Hobbyimker Antonius Schulze Beikel vor seinem eigenen kleinen Honig-Laden.

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Honig-Import in NRW fast vervierfacht - Legdener Imker weiß warum

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In den letzten Jahren ist der Import von Honig nach Nordrhein Westfalen immer weiter gestiegen. Seit 2016 hat er sich fast vervierfacht. Ein Legdener Hobbyimker weiß, warum das so ist.

Legden

, 20.05.2021, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Am 20. Mai ist Weltbienentag. Das Statistische Landesamt hat anlässlich dieses Tages mitgeteilt, dass 3688 Tonnen Honig im Wert von 22,4 Millionen Euro im Jahr 2020 importiert wurden, in NRW.

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Im Jahr 2016 waren es noch insgesamt 968 Tonnen Honig im Wert von 9,1 Millionen Euro gewesen. Der nordrhein-westfälische Import von Bienenhonig hat sich somit innerhalb von fünf Jahren fast vervierfacht.

Nur 20 Prozent aus Eigenproduktion

Das entspricht einer Steigerung von 281 Prozent beim Gewicht sowie einer Steigerung von 145 Prozent beim Wert. Der Wert pro Tonne Bienenhonig ist somit von 9430 Euro im Jahr 2016 auf 6060 Euro je Tonne im Jahr 2020 gesunken.

Aber woran liegt das? Antonius Schulze Beikel (49) ist Hobbyimker in Legden und weiß, warum der Import von Honig in NRW zugenommen hat. „Generell kommt der Honig in NRW nur zu 20 Prozent aus Eigenproduktion“, so der 49-Jährige. Der Rest wird aus anderen Ländern zugekauft.

„Honig ist in Mode“

Spitzenreiter bei der Lieferung von Bienenhonig nach NRW war Spanien mit 1047 Tonnen, gefolgt von der Ukraine mit 690 Tonnen. Weitere wichtige Importländer waren Belgien mit 640 Tonnen, Neuseeland mit 236 Tonnen sowie Polen mit 108 Tonnen.

Der Honigimport in NRW hat sich fast vervierfacht in den vergangenen fünf Jahren.

Der Honigimport in NRW hat sich fast vervierfacht in den vergangenen fünf Jahren. © IT.NRW

„Honig ist in Mode und ist gesünder als Zucker“, so Schulze Beikel. Er wird in der Lebensmittelherstellung weiterverarbeitet, beispielsweise in Müslis und Säften. „Gerade in NRW wird viel Honig verarbeitet, weil es hier viele Lebensmittelhersteller gibt“, sagt der Hobbyimker. Weil Honig so gefragt ist, wird dementsprechend auch mehr importiert.

Zahl der Berufsimker sinkt

Honig liegt nicht nur beim Verbraucher im Trend. Die Zahl der Hobbyimker wächst laut Antonius Schulze Beikel zwar, aber es wird dadurch nicht mehr Honig produziert. Denn gleichzeitig werden die Berufsimker immer weniger, „weil die Honigproduktion zu unlukrativ ist“.

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Der teuerste Honig mit einem Wert von 47.340 Euro je Tonne (Importwert insgesamt: 11,2 Millionen Euro) kommt aus Neuseeland. Grund hierfür ist wohl auch der als Heilmittel importierte „Manuka-Honig“. „Manuka-Honig entsteht aus dem Nektar der nur in Neuseeland wachsenden Manuka-Pflanze und wirkt extrem antibakteriell“, so der Legdener Hobbyimker. Es gibt also sehr wenig davon und dafür ist er auch teuer. An zweiter Stelle rangierte Spanien mit einem Importwert von drei Millionen Euro (2 840 Euro je Tonne). Darauf folgten Belgien, die Ukraine sowie Polen.