier: RW Nienborg will E-Sport vorantreiben
E-Sport
Trotz Corona-Krise rollte bei RW Nienborg in den vergangenen Wochen der Ball. An der Konsole. Und weil das so großen Anklang fand, will der Verein den virtuellen Sport nun fest etablieren.
Wie bei allen anderen Vereinen war in den vergangenen Wochen auch bei RW Nienborg nicht an normales Training oder gar Spielbetrieb zu denken. Doch die Rot-Weißen sorgten auf andere Weise dafür, dass der Spielbetrieb weiterläuft.
Zum ersten Mal veranstaltete der Verein ein groß angelegtes Fifa-Turnier an der Playstation. 40 Teilnehmer waren am Start, aus der Junioren- und Seniorenabteilung. In der Woche vor Ostern begann das Turnier mit acht Vorrundengruppen. Am Donnerstag stand nun das große Finale an. B-Junior Kaan Zopirli besiegte Justus Benölken von der zweiten Mannschaft recht souverän mit 3:0.
Eigene E-Sport-Abteilung ein Gedanke
Dass die erste Auflage des Turniers so gut angenommen, freut Jugendobmann und Organisator Frank Große Vestert sehr. Der Plan, ein Turnier für die Verbesserung der Kommunikation und des Zusammenhaltes innerhalb der RWN-Familie durchzuführen, sei voll aufgegangen. „Das Event kam wirklich gut an, es wurde im Verein auch viel darüber gesprochen.“ Was allerdings fehlte, waren weibliche Teilnehmer. Große Vestert: „Die sind für die nächste Auflage des Turniers ausdrücklich erwünscht.“
Die nächste Ausgabe ist für Januar geplant. Doch dabei soll es nicht bleiben. Der E-Sport habe großes Potenzial für die Zukunft. Der Gedanke, eine eigene Abteilung dafür zu gründen, sei bei den Rot-Weißen auf jeden Fall vorhanden, wie der Jugendobmann sagt. Natürlich nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung zum Sport auf dem echten Rasen.
Und auch der Klubvorsitzende Martin Mensing bekräftigt: „Wir denken im Verein schon länger über das Thema E-Sport nach. Das Ganze soll im Idealfall nur der Startschuss gewesen sein.“ Dabei geht der Blick auch rüber zum FC Epe, bei dem der virtuelle Sport schon seit Längerem präsent ist.
Insgesamt 80 Gruppenspiele
Der Startschuss für das Nienborger Turnier, anfangs nur als Ablenkung für die Sportler während der Corona-Pause gedacht, fiel bereits in der zweiten Aprilwoche. Zunächst gingen insgesamt 80 Gruppenspiele über die Bühne. Die Kontrahenten verabredeten sich eigenständig für ihre Duelle und übermittelten die Ergebnisse an Frank Große Vestert.
Vorgaben waren die Spielzeit von zweimal sechs Minuten sowie der „85er-Modus“. In diesem sind alle Teams gleich stark (Spielstärke 85), ob FC Barcelona oder Preußen Münster. So entschied in erster Linie das Können der Konsolenspieler die Duelle.

Turniersieger Kaan Zopirli © Privat
Die jeweils besten zwei Spieler jeder Gruppe erreichten das Achtelfinale. Im K.O.-System (ohne Verlängerung oder Elfmeterschießen) ging es bis zum Endspiel weiter, wo Kaan Zopirli die Oberhand behielt. Im Halbfinale hatte er Rene Priebe (1. Mannschaft) nach zwei Wiederholungsspielen bezwungen, Justus Benölken behielt, ebenfalls nach Wiederholungsspiel, im Duell mit Michael Haase (1. Mannschaft) die Oberhand.
Nienborger wollen Duelle mit anderen Vereinen
Aufgrund der positiven Erfahrung möchten die Nienborger das Turnier nutzen, um auch gegen andere Vereine aus dem Fußballkreis zu „zocken“. Nach RWN-Vorstellung sollen die besten vier Spieler jeweils ein Einzel und einmal zu zweit ein Spiel gegen Gegner anderer Vereine bestreiten.
Nach Installation der Glasfaserleitung stehe dem E-Sport auch das Vereinsheim im Eichenstadion für die Events zur Verfügung, so Martin Mensing. Zunächst können die Vergleiche „online“, nach den Beschränkungen durch Corona auch vor Ort stattfinden.
Interessierte können per Whatsapp, Tel. (0151) 29188057 oder über Soziale Medien (Facebook, Instagram) Kontakt mit Frank Große Vestert aufnehmen.
Anfang des Jahrtausends von der Nordseeküste ins Münsterland gezogen und hier sesshaft geworden. Als früher aktiver Fußball-, Tennis- und Basketballspieler sportlich universell interessiert und immer auf der Suche nach spannenden Geschichten.
