Auf Anhieb gesetzt im Oberliga-Team der SpVgg Vreden: Felix Mensing.

© Sascha Keirat

Felix Mensing: Der Jüngste im Team der SpVgg hat keine Scheu

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Völlig unverhofft ist Felix Mensing in seinem ersten Jahr bei den Senioren zum Stammspieler im Vredener Oberliga-Team geworden. Der Youngster erzählt, wie er das alles wahrgenommen hat.

von Stefan Hoof

Vreden

, 22.04.2021, 19:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Nicht im Traum hätte Felix Mensing daran gedacht, beim ersten Oberliga-Spiel der SpVgg Vreden von Beginn an aufzulaufen. Doch genau das passierte, als die Blau-Gelben ein neues Kapitel in ihrer Vereinsgeschichte aufschlugen: Der junge, ehrgeizige Eperaner war von der ersten Minute an dabei.

„Mein Trainer hat es mir damals vorher nicht gesagt. Sonst hätte ich wohl vor Aufregung nicht schlafen können“, erinnert sich der aus den Eper Bülten stammende Fußballer an sein Oberliga-Debüt.

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Zwar ist Anfang dieser Woche die Saison annulliert worden, aber für den 19-Jährigen macht das keinen Unterschied. Seine Einsätze in der Oberliga kann ihm niemand mehr nehmen, seinen ersten Oberliga-Treffer und seine vielfältigen Erfahrungen auch nicht. Felix Mensing ist in der Oberliga angekommen.

Neun Spiele hat Aufsteiger SpVgg Vreden im September und Oktober bestritten, ehe die Spielzeit zunächst unter- und am Montag offiziell beendet wurde. Neun Begegnungen, in denen der flinke Mittelfeldspieler jedes Mal zum Einsatz gekommen ist, dreimal sogar von Beginn an. Insgesamt sind für den Eperaner 388 Einsatz-Minuten notiert worden.

„Natürlich sehr zufrieden“

„Ich hätte nicht gedacht, dass ich in meinem ersten Jahr bei den Senioren so viel Spielpraxis bekomme“, freut sich der bekennende BVB-Fan. „Aber genau das ist es, was ein Fußballer, erst recht ein junger wie ich braucht. Damit bin ich natürlich sehr zufrieden.“

So ist der Jüngste im Team auf Anhieb ein wichtiger Teil der Mannschaft geworden, die sich bis zum Saisonabbruch mit vier Siegen und zwei Unentschieden bei drei Niederlagen Platz acht unter 21 Oberligisten verdiente. „Wir haben eine tolle Truppe. Ich bin von Beginn an super aufgenommen worden. Es macht enorm viel Spaß“, genießt Felix Mensing den Blick zurück auf die so kurze Spielzeit.

Mit Timo Grabowsky, Maximilian Hinkelmann, Torwart Tom Breuers und Trainer Engin Yavuzaslan wurde Felix Mensing (r.) zu Saisonbeginn als Neuzugang vorgestellt.

Mit Timo Grabowsky, Maximilian Hinkelmann, Torwart Tom Breuers und Trainer Engin Yavuzaslan wurde Felix Mensing (r.) zu Saisonbeginn als Neuzugang vorgestellt. © SpVgg Vreden

Dass die Saisonpremiere gegen den FC Eintracht Rheine Anfang September mit 2:3 verloren wurde, konnte der Liganeuling ebenso verschmerzen wie eine Woche später das 2:3 beim ASC Dortmund – wieder mit Felix Mensing in der Startformation. Eine Woche darauf gegen SC Paderborn II (4:1) platzte der Knoten mit dem ersten Sieg. Ein kleiner Meilenstein in der Geschichte des vor 100 Jahren gegründeten Vereins.

Dass auf ihn auch als Joker Verlass ist, bewies der Eperaner beim Punktspiel in Siegen. Da gab er die Vorlage zum 1:1-Ausgleich durch Nicolas Ostenkötter. Ein wichtiger Treffer, denn die SpVgg entführte mit dem 1:1 einen Punkt. Trainer Engin Yavuzaslan lag mit der Einwechselung von Felix Mensing goldrichtig.

In den Blickpunkt gerückt

Noch mehr in den Blickpunkt rückte der Spieler mit der Rückennummer 26 zehn Tage später im Holzhof-Stadion. Beim 3:1-Sieg bei Victoria Clarholz traf er als Einwechselspieler in der 77. Minute zur 2:1-Führung. Dieses Tor brachte die Vredener endgültig in die Spur. „Es war ein unbeschreiblich schönes Gefühl“, erinnert sich der Fußball-Youngster.

Irgendwo zwischen Elfmeterpunkt und Fünfmeterraum stehend, verwandelte er die Flanke mit seinem starken linken Fuß. Zwar kein „Tor des Monats“, aber in diesem Moment ein wichtiger Treffer für die Spielvereinigung – und ein besonderes Tor allemal für den jungen Spieler. Auch wenn der Treffer wegen der Saison-Annullierung aus den Statistiken verschwinden wird, bleibt Felix Mensing „diese tolle Erinnerung“ an den 11. Oktober 2020.

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Die Zeit danach mit zunächst Spiel- und Trainingspause, später Übungseinheiten in Zweier-Gruppen auf dem Platz und vor allem Online-Einheiten via Zoom und etlichen Waldläufen waren jedoch nicht das, was sich Felix Mensing vorgestellt hatte – erst recht nicht nach diesem tollen Saisoneinstand. Dieses Schicksal teilt er mit allen Amateurfußballern.

Der angehende Industriekaufmann – neben Torjäger Maximilian Hinkelmann zurzeit der zweite Eperaner im Team des Oberligisten – hofft nun, in der nächsten Spielzeit nahtlos an seine starken Leistungen anknüpfen zu können.

Finaltorschütze gegen Stadtlohn

So, wie es ihm schon in der Vredener Jugend gelungen war. Da ragte er unter anderem als Last-Minute-Siegtorschütze beim Kreispokalfinale der A-Junioren gegen den ewigen Rivalen SuS Stadtlohn heraus. „Das war genial für mich. Ich war nach längerer Verletzungspause zum ersten Mal wieder dabei gewesen.“

Von den Minikickern bis zum ersten Jahr bei den C-Junioren schnürte Felix Mensing wie seine Brüder die Fußballschuhe für den FC Epe . „Nach der Schule flog der Ranzen gleich in die Ecke und ging es auf den Platz“, blickt er gerne zurück. Ging es nicht in die Bülten, flog der Ball durch den Garten. Der Jüngste von drei Brüdern lernte früh, sich durchzusetzen. Vor fünf Jahren folgte er dem Ruf aus Vreden, um sich dort in den überkreislichen Ligen zu beweisen.

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„Oberste Priorität hat für mich, meinen Platz in der ersten Mannschaft zu halten und zu bestätigen“, blickt der Linksfuß nach dem Saisonabbruch voraus. Mitte August im ersten Oberliga-Spiel der Saison 21/22 wieder von Beginn an auflaufen zu dürfen, wäre ganz nach dem Geschmack von Felix Mensing.