Nach Schlägerei in Dülmen: Schiedsrichter-Chef fordert SuS und SpVgg zum Handeln auf

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Nach Schlägerei in Dülmen: Schiedsrichter-Chef fordert SuS und SpVgg zum Handeln auf

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Infolge der Schlägerei beim Pokalfinale der A-Junioren fordert Schiri-Chef Goncalves die Vereine auf, Konsequenzen zu ziehen – und deutet zudem Maßnahmen von Schiedsrichter-Seite an.

Stadtlohn, Vreden

, 26.11.2019, 11:59 Uhr / Lesedauer: 2 min

„Es wurde eine rote Linie überschritten“, sagt Paulo Goncalves zu den Vorfällen beim A-Junioren-Finale in Dülmen, bei denen offenbar auch die Unparteiischen zu Schaden gekommen waren. Der Chef der Schiedsrichter im Fußballkreis Ahaus/Coesfeld fordert die beteiligten Vereine SuS Stadtlohn und SpVgg Vreden zum Handeln auf und deutet zudem Konsequenzen vonseiten der Schiedsrichter an.

Die Vorfälle nach dem Kreispokal-Finale der A-Junioren am vergangenen Samstag hallen auch zu Beginn der Woche noch nach. Auch bei den Schiedsrichtern im Fußballkreis. Deren Vorsitzender Paulo Goncalves, selbst nicht in Dülmen vor Ort, hat sich in mehreren Gesprächen ein Bild davon gemacht, was nach dem Schlusspfiff der Partie zwischen SpVgg und SuS vorgefallen war.

Schlag gegen Schiedsrichter: Zeuge benennt einen Täter

„Der Schiedsrichter und seine Assistenten haben mir gesagt, dass sie alle beim Versuch, die Situation zu klären, zwischen die Fronten geraten sind und Schläge abbekommen haben. Ein Assistent hat zudem einen Schlag auf den Rücken bekommen, als er am Boden lag.“

Paulo Goncalves, Vorsitzender des Kreisschiedsrichterausschusses, will die Vorfälle in Dülmen nicht auf sich beruhen lassen.

Paulo Goncalves, Vorsitzender des Kreisschiedsrichterausschusses, will die Vorfälle in Dülmen nicht auf sich beruhen lassen. © Michael Schley

Es habe sich mittlerweile ein Zeuge aufgetan, der genau gesehen habe, wie einer der Unparteiischen geschlagen worden sei. Und der Zeuge könne auch den Täter benennen. „Er ist selbst Schiedsrichter und seine Schilderungen waren sehr glaubhaft“, so Goncalves.

Er halte es durchaus für möglich, dass die Attacken nicht explizit gegen die Schiedsrichter gerichtet gewesen seien, „aber ich denke schon, dass man die Kollegen mit ihren Trikots deutlich erkannt hat. Das ist nicht wirklich eine Entschuldigung.“

Schiri-Chef Goncalves: Strafen müssen wehtun

Von den beteiligten Vereinen fordere der Kreisschiedsrichter-Ausschuss jetzt Konsequenzen. „Da muss was passieren, diese Vorfälle werden wir nicht einfach auf sich beruhen lassen.“ So sollten die Vereine neben den zu erwartenden sportgerichtlichen Bestrafungen auch intern die Täter zur Rechenschaft ziehen. „So ein Strafe muss wehtun, damit jeder begreift, dass Schiedsrichter kein Freiwild sind.“

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Goncalves habe auch dem Kreisvorsitzenden Willy Westphal gesagt, dass es von den Schiedsrichtern Konsequenzen geben könnte. „Wir haben uns da was überlegt“, so der Schiri-Chef, ohne ins Detail zu gehen. Zu einem Streik, wie beispielsweise bei den Kollegen in Berlin oder Köln, werde es eher nicht kommen, „damit würden zu viele Unschuldige bestraft“.

Der Kreisschiedsrichterausschuss sei aber in den Ermittlungen zunächst außen vor, das Kreisjugendsportgericht ist zuständig und muss entscheiden.