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Mit Video: Legdener Hobbyimker wird Zeuge eines riesigen Bienenspektakels
Redaktionsbienen
Nur selten bekommt ein Mensch zufällig zu sehen, was Hobbyimker Antonius Schulze Beikel in Asbeck erlebt hat. Er hat in einem Video festgehalten, wie ein Bienenschwarm umzieht.
Das Pfingstwochenende war schöner als angekündigt, es regnete nur ab und zu, sogar die Sonne kam zwischendurch raus. Das halbwegs gute Wetter nutzten deshalb nicht nur Hobbyimker Antonius Schulze Beikel (49) und seine Familie, sondern auch die Tiere, mit denen er sich hobbymäßig beschäftigt: die Bienen.
Es war ein nasser und kalter Mai. „Im Durchschnitt war es bis jetzt 2,7 Grad zu kalt“, sagt der Legdener. Auch geregnet habe es viel mehr als sonst. Im April waren es sogar 3,3 Grad weniger als üblich. Sonnenstunden gab es laut Antonius Schulze Beikel sogar „nur 48 Prozent von Normal.“
Zu kalt und zu nass für Bienen
Das war kein gutes Flugwetter für die Bienen. „Auch die Rapsernte wird in diesem Jahr mager ausfallen“, so der 49-Jährige. Darüber habe er sich bereits mit anderen Imkern ausgetauscht. Sie alle müssen zufüttern, weil die Bienen derzeit wegen des schlechten Wetters zu wenig Futter haben.

Bevor es zum Bienenschwärmen kommt, legen Arbeiterbienen Weiselzellen an, in die die Königin Eier legt. © privat
Antonius Schulze Beikel macht zu dieser Zeit des Jahres einmal wöchentlich eine Schwarmkontrolle. Dabei kontrolliert er, ob sich Schwarmzellen, auch Weiselzellen genannt, gebildet haben. Diese sind ein Anzeichen dafür, dass sich das Volk bald trennen wird.
Königin wird flugfähig gemacht
„Dafür setzt das Volk die Königin auf Diät“, erklärt der Legdener. Vorher ist zu zu groß zum Fliegen, jetzt wird sie also wieder flugfit gemacht. Die Arbeiterinnen legen Weiselzellen an, darin legt die Königin Eier und daraus werden neue Königinnen. Die alte Königin schwärmt dann mit etwa der Hälfte des Volkes aus und sucht sich ein neues Habitat. Sucherbienen kundschaften vorher die Gegend aus und suchen nach einem geeigneten neuen Zuhause.
Die Schwarmzeit ist zwischen Mai und Juni. „Die Bienen beginnen auszuschwärmen, wenn der Bienenstock nicht mehr genügend Platz bietet, weil der Honigraum voll ist, die Kiste voll mit Waben ist oder die Kiste steif wird, weil sie voller Bienen ist“, erklärt Antonius Schulze Beikel.
Hobbyimker beobachtet Schwärmen zufällig
Bevor ein neues Habitat bezogen wird, sammeln sich die Bienen an einer Schwarmstelle. „Dort setzt sich der Schwarm ab, es wird geregelt, wer in das neue Zuhause mitfliegt mit der alten Königin und wer wieder zurückfliegt“, so der 49-Jährige.
Den Einzug in ein neues Zuhause durfte Antonius Schulze Beikel selbst erleben. „Das war auch für mich das erste Mal, dass ich so etwas zu sehen bekommen habe“, erzählt er im Gespräch mit der Redaktion. Er war dabei, die Weiselzellen der Bienen am Rapsfeld in Asbeck zu kontrollieren. „Das war am Werscher Hof, da habe ich einen Schwarm gesehen wie er abgegangen ist“, so der Hobbyimker.
Dort sind die Bienen in eine dicke Eiche eingezogen. „Das muss ein gigantisches Volk gewesen sein, es waren so viele Bienen“, sagt Antonius Schulze Beikel Tage später noch immer erstaunt.
Laura Schulz-Gahmen, aus Werne, ist Redakteurin bei Lensing Media. Vorher hat sie in Soest Agrarwirtschaft studiert, sich aber aufgrund ihrer Freude am Schreiben für eine Laufbahn im Journalismus entschieden. Ihr Lieblingsthema ist und bleibt natürlich: Landwirtschaft.
