Wildfleisch Vermarktung über eine App Frederik Hessel bietet Fleisch aus der Heimat an

Wildfleisch Vermarktung über App: Frederik Hessel bietet Fleisch an
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Bei Familie Hessel kommt regelmäßig Wild auf den Tisch. Mal als Hackfleisch in der Bolognese-Soße oder Lasagne, mal als Bratwurst oder klassisch als Braten. Und jetzt im Sommer wird sogar Wild gegrillt. „Die meisten sind total begeistert, wenn wir erklären, was sie da gerade essen“, erzählt Frederik Hessel (30) im Gespräch mit der Redaktion.

Frederik Hessel ist seit 12 Jahren Jäger. Er ist beteiligt an Revieren in der Legdener Bauerschaft Isingort und in Hessen. Mit seiner Familie wohnt er mitten im heimischen Jagdgebiet. „Auf die App Waldfleisch bin ich bei Facebook aufmerksam geworden“, erklärt der 30-jährige Legdener. In der App können Jäger kostenlos Wildfleisch anbieten. „Die Anmeldung war total einfach“, erläutert Hessel.

Das Angebot schwanke, je nach Verfügbarkeit. „Eigentlich bieten wir alles an Niederwild an, was man aus der Region so kennt“, sagt er. Dazu gehöre zum Beispiel Hase, Kaninchen, Reh, Fasan, Taube oder Ente. „Aus dem Revier in Hessen bringen wir die Wildschweine mit, deren Fleisch wir ebenfalls anbieten“, ergänzt er.

Vakuumiert und eingefroren

Das Fleisch von Wildschweinen wird erst auf Trichinen untersucht, bevor es, wie die anderen Wildtiere, von einem Metzger fachgerecht zerlegt und portioniert wird. „Wir holen die Fleischpakete dann vakuumiert dort ab und frieren sie ein“, so Frederik Hessel.

„Einige Kunden bestellen ihre Fleischwünsche schon vor“, erklärt der 30-jährige Legdener. Insgesamt dürfe der Kundenstamm aber gerne noch wachsen, so Frederik Hessel. „Ich glaube, viele wissen nicht, dass man so unkompliziert Wildfleisch direkt aus der Nachbarschaft kaufen kann“, vermutet er.

Die kostenlose App für mobile Endgeräte wie Handys oder Tablets ist sowohl für Android- aber auch für Apple Geräte verfügbar. Nach dem Herunterladen bittet die App um Erlaubnis, den aktuellen Standort verwenden zu dürfen. „Dadurch werden einem immer Angebote direkt in der Umgebung angezeigt“, erklärt Frederik Hessel. Klickt man auf einen Anbieter, sieht man direkt dessen Angebot.

Abholen oder Liefern lassen

In der App besteht dann die Möglichkeit, die gewünschten Produkte direkt beim Jäger zu bestellen. In dem Programm kann ein Übergabetermin vorgeschlagen werden. „Manche Jäger liefern auch innerhalb eines bestimmten Umkreises“, erklärt Frank Luttmann, Geschäftsführer der Waldfleisch GmbH, die Inhaber der App ist.

Und das ist noch nicht alles, was das Programm zu bieten hat. Unter dem Menüpunkt „Rezepte“ gibt es zu jeder angebotenen Wildart zahlreiche Zubereitungsempfehlungen. Von der Fasanensuppe über gefülltes Wild-Geflügel, die klassische Rehkeule oder Wildschweingulasch werden auch Grill-Rezepte oder Rezepte für Wok und Dutch Oven angeboten.

Eigene Idee

Mit der Entwicklung der App ist Luttman sehr zufrieden. „Wir haben etwa 300.000 Nutzer der Software. Mittlerweile bieten über 6000 Jäger ihre Produkte an“, erläutert er im Telefonat. „Die Idee zu einer einfachen Vermarktungs-App kam aus den Reihen der Jäger“, so Luttmann.

Mithilfe des Deutschen Jagdverbandes und der Landesjägerschaft Niedersachsen gelang es dann 2020 das Projekt über ein Innovationsförderprogramm zu finanzieren.

Auch der Landesbetrieb Wald und Holz NRW richtet in einer Pressemitteilung den Blick auf Wild als Grillfleisch. Wer regionales Wildfleisch wählt, entscheidet sich für klimafreundliches Grillgut, aus unseren heimischen Wäldern, ist dort zu lesen.

Wildfleisch hat in puncto Nachhaltigkeit viele Vorteile gegenüber dem Fleisch aus dem Stall. Wildtiere brauchen kein extra angebautes oder eingeflogenes Futter und erzeugen kein Gülleproblem. Da sie ohnehin in unseren Wäldern leben und nicht extra für den menschlichen Verzehr gemästet werden, verbrauchen sie keine zusätzlichen natürlichen Ressourcen. Wildtiere leben bis zum Abschuss frei und selbstbestimmt, heißt es weiter in der Presseinformation des Landesbetriebs.

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