Warnung der Expertin ernst nehmen: Schmusehunde sind auch keine Lösung
Meinung
Ruth Räckers aus Legden ist bei Martin Rütter ausgebildete Hundetrainerin. Zu Hunden und deren Menschen hat sie ihre ganz eigenen Ansichten. Auch zu Hundehaltung und Tierschutz.

Sieht Hundetrainerin Ruth Räckers kritisch: den distanzlosen Umgang mancher Hundehalter mit ihren Vierbeinern. © dpa/The Yuma Sun/AP
Hundetrainerin Ruth Räckers nimmt kein Blatt vor den Mund. Und das ist auch gut so! Auch wenn mancher Hundefreund vermutlich erst einmal schlucken muss, wenn er sich anhören muss, dass auch der ständige Schmusekurs mit dem Vierbeiner alles andere als artgerecht ist. Eigentlich sollten doch die Menschen, die ihre Hunde im Zwinger halten, am Pranger stehen, wird er denken. Richtig! Die Unterbringung im Zwinger ist sicher nicht die ideale Haltungsform.
Richtig ist aber auch, dass Herrchen und Frauchen, die mit ihren Vierbeinern Couch und manchmal sogar Bett teilen, nicht automatisch die besseren Menschen sind. Ruth Räckers sorgt dankenswerterweise für eine differenziertere Betrachtung. Angesichts einer offensichtlichen Häufung an hündischen Problemfällen sollte man ihre Warnung ernst nehmen und den Hunden nicht die Chefrolle überlassen. Halter ohne klare Ansagen werden eben von ihren Lieblingen oft nicht verstanden oder zumindest nicht ernstgenommen.
Forderung längst überfällig
Überzeugend ist auch ihre Kritik an der neuen Hundeschutzverordnung, deren Inhalt sie durchaus teilt. Längst überfällig ist nämlich ihre Forderung, dass Tierschutz nicht nur auf dem Papier bestehen darf. Und mehr als eine Überlegung wert ist ihr Vorschlag eines Ausbildungsberufs „Tierretter“.