
© Johannes Kratz
Derby-Zeit: Handball-Kreisliga startet ganz im Sinne von Spielern und Fans
Handball
Nur noch acht Teams, darunter gleich drei aus dem Altkreis Ahaus – die Handball-Kreisliga bei den Herren hat ein neues Gesicht erhalten. Der Auftakt hat es aus lokaler Sicht gleich in sich.
Schon in der vergangenen Abbruch-Saison durften sich die Zuschauer in der Handball-Kreisliga auf ein Derby am ersten Spieltag freuen. Der Aufsteiger TV Vreden II bezwang seinerzeit den SuS Stadtlohn. Nun sind die Karten neu gemischt, die Ligen kräftig durcheinandergewirbelt – und erneut stehen gleich zu Beginn der Spielzeit 2020/21 Derbys an.
Es ist nach der vergangenen Saison, in der auf Absteiger verzichtet und ein vermehrter Aufstieg möglich gemacht wurde, schon eine weitere besondere Spielzeit, die auf die Handballer wartet. Statt zwei Kreisligen gibt es nun drei, statt einem Dutzend Gegner wartet auf die hiesigen Kreisligisten bei den Herren nun nur noch eine Achter-Staffel.
Darunter sind nach dem Aufstieg des VfL Ahaus durch die Wild-Card-Regelung nun gleich drei Teams aus dem Verbreitungsgebiet. Dieser Umstand und die überwiegend kurzen Wege in dieser knackigen Saison kommen bei den Verantwortlichen gut an.
TV II will Vorjahresergebnis bestätigen
„Ich denke, das ist eine Planung mit Weitblick. Sie lässt natürlich noch einige Fragen offen, wenn es letztlich konkret um die Auf- und Abstiegsregelung geht“, erklärt Christian Abbing, Trainer des TV Vreden II. Schließlich sind mehr Spielklassen zu berücksichtigen als in der Vorsaison. Seit Öffnung der Halle im Sommer ist die Reserve des Landesligisten emsig in der Vorbereitung. Und dies mit nahezu unverändertem Kader. Die Abgänge von Willem Kemper und Lukas Terschluse, die zumindest vorerst aufhören, sollen mit Tom Resing und Fritz Verweyen zwei Nachwuchsspieler kompensieren.
Mit dem Mittelfeldplatz in der Premierensaison war Abbing „sehr zufrieden“ – und wenn es nach ihm geht, soll die Reise auch in der anstehenden Saison 20/21 wieder in diese Richtung gehen. Womöglich auch ins „obere Mittelfeld“, was bei nur acht Mannschaften natürlich schwer einzugrenzen ist. Insgesamt werde es vor allem darauf ankommen, im Rhythmus zu bleiben. Der Spielplan sehe schon viele Pausen vor. Die letzten zwei Wochen werde man mit einem oder zwei weiteren Testspielen dazu nutzen, auf den Punkt fit zu werden.
Maschmeier zurück beim SuS Stadtlohn
Dieses Ziel hat der Nachbar SuS Stadtlohn seit Mitte Juni und der Hallenöffnung nach Corona-Schließung ebenso im Blick. Mit dem neuen Trainer Jürgen Steinbach lautet die Devise, die ernüchternde vergangene Saison vergessen zu machen. Ein Rückblick: Als Schlusslicht hatte der SuS durch die günstige Abbruchempfehlung die Klasse gehalten.
In der kommenden Spielzeit soll es wieder nach vorne gehen. „Wir wollen gut reinkommen und dann bestenfalls früh den Kontakt zum Mittelfeld halten. Nimmt man Ahaus und Vreden einmal heraus, so fällt es erst einmal schwer, die Stärke der Konkurrenz abzuschätzen. Ich denke aber, wie sind stark genug, um eine gute Rolle zu spielen“, so Steinbach, der auf den gesamten Kader der Vorsaison zurückgreifen kann.
Und er kann nach einem Jahr beim TV Vreden wieder auf die Dienste von Christoph Maschmeier bauen: „Das bringt uns in Sachen Erfahrung natürlich ein Stück weiter.“ Die Testspiele gegen die Bezirksligisten aus Dingden und Rhede hätten durchaus angedeutet, dass der eingeschlagene Kurs ein vielversprechender ist.
VfL Ahaus ist zurück in der Kreisliga
Zurück in der Kreisliga ist der VfL Ahaus, der die Gunst der Stunde genutzt hat. Und dessen Trainer Andreas Witt hatte jüngst bereits erklärt, dass er die Ligenaufteilung „spannend“ findet. Und auch kurz vor dem Start äußert er diese Meinung: „Es sind schließlich auch Mannschaften dabei, die nicht direkt vor der Tür liegen und eher unbekannt sind.“ Er stellt sich mit seinem Team auf „schwere Gegner“ ein, er kann dabei die Trumpfkarte ziehen, dass der Kader komplett zusammengeblieben ist. „Wir müssen einfach mal schauen, wie sich der Spielbetrieb unter dem Hygienekonzept umsetzen lässt. Dann sehen wir, wohin die Reise geht“, so der Coach, der den VfL gut vorbereitet sieht.
Am ersten Oktober-Wochenende erfolgt nun der erste Anwurf. Und zwischen Ahaus und Vreden II kommt es sogleich zum ersten Lokalvergleich. Nur eine Woche darauf heißt es dann Vreden II gegen Stadtlohn. Ein fulminanter Start. Dann bereits steht die erste vierwöchige Pause an.