
Aron Schröder aus Asbeck und seine 1,80 Meter hohe Mauer, mit der er beim Landeswettbewerb antritt. © Privat
Maurergeselle Aaron Schröder und seine Leidenschaft für „Handarbeit“
Kammersieger
Aaron Schröder aus Asbeck hatte früh ein Ziel vor Augen: Ein handwerklicher Beruf sollte es sein. Das hat er erreicht. Mit großem Erfolg: Als Maurergeselle gehört er zu den Besten im Land.
Bei der Feierstunde zum „Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks – Profis leisten was“ stand auch der 22-jährige Aaron Schröder aus Asbeck auf dem Siegertreppchen. Als einer von insgesamt 48 von den insgesamt rund 4300 Gesellinnen und Gesellen, die im vergangenen Winter und Sommer ihre Ausbildung in einem von rund 130 Handwerksberufen im Kammerbezirk Münster abgeschlossen haben. Die Sieger und Siegerinnen wurden in der vergangenen Woche zum Abschluss des Berufswettbewerbs geehrt.
Auch auf Landesebene will Aaron Schröder mit seinem Gesellenstück überzeugen und ist bereits gegen die Konkurrenz aus seinem Jahrgang angetreten. Mit seiner 1,80 hohen Mauer möchte er die Prüf-Kommission nicht nur optisch sondern auch fachlich überzeugen. Ob er auch da zu den Gewinnern gehört, wird aber erst Ende Oktober bekanntgegeben. Sollte das so sein, wäre die nächste Wettbewerbs-Stufe dann die auf Bundesebene. Schon der aktuelle Erfolg des jungen Maurer-Gesellen zeigt aber das, was ihn auszeichnet, wie es ihm sein Ausbilder Patrick Wilken (Reidegeld & Wilken, Coesfeld) bescheinigt: Zielstrebigkeit.
Die Zukunft immer im Blick
Schon als Jugendlicher hat Aaron Schröder konkrete Zukunftspläne. Eigentlich will er zwar eine Ausbildung im KFZ-Bereich absolvieren, entscheidet sich aber dann doch für das Maurerhandwerk. Der Grundstein für das Interesse an der „Handarbeit“ wird nicht nur im Elternhaus sondern auch in der Schule gelegt. Der Vater ist Maurermeister und somit berufliches Vorbild, und nach der Grundschule in Asbeck findet die weitere „Prägung“ in der Waldorfschule in Münster statt. Anders als an den so genannten Staatsschulen legt die Pädagogik im Sinne Rudolf Steiners sehr viel mehr Augenmerk auf die praktische Bildung.
Nicht nur durch zahlreiche Praktika in der Schule als auch bei solchen am Arbeitsplatz seines Vaters reift der Entschluss, nach dem Abitur das Maurer-Handwerk zu erlernen. Warum? „Es ist ein Beruf zum Anfassen, man ist viel draußen, und die Aufgaben sind sehr abwechslungsreich“, beschreibt der 22-Jährige.
Selbst Kälte und Nässe, der man dann auch mitunter ausgesetzt ist, nimmt er in Kauf: „Das gehört eben dazu.“ 2020 beginnt er eine Lehre beim Coesfelder Bauunternehmen Reidegeld & Wilken und macht von Anfang an klar, wie er sich seine Zukunft vorstellt. „Dass er auf zwei Jahre verkürzen will und anschließend zur Meisterschule gehen wird, hat er uns von vornerein mitgeteilt“, sagt sein ehemaliger Ausbilder Patrick Willken.
Herausragendes Ausbilder-Lob
Dass er immer wusste, was er wollte, ist für den Bauunternehmer nur eine von vielen Qualitäten, die den Azubi Aaron Schröder auszeichnen. Zielgerichtetheit und Wissbegierde seien weitere, die ihn aus der Gruppe der üblichen Azubis herausragen ließen. Patrick Wilken fasst das so zusammen: „Patrick kann man eigentlich nur in den höchsten Tönen loben.“ Der setzt seinen geplanten Weg auch tatsächlich wie geplant fort, in zwei Wochen beginnt die Meisterschule in Münster, die er in Vollzeit absolviert.
Auch für die Zeit danach hat Aaron Schröder konkrete Vorstellungen: „Vielleicht arbeite ich noch in irgendeinem Betrieb oder mache mich gleich selbstständig.“ Auf jeden Fall werde er dem Baubereich treu bleiben: „Ob ich immer aber selbst mauern werde, weiß ich nicht.“ Übrigens nennt der Kammersieger auch eine Eigenschaft als Grundvoraussetzung für seinen Erfolg: „Leidenschaft, die man für die Arbeit mitbringen muss.“
Damit bringt Aaron Schröder genau das alles mit, wie es Knut Heine, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer (HWK) Münster, bei der Siegerehrung formulierte: „Sie haben im Wettbewerb gezeigt, dass mit Leidenschaft, Zielstrebigkeit und Freude Talent entfaltet und Könnerschaft erreicht werden kann“. Für Patrick Reidegeld ist es höchst bedauerlich, diesen besonderen Azubi zu verlieren, aber „wir wollen ihm doch keine Steine in den Weg legen.“
Seit über 30 Jahren dem Medienhaus treu verbunden geblieben, zunächst in Steinfurt und jetzt in Ahaus. Hegt eine Leidenschaft für gute Geschichten, Menschen und ihre Schicksale.
