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Oedinger Robin Uphues macht sich als Konsolen-Kicker einen Namen
E-Sport
Er spielt auch Fußball auf dem echten, grünen Rasen. Erfolgreicher ist Robin Uphues allerdings auf dem virtuellen Spielfeld, wo er sich an der Playstation bereits einen Namen gemacht hat.
In diesen Tagen hat Robin Uphues genügend Zeit, seine Fähigkeiten weiter zu verbessern. Nicht die als Fußballer bei den A-Junioren der JSG Oeding/Weseke/Südlohn oder als Trainer der F-Junioren. Diesen Hobbys kann der 19-Jährige aufrund der Corona-Krise aktuell nicht nachgehen. Doch neben dem Lernen für die anstehenden Abiturprüfungen am Canisiusstift bleiben aktuell etwas größere Kapazitäten, um an der Konsole zu trainieren.
An der Playstation hatte der Oedinger in der Fußballsimulation FIFA besonders im vergangenen Jahr einige Erfolge vorzuweisen. Er gewann ein Turnier in Borken, organisiert von der E-Sport-Abteilung des FC Schalke 04, wurde Dritter beim ersten Werder E-Sports-Cup in Bremen. Und infolgedessen schloss er im Herbst einen Vertrag mit einer Kölner E-Sports-Agentur ab.
Eine Agentur übernimmt das Management
Diese Agentur übernimmt das Management für den Oedinger. „Sie beraten mich, zu welchem Verein ich möglicherweise gehen könnte, unterstützen mich bei der Vermarktung und außerdem gibt es die Möglichkeit, dass sie mir bei der Analyse meines Spiels helfen“, erklärt der Schüler.

Robin Uphues beim Turnier in Borken © VR-Bank Westmünsterland
Die Spielanalyse war ein wichtiger Faktor für Robin Uphues, um sein eigenes FIFA-Spiel zu verbessern. „Zu Anfang habe ich ganz normal an der Konsole gespielt, so wie es viele andere auch tun. Ich war gar nicht so gut, wollte mich aber gerne verbessern. Also habe ich angefangen, meine Spiele zu analysieren, mir einzelne Szenen noch einmal genau anzugucken, um festzustellen, was ich besser machen kann.“ Mit Erfolg.
Vor zwei oder drei Jahren habe er dann angefangen, sich online bei Turnieren auch mit anderen zu messen. „Ich wollte sehen, wie ich gegen gute Gegner klarkomme, ob ich da mithalten kann.“ Sein Hobby betrieb der Oedinger immer intensiver. 2018 qualifizierte er sich dann erstmals für ein Offline-Turnier, also nicht in den eigenen vier Wänden, sondern in Essen. Im Angesicht der Gegner und vor Publikum. „Da konnte ich meine Leistung leider überhaupt nicht abrufen, das hatte wahrscheinlich auch mit der Nervosität zu tun.“ Doch damit wurde es bei den nächsten Turnieren besser.
Die Qualifikation erfolgt im Internet
Um sich für ein Offline-Turnier zu qualifizieren, bei denen dann auch Preisgelder gezahlt werden, müssen die E-Sportler sich erst einmal gegen die Konkurrenz im Internet behaupten. Eine Möglichkeit dazu ist die Weekend League, die immer am Wochenende ausgetragen wird. „Wenn man 27 von 30 Spielen gewinnt, ist man automatisch für die Qualifikationsturniere registriert“, erklärt Robin Uphues. Und bei diesen können etwa die beste 64 oder 32 Spieler ihr Ticket für ein Event in der „echten Welt“ ergattern.
Mit Stolz darf ich euch verkünden, dass ich ab sofort Teil der neuen
— Robin Uphues (@robin_uphues) September 7, 2019
eSports Agentur @eleticscom bin.
Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und eine erfolgreiche FIFA 20
Saison!
Euer Robin#weareathleteshttps://t.co/Ikf63ZRiPz pic.twitter.com/6Ed5VqROQz
„Bei den Turnieren gibt es dann meist bestimmte Vorgaben über die Länge eines Spiels, die Kameraperspektive und auch die Mannschaften, die man auswählen darf“, erklärt Robin Uphues. Beim Turnier in Bremen etwa durften die Teilnehmer nur Werder-Mannschaften in leichten Variationen auswählen, damit alle Kontrahenten mit einem etwa gleichstarken Team antreten. Wenn der Oedinger die frei Wahl hat, „dann spiele ich am liebsten mit der französischen Nationalmannschaft“.
Beim echten Fußball Bayern-Fan
In nächster Zeit werden wohl keine Offline-Turniere mehr stattfinden dürfen. Robin Uphues, beim echten Fußball übrigens Fan von Bayern München, hofft danach, sich sein Taschengeld auch wieder mit Turnieren wie in Borken oder Bremen aufbessern zu können, wo er jeweils dreistellige Beträge gewonnen hat. „Vom E-Sport leben können nur die richtig, richtig Guten“, sagt der Oedinger. Doch wer weiß, ob vielleicht irgendwann auch zu diesem Kreis zählen wird.
Bis dahin trainiert er fleißig zu Hause, übrigens unterstützt von den Eltern, wie er sagt. Etwa anderthalb bis zwei Stunden nehme ich sich unter der Woche dafür. Am Wochenende doch deutlich mehr. Erst recht in diesen Tagen.
Anfang des Jahrtausends von der Nordseeküste ins Münsterland gezogen und hier sesshaft geworden. Als früher aktiver Fußball-, Tennis- und Basketballspieler sportlich universell interessiert und immer auf der Suche nach spannenden Geschichten.
