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Fabian Herbers über Schweini-Abschied: „In der Kabine sind einige Tränen geflossen“
Fußball
Emotional endete die Saison für den Ottensteiner Profi Fabian Herbers bei Chicago Fire. An der Seite von Bastian Schweinsteiger erlebte er dessen letztes Spiel als Profi mit.
Das Saisonziel hat Fabian Herbers mit Chicago Fire in seiner ersten Spielzeit beim US-Proficlub verpasst. Schon vor dem abschließenden Match gegen Orlando City stand fest, dass die Play Offs, also die K.O.-Runde der 14 besten Mannschaften, nicht mehr zu erreichen waren. Durch den Abschied von Bastian Schweinsteiger, der nach 16 Jahren sein letztes Profispiel bestritt, erhielt die Begegnung für Fabian Herbers und Co. doch noch eine große Bedeutung. Allerdings war die Mannschaft zunächst gar nicht eingeweiht.
„Vor dem Spiel hatte er es uns noch nicht erzählt“, so der Ottensteiner. „Erst nach dem Spiel, als wir dann alle in der Kabine zusammensaßen, ist er aufgestanden und hat uns die traurige Nachricht mitgeteilt. Es sind natürlich einige Tränen geflossen, es war sehr emotional, als er sich bei allen bedankt hat, die ihn über die drei Jahre in Chicago begleitet haben.“
Herbers selbst spielte ein Jahr mit „Schweini“ zusammen und schwärmte bereits Ende Juni im Interview mit der Münsterland Zeitung von den menschlichen und sportlichen Qualitäten des Weltmeisters. Nach dem letzten gemeinsamen Spiel, in dem Herbers eingewechselt wurde und ein Tor beim 5:2-Sieg vorbereitete, richtete er auch auf seiner Facebookseite noch mal eine Nachricht an Schweinsteiger. Herbers sei „wirklich demütig und stolz, das Spielfeld mit Dir geteilt zu haben. Du warst ein Segen für alle auf und abseits des Feldes.“

Drei Treffer und eine Torvorlage durfte Fabian Herbers in der abgelaufenen Saison bejubeln. © Chicago Fire
Doch so glücklich Herbers auch war, mit einem echten Idol auf dem Platz gestanden zu haben – den Saisonausgang mit der Mannschaft hätten sich der 26-Jährige und sein Team natürlich anders vorgestellt. „Die Play Offs waren das Ziel mit der Qualität, die wir eigentlich in der Mannschaft hatten. Gerne hätten wir auch Basti damit einen würdigeren Abschied gemacht.“
Unterm Strich fehlten Chicago als Achter der Eastern Conference in der Major League Soccer aber drei Punkte für die K.O.-Runde. Für sich persönlich spricht Herbers aber von einer gelungenen Saison. Trotz einer mehrwöchigen Hüftverletzung brachte es der Ottensteiner auf 17 Saisoneinsätze, bei denen ihm drei Tore und eine Vorlage gelangen.
Für Chicago Fire sieht Herbers grundsätzlich positiv in die Zukunft. Denn der Klub wechselt seine Spielstätte in der neuen Saison vom Stadtrand ins Zentrum zum Soldier Field, wo auch das Footballteam der Chicago Bears seine Heimspiele bestreitet. „Da werden viel mehr Fans kommen, für den Klub wird das ein echter Neuanfang.“
Ob der Ottensteiner dabei weiterhin Teil des Teams sein wird, steht noch nicht fest. „Ich weiß noch nicht, ob Chicago meine Option ziehen wird. Das entscheidet sich wahrscheinlich in der nächsten Woche.“ Herbers lässt die Entscheidung auf sich zukommen. Aktuell erholt er sich im Urlaub in Cancun, Mexico. Ende November will er dann für einen oder zwei Monate zurück in die Heimat nach Ottenstein kommen und bei seiner Familie verbringen.
Anfang des Jahrtausends von der Nordseeküste ins Münsterland gezogen und hier sesshaft geworden. Als früher aktiver Fußball-, Tennis- und Basketballspieler sportlich universell interessiert und immer auf der Suche nach spannenden Geschichten.
