Zwischenzeitlich sieht es gar nicht so aus, dass es etwas wird mit der neuen Pfarrheimküche, vor allem nicht, dass sie größtenteils aus Leader-Mitteln des Landes NRW gefördert werden kann. 100 Antragsseiten, zahlreiche Workshops und etliche Diskussionsrunden später geht dann alles doch noch wunschgemäß über die Bühne. Fristgerecht kann die Küche am 1. Juli 2023 offiziell in Betrieb genommen werden. Und ihre Feuertaufe hat sie mit dem Blumenkorso-Sonntag auch schon hinter sich.
Dass alles seine Richtigkeit hat, davon überzeugen sich am Freitag (22.9.) Thomas Külper (Bezirksregierung Münster), Daniel Schoppen (Zentralrendantur), Alfred Schenk (Kirchenvorstand) und Dr. Thomas Hackenfort (Hey-Lena). Zu 65 Prozent hat das Land NRW die mit rund 50.000 Euro veranschlagte Maßnahme finanziert, die verbleibenden 35 Prozent Eigenanteil hat die Kirchengemeinde St. Brigida und St. Margareta übernommen.


Und nicht nur Optik und Ausstattung des neuen „Arbeitsbereiches“ finden bei den offiziellen Besuchern Anerkennung. Es geht auch bei diesem „Ortstermin“ vor allem um die inhaltliche Ausrichtung, um das, was demnächst hier zu erleben sein wird, wie es am Pfarrheim-Eingang ja versprochen wird. „Hier könnt ihr was erleben!“ heißt es da. Womit wir auch wieder beim Pizzaofen wären.
Denn: „Kochen verbindet“ - diese Erkenntnis ist nicht wirklich neu, aber genau darum geht es. Dass sich unterschiedlichen Gruppen und Grüppchen, Vereine, Paare und Einzelpersonen näher kommen. Egal welcher Nationalität und Religion. Das kann eben auch beim Pizza-Backen sein.
Thomas Hackenfort (Hey-Lena), der das Projekt auf den Weg gebracht und bis zur Umsetzung begleitet hat, erklärt noch einmal, worum es bei „Vesper - Co-Cooking-Community Legden“ – so der offizielle Name des Modell-Projektes – eigentlich geht.
Wissen und mehr
Einige Stichworte, wie sie auch im Antrag auf Landesmittel aus dem Leader-Topf „Kulturlandschaft – Ahaus-Legden-Heek“ genannt werden. Es geht um soziales Miteinander, um Begegnung, um Heimat, um Kultur und Inklusion. Es geht um ländliche Gemeinschaft, aber auch um Vermittlung von Wissen, zum Beispiel über gesunde Ernährung, und letztlich um die Belebung des Ortes.
Es gibt dazu schon erste konkrete Vorhaben. Thomas Hackenfort: „Es sind zurzeit drei Gruppen geplant.“ Gedacht ist an eine Brotback-Gruppe, eine, die sich der italienischen Küche – nicht nur der Pizza, aber auch – widmet. Eine weitere könnte bei den Menschen im Ort Rezepte sammeln – aus der Heimatküche, aber auch aus aller Welt. Letztere Aktivitäten könnten sogar in einem Kochbuch münden – in der Art, wie es vor Jahren schonmal eines gab in Legden.
Rezepte aus aller Welt
Wenn sich also alle im Ort angesprochen fühlen sollen, wie kann die Pfarrheimküche aber jetzt gebucht werden? „Über das Pfarrbüro, die führen dort eine Reservierungsliste“, sagt Alfred Schenk. Und: „Wer den Schlüssel bekommt, muss auch dafür sorgen, dass der Zustand der Küche beim Verlassen genauso ist wie der beim Betreten.“
Thomas Külper übernimmt an diesem Freitag eine Pflichtaufgabe für die Bezirksregierung und dokumentiert auch anhand von Fotos, dass alles ordnungsgemäß umgesetzt wurde: „Bei Projekten ab einem Umfang von 50.000 Euro ist das der Fall.“ Wie auch die Kirchenvertreter Alfred Schenk und Daniel Schoppen ist er offenbar sehr zufrieden, was mit dem Geld ihrer „Häuser“ hier realisiert worden ist.
Das lange Warten auf die neue Küche fürs Pfarrheim in Legden: Bis zum 30. Juni muss sie stehen
Apotheke in Legden schließt aus Protest: 100 Kilometer Fahrt für das richtige Medikament
Tödlicher Motorradunfall: Zweites „Experten-Team“ wird Unfallstelle begutachten