Marvin Netuschil vollendet das Triple
Tennis: Sieger des Stadtlohner Pfingstturniers
Im kommenden Jahr feiert das Internationale Tennis-Pfingstturnier des TV Blau-Weiß Stadtlohn sein 40-jähriges Bestehen: Ein neues, weiteres Kapitel hat Marvin Netuschil der Vereinschronik bereits in diesem Jahr zugefügt: Als erster Titelverteidiger überhaupt machte die Nummer eins der Setzliste auch erstmals das Triple perfekt. Und das absolut verdient.

Wohnten dem geschichtsträchtigen Finale bei (v. l.): Ede Kampshoff (Oberschiedsrichter), Robert Hampe (WTV-Präsident), Bürgermeister Helmut Könning, Turniersieger Marvin Netuschil, Finalgegner Tim Schönenberg, Frank Brockordt (Turnierdirektor) und Heiko Seiffert (Vorsitzender TV BW Stadtlohn).
Es gab gerade im zweiten Satz des hochklassigen Traumfinals gegen den an Zwei gesetzten Tom Schönenberg (TC BW Neuss) den einen Moment, in dem die Partie hätte kippen können: Bei 0:1-Satzrückstand gelang der Nummer 39 der deutschen Tennisrangliste (DTB) im zweiten Durchgang das erste Break zum 5:3. Doch die Nummer 28 DTB zeigte sich unbeeindruckt: Während Schönenberg einen Moment lang anfing zu überlegen, pushte sich Netuschil zurück in die Begegnung und brach nach dem Re-Break den Widerstand des Gegners. Er ließ keinen Punkt mehr zu und siegte mit 6:4, 7:5.
Im ersten Satz reichte ihm ein Break schon im ersten Spiel – nach dem 6:4 nach 35 Minuten setzte der großen Regen ein. Nach 30 Minuten Pause kam Schönenberg besser in die Partie, machte sogar die spektakuläreren Punkte. Doch gegen Netuschils fehlerfreieres Spiel und Nervenstärke war kein Kraut gewachsen.
Nach gut eineinhalb Stunden verwandelte die für den Tennispark Versmold aufschlagende Nummer 640 der Weltrangliste (ATP) den ersten Matchball gegen die Nummer 707 ATP.
Damit kam Netuschil ohne Satzverlust durch die 39. Auflage. Nach Freilos in Runde eins bezwang er Sebastian Harks (Bayer Wuppertal), Lynn Max Kempen (TC im TuS Brackel), Christian Hansen (Marienburger SC) und seinen Doppelpartner und Teamkollegen Philipp Scholz jeweils glatt in zwei Sätzen.
Schönenberg überzeugte ebenso, musste sich aber phasenweise ein wenig mehr strecken. Nach Freilos in Runde eins setzte er sich gegen Marek Flinner (TC BW Halle), Igor Koroshilov (TV Feldmark Dorsten), Valentin Günther (Bielefelder TTC) und Lokalmatador Kim Möllers (Der Club an der Alster) letztlich aber auch in zwei Durchgängen durch. Das B-Finale gewann der russische „Aufschlagriese“ Stanislav Korshunov (Dortmunder TK) mit zweimal 6:3 gegen Carlo Bückmann (1. TC Hiltrup).
Doppelfinale abgesagt
Kampflos ging das Doppelfinale an die Kombination Netuschil/Scholz. Schönenberg musste auf seine „Revanche“ verzichten, da sein 42-jähriger Trainer und Doppelpartner Mark Joachim (Netzballverein 1898) verletzt passen musste. „Er hätte sehr gerne noch einmal in Stadtlohn auf dem Center Court gespielt. Es ging aber nicht“, erklärte Turnierdirektor Frank Brockordt.