Schlachthof Legden Tönnies-Betrieb immer noch „vorübergehend“ geschlossen

Schlachthof : Tönnies-Betrieb weiterhin „vorübergehend“ geschlossen
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Diese Antwort des Tönnies-Pressesprecher Frank Reinkemeier auf Anfrage der Redaktion ist vom 1. März dieses Jahres: „Tönnies Rind legt vorübergehend ihren kleinsten Rinder-Standort in Legden im westlichen Münsterland still“. Die „Anpassungen in Legden“ seien aus Unternehmens-Sicht „unumgänglich“.

Begründet wird das mit der „allgemeinen Situation in der Branche und der Landwirtschaft und damit einhergehend gesunkenen Lebendtier-Zahlen“. Konkret sei der Rinderbestand in den vergangenen Jahren um fast 12 Prozent zurückgegangen.

Keine neuen Informationen

Seitdem aber sind Monate ins Land gezogen, an ein „vorübergehend“ mögen nicht nur viele Legdener nicht mehr glauben und vermuten schon länger eine dauerhafte Einstellung des Schlachtbetriebs in Legden. Der ist übrigens der kleinste unter dem Tönnies-Dach.

Anlass für eine erneute redaktionelle Nachfrage an die Pressestelle des Unternehmens: „Wie ist der derzeitige Stand, denkt man an eine Wiederaufnahme des Betriebs oder an eine dauerhafte Schließung?“ Kurz und knapp fällt die Antwort von Pressesprecher Reinkemeier auch diesmal aus: „Nein, dazu gibt es derzeit keinen neuen Stand.“ Er sicherte aber zu, „sollte sich etwas bewegen“, auf die Redaktion zuzukommen.

Der verwaiste Schlachthof-Betrieb in Legden.
Das Unkraut wächst am Schlachthof, wo sonst reger Betrieb war, herrscht jetzt Leere und Stille. © Christiane Hildebrand-Stubbe

Herber Verlust

Eine endgültige Schlachthof-Schließung wäre nicht nur für die Gemeinde, besonders aber für die Vermarkter von Rindern eine „bittere Pille“. Auch mit Blick auf Ökologie und Tierschutz werden die dauerhaft längeren Transporte zu weiter entfernten Schlachtstätten kritisch gesehen. Der Verlust eines „historischen“ Standortes wäre es außerdem.

Vor rund 50 Jahren hat Erich Vinkelau den Schlachthof in Legden zusammen mit einem Bremer Unternehmer (Vosding) in den 1970/80er-Jahren gebaut. Der alte Firmenname: Frischfleisch GmbH & Co. KG.

Seit 2014 gehört die Legdener Betriebsstätte zur Tönnies-Gruppe, die seinerzeit rund 3 Mio. in deren Modernisierung investierte. Die anfängliche Schlachtung von Schweinen wurde dann komplett auf die von Rindern umgestellt.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 7. August 2023.

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