
© Hendrik Bücker
Yoga im Festzelt – Legdener Rehasport bekommt ausreichend Platz
Coronavirus
Seit dieser Woche nimmt der Rehasportverein Victoria Legden und Holtwick wieder seine Kurse auf – an der frischen Luft. Die Teilnehmer müssen aber eine Einwilligungserklärung unterzeichnen.
Nicht allzu lang ist es her, da wurden sämtliche Sportgruppen und -vereine wegen Corona lahmgelegt. „Zu Recht“, finden Stefanie Schiermann und Jessica Mühlenkamp, Erste und Zweite Vorsitzende des RuG Victoria Legden und Holtwick. Die Gesundheit und der Schutz vor dem Coronavirus habe schließlich Vorrang gehabt. Umso glücklicher sind die beiden aber, dass es seit dieser Woche wieder losgehen kann.
Ganz normal geht es aber auch beim Rehabilitations- und Gesundheitssport nicht weiter. „Wir dürften drinnen zwar wieder Sport machen, sofern der Abstand eingehalten wird“, erklärt Stefanie Schiermann, „doch draußen haben wir mehr Platz und das Ansteckungsrisiko ist geringer.“
Sportgruppen müssen nicht verkleinert werden
„Draußen ist es einfacher, die Hygieneregeln einzuhalten“, ergänzt Jessica Mühlenkamp. Denn laut Empfehlung des Landessportbundes und des Behinderten- und Rehabilitationssportverbandes NRW sind es gerade Menschen mit Vorerkrankung oder höheren Alters, die am ärztlich verordneten Rehasport teilnehmen – darauf sei also besonders Rücksicht zu nehmen. Ein weiterer Vorteil sei, dass der Verein die Sportgruppen nicht verkleinern muss.
Aus diesem Grund hat sich der Verein kurzerhand ein großes Zelt zugelegt, unter dem alle Sportler Platz finden. Jedem Teilnehmer müssen jeweils fünf Quadratmeter zur Verfügung stehen. „Zu dieser Jahreszeit sind wir auch sonst oft draußen“, so Mühlenkamp, weshalb das „kein Neuland“ für die Sportler sei. Das Zelt biete aber zusätzlichen Schutz vor Regen und Sonne.
„Wir haben Glück, dass wir als Verein über ein Gelände verfügen, dass uns diese Möglichkeit gibt“, sagt Schiermann. Das Zelt hat der Verein aus eigenen Mitteln bezahlt.
Um das Risiko möglichst gering zu halten, wird das Zelt nicht mit Wänden geschlossen. So könne die Luft jederzeit zirkulieren. „Den Sport fangen wir auf einem niedrigen Level an“, erklärt Jessica Mühlenkamp. Denn Übungen, „die zu einer erheblichen Beschleunigung der Atmung führen“, sind zu unterlassen, so der Sportverband. Dauersport wie Zumba wird es folglich vorerst nicht geben, dafür aber Yoga und Rehasport.
Einwilligungserklärung der Teilnehmer
Trotz des Sports im Freien gelten weiterhin bestimmte Hygieneregeln. „Bis die Teilnehmer ihren Platz eingenommen haben, müssen sie den Mundschutz tragen“, sagt Stefanie Schiermann. Zuvor muss jedoch von allen Teilnehmern eine Einwilligungserklärung mit Risikobeschreibung, Hinweisen zu Restrisiko und Weisungsbefugnis des Übungsleiters eingeholt werden, so der Behinderten- und Rehabilitationssportverband.
Beim Betreten des Geländes werden die Hände desinfiziert, Sportutensilien wie Handtuch oder Matte sind selbst mitzubringen und nicht untereinander auszutauschen. Ein- und Ausgang funktionieren nach dem Einbahnstraßenprinzip, sodass sich die Teilnehmer möglichst nicht begegnen – außer unter dem Zelt, wo ausreichend Platz vorhanden ist.
„Unsere Teilnehmer sind froh, wieder gemeinsam und unter Anleitung Sport machen zu können“, so Schiermann. Dennoch gelte: „Jeder sollte sein individuelles Risiko abschätzen, jeder darf kommen, muss aber nicht.“