
© Sascha Keirat
SpVgg setzt in hitzigem Pokalfinale den Lucky Punch und besiegt den SuS
Juniorenfußball
Wie schon 2018 heißt der Pokalsieger der A-Junioren SpVgg Vreden. In einem Kampfspiel gegen den SuS Stadtlohn gelang in der Verlängerung den Lucky Punch. Es folgten unschöne Szenen.
Die Zuschauer auf dem Kunstrasen in Dülmen hatten sich schon aufs Elfmeterschießen eingestellt. Denn es war mehr Kampf als Fußball, was die SpVgg Vreden und der SuS Stadtlohn in den vorherigen 108 Minuten gezeigt hatten. Dann flog ein langer Einwurf von Cornelis Windmeier in den SuS-Strafraum und Felix Mensing traf aus dem Gewühl heraus zum umjubelten Führungstreffer der SpVgg in diesem prestigeträchtigen Duell. Die Stadtlohner fanden darauf in den verbleibenden Minuten keine Antwort mehr.
Als der Schlusspfiff ertönt war, verstummte der Vredener Jubel allerdings schnell wieder. Denn auf dem Platz bildete sich ein großes Rudel aus Spielern und Zuschauern, in dem teilweise die Fäuste flogen. Auch den Schiedsrichterassistenten erwischte es: Beim Schlichtungsversuch wurde er zu Boden gerempelt. Bilder, die keiner sehen wollte.
„Ich habe mich gerade mit meiner Frau unterhalten und gar nicht so richtig gesehen, wie das Ganze entstanden ist“, erklärte SpVgg-Trainer Matthias Vogtt, der die Vorgänge dennoch verurteilte. Das tat auch sein Gegenüber Björn Voßkamp vom SuS, der klare Worte fand. „Sowas gehört einfach nicht auf den Fußballplatz. Egal, wie sehr ein Spiel sich hochschaukelt, deshalb haue ich doch hinterher niemandem auf die Fresse.“

Die Mannschaften und Schiedsrichter beim Einlaufen © Sascha Keirat
Hochgeschaukelt hatte sich die Partie in der Tat. Denn statt Kombinationen, Flanken oder gelungenen Abschlüssen gab es von beiden Teams hauptsächlich Kampf zu sehen. Das Publikum trug seinen Teil zur hitzigen Atmosphäre bei. Die Torchancen der Partie sind schnell abgearbeitet: Vredens Henrick Resing gab in der 43. Minute per Volleyabnahme den ersten nennenswerten Schuss ab, der aber genauso übers Tor ging wie zwei Minuten später der Versuch von Stadtlohns Sven Gerwing.
Im zweiten Durchgang kam Nils Cordes noch in eine gute Abschlussposition für die SpVgg (73.) und auf der anderen Seite konnte der SuS keinen Profit aus dem Ausrutscher eines Verteidigers im Strafraum schlagen (82.).
Das war der Finaltag der Fußballjunioren
Auch in der Verlängerung waren beide Mannschaften darauf bedacht, bloß nicht in Rückstand zu geraten. Dann kam die spielntscheidende Situation für die Vredenrer, die in der 109. Minute den Sieg bescherte. „Sicherlich sind wir hier der glückliche Sieger. Ich hatte ein kampfbetontes Spiel erwartet und war zu dem Zeitpunkt des Tores schon fest vom Elfmeterschießen ausgegangen“, so Matthias Vogtt. Dennoch zollte er seinem Team Respekt für die leidenschaftliche Vorstellung.

Arian Kraushaar setzt hier zur Grätsche gegen Daniel Litke an. © Sascha Keirat
Auch Björn Voßkamp lobte das kämpferische Element seiner Truppe. „Das war heute einfach kein richtiges Fußballspiel. Klar war der Sieg für Vreden glücklich, aber genauso wäre er es für uns gewesen, wenn wir noch getroffen hätten. Trotzdem geht meine Gratulation an die Vredener.“
Anfang des Jahrtausends von der Nordseeküste ins Münsterland gezogen und hier sesshaft geworden. Als früher aktiver Fußball-, Tennis- und Basketballspieler sportlich universell interessiert und immer auf der Suche nach spannenden Geschichten.
