Legdener Sportler träumen Traum vom Berlin-Marathon
Intensive Vorbereitung
Es ist ein großer Traum: einmal durchs Brandenburger Tor zu laufen mit Tausenden anderen Läufern, bejubelt von Menschen am Straßenrand. Ein Traum, dem 15 Legdener ganz nahe sind.
Im Laufdress sitzen sie da im SuS-Vereinsheim, bereit für die Laufrunde. Doch erst geht es um den großen Tag, um den 25. September. "Zieht einen alten Pulli an, den ihr am Start wegschmeißen könnt", sagt Norbert Haverkock. Er ist einer von fünfen Mentoren, die die Vorbereitung für die SuS-Gruppe übernommen haben. "Nicht zu schnell loslaufen", "Doppelknoten für die Schnürsenkel", "nicht zu viel Magnesium nehmen" - kurze Zeit vor dem Wettkampf geht es um ganz praktische Tipps.
Sportlich lassen die 15 Marathonis es in diesen Tagen ruhig angehen. "Erholung, Erholung, Erholung", so Haverkock, heißt es in der letzten Phase vor dem Wettkampf. Er muss es wissen. In Berlin wird er seinen 20. Marathon laufen. Er hat nach vielen Konzepten trainiert. Dies jetzt, so sagt er, ist das umfassendste.
Ein Jahr Vorbereitung
Die harten Trainings haben sie alle längst hinter sich. Seit einem Jahr bereiten sie sich auf das große Ereignis vor. Für die letzten 16 Wochen, die finale Phase also, haben alle einen genauen Trainingsplan abgestimmt auf ihr Ziel befolgt: dreieinhalb oder vier Stunden - vor allem aber ins Ziel kommen.
Einige haben Marathon-Erfahrungen, andere wagen sich zum ersten Mal auf die 42,195 Kilometer lange Strecke. 30 Jahre trennen den Jüngsten und den Ältesten. Einer hat seinen Startplatz in einer Tombola gewonnen. Was sie eint, ist die Begeisterung für das Laufen.
Marathon-Erfahrung
"Einer von 40000 in Berlin zu sein", sagt Bernhard Laukötter, wenn er nach seiner Motivation gefragt wird, und seine Augen strahlen. Er gehört zu denen, die schon Marathon-Erfahrung haben. Doch wie jetzt war es noch nie: "Die gemeinsame Vorbereitung ist klasse."
Laufen, laufen, laufen - man könnte meinen, so käme man dem Ziel näher. Doch es gehört viel mehr dazu, um erfolgreich ein so langes Rennen zu bestreiten. Krafttraining für Beinmuskulatur und Rumpfstabilität, Ernährung, Wettkampferfahrung - von allen Seiten geht die Gruppe das Unternehmen an.
Gruppe statt Einzelkämpfer
Lisa Kühlkamp berichtet von ihrem ersten Marathon. Vieles hat sie damals nicht richtig gemacht. "Drei bis vier Monate konnte ich danach nicht laufen", sagt sie. Damals beschloss sie: "Ich laufe nie wieder." Doch jetzt ist alles anders. "In der Gruppe ist es viel besser statt als Einzelkämpfer."
Lisa Kühlkamp bringt ihre Erfahrungen als Ernährungsberaterin ein. Sie weiß, was das richtige Essen bewirken kann. Als sich alle per Video die Ernährungstipps zweier Profisportlerinnen ansehen, muss sie doch lachen. Tagelang überhaupt keine Kohlenhydrate essen - und wohlgemerkt auch Gurken haben Kohlehydrate - das geht ihr dann doch zu weit. Alkohol aber, das erzählen mehrere, ist seit Wochen tabu.
Trainingsläufe
So gezielt haben sie sich wohl alle noch nicht vorbereitet. Neben dem regelmäßigen Training zweimal in der Woche starten kleinere Gruppen am Wochenende zu gemeinsamen längeren Trainingsläufen oder auch zu Wettkämpfen. Laukötter zum Beispiel hat gemeinsam mit Herbert Mess und Bernfried Kröger im April am Düsseldorf Marathon teilgenommen. 3,49 Minuten war im April seine Zeit. Und sein Ziel für Berlin? "Das Ziel ist ankommen. Ehrlich."
Das hat sich auch Christian Scharlau vorgenommen. Er hat den Startplatz für den Berlin Marathon beim Mittsommernachtslauf des SuS Legden gewonnen. "Und ich gewinne eigentlich nie etwas", sagt er und lacht. "Ich hatte das eh schon mal vorgehabt." Ein Wink des Schicksals also.
Kommunikation mit Publikum
Inzwischen ist die Vorfreude groß. "Emotional ist das ein kaum zu toppendes Ereignis", sagt Norbert Haverkock. Gerade in Berlin, wo fast an der ganzen Strecke Menschen stehen und feiern. "Ich brauche die Kommunikation mit dem Publikum", sagt der Legdener, und freut sich schon darauf, durch eine lange Kurve zu laufen und mit seinen Armen eine La-Ola-Welle auszulösen.
Wieder zu Hause, werden sie weiter machen. Haverkock sagt: "Laufen ist mir noch wichtiger als ein gutes Frühstück." Bernhard Laukötter ergänzt: "Irgendwann möchte man jeden Tag laufen."
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